Montag, 22. November 2004
florian_heuse_salzburg, 00:36h
Zusammenfassung: Kuhlen, Rainer (2004). Wenn Autoren Kollaborateure werden – was ändert sich dann? Inhalt:
Eine geschlossene Wissensstruktur beginnt sich zu öffnen (vgl. Kapitel 2 Kollaboration und Kommunikation - nicht in kulturkritischer, sondern in politischer Absicht) Als Erstes stellt sich die Frage was sich denn überhaupt für den Endverbraucher von Wissen ändert, wenn er zum Kollaborateur wird. In unserer westlichen Welt ist es üblich sein Wissen mittels Urheberrecht zu schützen und die Verwertungsrechte dafür an den Endverbraucher meist über Umwege (Verlage etc.) zu verkaufen. Der Endverbraucher kauft ein individuelles, persönliches Werk, sprich Wissen des Autors, ohne die Möglichkeit darauf Einfluss zu nehmen. In diesem Sinne kann man von einer geschlossenen Wissensstruktur sprechen, die im weitesten Sinne vom Medium Hypertext geöffnet wird. Aber nicht die Autoren verhalten sich kollaborativ, sondern die Texte, also die Dokumente selber (vgl. Kuhlen, 2004). Die Möglichkeit der Interaktion, welche die neue soziale Plattform Internet auszeichnet, macht es aber viel schwieriger das Werk zu individualisieren und auf einen Autor zurück zu führen. Dieser Umstand stellt einen Widerspruch zu den alten westlichen Gewohnheiten dar. Es zählt nun die Kreativität einer Gruppe und nicht mehr die eines Individuums. Der Leser muss sich einer neuen Herausforderung stellen. Er ist gezwungen von der passiven zu einer aktiven Rolle über zu gehen. Aus dem Leser wird ein Autor, folglich kann man vom „Tod des Lesers“ (Kluhn 2004, S. 3) sprechen.
(vgl. Kapitel 2 Kollaboration und Kommunikation - nicht in kulturkritischer, sondern in politischer Absicht) Unter Telemediatisierung versteht man „die tendenziell vollständige Durchdringung dieser Lebenswelten mit Verfahren, Produkten und Diensten von Informatik,
Neue Paradigmen im Lizenzdschungel (vgl. Kapitel 3 Kollaboratives Arbeiten und einige Konsequenzen) Die jetzigen Urheberrechte sind für Kluhn nicht mehr angemessen im Rahmen einer offenen Netzumgebung, weil sie für andere Medien entwickelt wurden und die geschlossene Wissensstruktur mit einem individuellen Autor fördern. Kollaborateure sind reale und virtuelle Partner, die in vernetzten globalen Räumen zusammen Wissen erzeugen (vgl. Kluhn 2004, S.5).
Der Begriff der freien Software wurde im Rahmen des GNU Projektes von Richard Stallman geprägt. (vgl. „Als frei bezeichnet man Software, deren Lizenz jedem, der dies möchte, mindestens folgende Rechte zugesteht:
Im Gegensatz dazu wird Software, die diesen Bedingungen nicht genügt, als Der Begriff und die Definition „freie Software“ schließt also kostenpflichtige Software nicht aus. (siehe Es besteht auch die Möglichkeit, dass Nutzungsrechte nicht ver- bzw. gekauft, sondern lizenziert werden. Somit bleiben die Rechte, im Prinzip, beim Autor. Diese Lizenzierung Eine analoge Einrichtung hierzu wäre die Zum Creative – Common Ansatz gehört auch die Open – access –Publikation. Bei der Open – access – Publikation soll der Autor für das publik Machen seines Werkes bezahlen, und für den Verwerter fallen keine Gebühren an. Das Projekt Wikipedia startete 2001. Wikipedia ist eine freie Enzyklopädie nach dem Wiki Prinizp. Wikipedia ist ein
Bereiche wo Kollaboration vorkommt (vgl. 3 Herausforderungen der Kollaboration)
Die Kollaboration spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Als Beispiel wird die jährliche Roboter-Fußballweltmeisterschaft angeführt.
Auch im Bereich der Wissenschaft findet in den letzten Jahren eine verstärkte Globalisierung und Coautorenschaft statt. Viele Wissenschaftler folgen der Open-access-Initiative, was bedeutet, dass ihre Werke „frei“ nutzbar sind. Durch eine Kollaboration vieler Wissenschaftler wird das Urheberrechtsgesetz unbrauchbar, da bei Gemeinschaftsprojekten die Rechte eines Mitwirkenden nicht mehr für das Komplettwerk geltend gemacht werden kann.
Wissensmanagment sind "alle Verfahren, die es einer Organisation erlauben, eine bessere Kontrolle über Produktion, Verteilung und Nutzung von explizitem und implizitem Wissen zu bekommen" (Kuhlen 2004, S. 9). Kuhlen plädiert für ein „Wissens-Warehouse“ (vgl. Kluhen, 2004). Information ist in Conaintern abgespeichert und steht einer Person im richtigen Moment zur Verfügung. Information ist das Ergebnis von Kommunikationsprozessen, also ein dynamischer Prozess. Kuhlen spricht von einem „ Netzwerk- oder das kommunikative bzw. kollaborative Paradigma“.
