Statement Retro-Futurismus
thomas.groebner.uni-sbg, 19. April 2012, 15:27
Zukunftsvisionen der Vergangenheit sind spannend, weil sie uns viel über die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse, Ängste und Träume erzählen können. Diese Kulturgüter finden in der Gegenwart nicht nur als zu belächelnde Fehlgriffe und Deutungsversuche, sondern ihre Motive werden auch in zeitgenössischen Produktionen als Motive wieder aufgegriffen.
Retro-Futurismus
Als neue Strömung in der Kunst enstand der Retro-Futurismus aus der Auseinandersetzung mit Zukunftsvisionen aus der Vergangenheit. Meist betteten dabei Künstler die Motive in einen neuen Kontext ein.Besonders interessant ist das, wenn scheinbar utopisch wirkende Visionen in einem aktuellen Kontext eingebettet plötzlich nicht mehr fremd, sondern vertraut wirken.
In dieser Fotogallerie aus der Süddeutschen Zeitung von werden aktuelle Fotos von Verkehrszenen und den gezeichneten Zukunftsvisionen von Klaus Bürgle gegenübergestellt. Das ganze sieht sich schon verblüffend ählich!
Kritik am Retro-Futurismus
Zwischen 2005 und 2008 wurde das Thema auch in den Klassischen Medien aufgegriffen und kontrovers diskutiert. Eine Argumentation war dabei, dass die Auseinandersetzung mit Zukunftsvisionen aus der Vergangenheit sentimental motiviert sei und die Auseinandersetzung keinen Nutzen für die Gegenwart bringe. (Vgl. dazu Niklas Maak auf Spiegel.de) Die gegenläufige Argumentation verspricht aus der Beschäftigung mit der Vergangenheit sehr wohl einen Nutzen für die Gegenwart. In den letzten Jahren fand diese Strömung allerdings keine nennenswerte Resonanz mehr.
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