Kollaboratives Lernen ist kein statischer Prozess, es ist ein dynamischer Prozess, wobei das erarbeitete Wissen in ein Netzwerk einfliest. Als Beispiel für eine Teamarbeit
Die globale Dimension des kommunikativen Paradigmas (vgl. Kapitel 4 Die globale Dimension des kommunikativen Paradigmas) Ein Standbein der Kollaboration ist die Kommunikation und folglich fordert Kuhln ein „right to communicate" (r2c). Unter dem Kommunikationsrecht verstehen Juristen eine Mitteilungs- und Rezipienten Freiheit. In Verbindung mit verschiedenen Kulturen kann es beim r2c zu Konflikten kommen. Als Folge eines Streits, der sich zwischen 1975 und 1985 ereignete, um eine neue Weltinformations und -kommunikationsordnung tritt die USA aus der UNESCO aus. Dabei ging es nach Kuhlen faktisch um die Besitzverhältnisse und die Dominanz der Informations- und Medienmärkte. Für Kuhlen muss das r2c universal und fundamental sein. Kommunikationsfreiheit soll für jeden das Recht Wissen und Information frei aus zu tauschen bedeuten umso eine Öffentlichkeit entstehen zu lassen.
Der Artikel 19 der UDHR besagt folgendes: „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“ (http://www.unhchr.ch/udhr/lang/ger.htm) Das r2c soll die open-acess Ideologie vorantreiben und gleichzeitig auf die Missstände im Mediensystem hinweisen. Autoren sollen mehr Rechte über die Verwendung ihrer Werker erhalten. R2c soll bei der Bildung einer alternativen Öffentlichkeit helfen. Somit bezweifelt Kuhln, dass „ein interpretatorischer, quasi hermeneutischer Anspruch an die kodifizierten Menschenrechte ausreichend ist" (Kuhlen 2004, S. 14) Der Artikel 19 der UDHR besagt, dass jeder das Recht hat Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten und somit würde dieser Artikel doch zu Kuhlens Idee passen. Suchen kann man Information in Netzwerken ohne Rücksicht auf Grenzen, also impliziert das eine Wissensglobalisierung im Sinne von globaler Kollaboration. Legt man den Artikel 19 wörtlich aus teile ich Kuhlns Zweifel, da dies aber nicht zwingend notwendig ist, erlangt der Artikel 19 im leicht abgeänderten, praxisorientierten Sinn volle Gültigkeit. Kuhlen, Rainer (2004). Wenn Autoren und ihre Werke Kollaborateure werden – was ändert sich dann? Oder: wenn Kommunikation ein Recht, gar ein Menschenrecht wird –was ändert sich dann? Hrsg. Universität Konstanz, FB Informatik und Informationswissenschaft. Erscheint in: C. Bieber; C. Leggewie (Hg.): Interaktivität – ein transdisziplinärer Schlüsselbegriff. Frankfurt: Online Quellen (alle aufgerufen am 21.11.04):
http://www.unhchr.ch/udhr/lang/ger.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Software
http://www.gnu.org/copyleft/gpl.html
Links zu Kommentaren auf den Weblogs der anderen Teilnehmer: Synchrone-Asynchrone Kommunikation
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anna.schuetz.uni-sbg,
Mittwoch, 24. November 2004, 12:27
synchone/asynchrone Kommunikation
Hallo Flo!
Wollte in meiner persönlichen Stellungnahme nicht den Eindruck hinterlassen, dass ich die asynchrone Kommunikation grundsätzlich favorisiere. Im Bezug auf ::collabor:: mache ich das der Tat. Natürlich gibt es unzählige Situationen (auch im gemeinsamen lernen), wo eine synchrone Kommunikation durchaus angebrach wäre. Ich fände es ideal, wenn es im ::collabor:: zusätzlich einen kleinen Chat-Bereich geben würde. Was sagtst du dazu? Zu deiner Stellungnahme in Bezug auch "Vertrauen" habe ich noch etwas anzumerken. Im ::collabor:: gibt es schließlich eine bestimmte Struktur, in der auch ein Moderator (in unserem Fall der Lehrveranstalter) integriert ist. Siehe dazu meine Zusammenfassung vom Kuhlen-Text unter Punkt 3.4 (3. Absatz) auf meinem Weblog ... link ... comment
Hans.Mittendorfer.Uni-Linz,
Dienstag, 18. Januar 2005, 16:41
auch Sie zitierten ..
.. in Ihrer durchaus interessanten Auseinandersetzung mit den Theorien Kuhlens, das Riepl'sche Gesetz. Dem letztgenannten könnte man aber entgegenhalten, dass es sehr wohl im Bereich der klassichen Medien (nichtdigitalen / nicht Informatikbasierten) seine Berechtigung hat, nicht aber auf die Neuen Medien übertragbar ist. Die mit den Neuen Medien erstmals, bzw. erstmals effektiv umsetzbaren Eigenschaften (Hypertextualität, globale Verfügbarkeit, weitgehende Orts- und Zeitunabhängigkeit, Multimedialität, siehe Thesen zu New Media) könnte die bestehende Medienlandschaft ins wanken bringen. Erste Anzeichen dafür gibt es! ... link ... comment |
Hallo
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Last update: 2006-06-26 15:35 You're not logged in ... login
Probleme eines öffentlichen Mediums
Die Schweigespirale, ein Begriff aus den Medienwissenschaften, ... by florian_heuse_salzburg @ 2006-06-26 15:35 Fachtagung - Social Skills durch Social Software
Salzburg Research organisierte eine spannende interdisziplinäre ... by florian_heuse_salzburg @ 2006-06-12 18:28 Speakers Box
Begeistert von der Idee einer Speakersbox und voller ... by florian_heuse_salzburg @ 2006-06-12 17:27 großes Lob ..
.. gebührt der Initiative und den Akteuren! H. ... by Hans.Mittendorfer.Uni-Linz @ 2006-05-24 15:59 Alle Achtung!
Auf dem letzten Bild kommt ja direkt Volksfest-Atmosphäre ... by wolfgang.erharter.salzburg @ 2006-05-20 15:29 Friendlist
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