Montag, 23. Dezember 2013
Googeln ist nicht kostenlos
Google ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr weg zu denken. Alleine die Tatsache, dass das Wort "googeln" seit 2004 im Duden vermerkt ist, spiegelt den Einzug in unser alltägliches Verhalten wieder. Da es sich um ein Zeitwort handelt, hat nicht nur die Verwendung des Wortes eine Bedeutung sondern auch die Tätigkeit die damit einher geht.

Die Erschütterung des Vertrauens gegenüber Google, die aktuell mit dem NSA-Skandal einher geht, liegt möglicherweise genau darin, dass die Verwendung von Google von der Masse als selbstverständlich betrachtet wird. Vergleichbar mit einem Rohstoff, der nur abgebaut werden muss, der dem Menschen zum Wohle geschenkt wurde. Am Rande bemerkt, nehmen ohne zu geben funktioniert auch hier nicht.
Das aufsteigende Bewusstsein, dass Google für seine Dienste etwas nimmt, nämlich unsere Daten, führt vielerorts zu Unverständnis, Verunsicherung und Ablehnung.
Möglicherweise ist es genau diese Tatsache, dass unsere Daten etwas wert sind, was uns so verunsichert. Wir sind es gewohnt unsere Leistungen und Waren monetär zu begleichen. Daten als Zahlungsmittel sind uns fremd. Und bekanntlich macht uns vieles was uns fremd erscheint Angst. Vielleicht sind Daten die neue Währung des aufsteigenden digitalen Zeitalters.

Welche unserer Daten sind denn nun etwas wert? (zumindest für Google)
Laut eigenen Angaben in ihrer Datenschutzerklärung unterscheidet Google zwischen zwei verschiedenen Arten von Daten: Erstens Daten die von den NutzerInnen selbst eingegeben werden, wenn sie einen Account zu einem der vielen Programmen von Google erstellen. Also personenbezogene Daten, wie Namen, Telefonnummer, Wohnort, Mailadresse, Profilfoto und unter Umständen auch die Kreditkartennummer. Etwas unübersichtlicher und undurchschaubarer ist die zweite Art von Daten, die Google erhebt, nämlich Informationen, die wir aufgrund der Nutzung der Google-Dienste erhoben werden.
Hier unterscheidet Google zwischen folgenden Daten:
  • Gerätebezogene Informationen
    zb Hardware-Modell, die Version des Betriebssystems, eindeutige Gerätekennungen und Informationen über mobile Netzwerke, einschließlich ihrer Telefonnummer).
  • Protokolldaten
  • Google schreibt über jede Verwendung eines Google-Dienstes ein Protokoll mit. Darin wird aufgezeichnet wie NutzerInnen diese Dienste verwenden. zB welche Suchanfragen sie eingeben, zu welchem Datum oder Uhrzeit, welche Sprache und welcher Browser verwendet wird, aber auch die IP-Adresse, eventuelle Geräteabstürze, ihre Systemaktivität und Hardware-Einstellungen.
  • Standortbezogene Informationen
  • Werden Google-Dienste verwendet, die ein aktives GPS-Signal voraussetzen, dann wird der tatsächliche Standort ihres Aufenthaltes protokolliert.
  • Eindeutige Applikationsnummern
  • Art des Betriebssystems bzw die Versionsnummer
  • Lokale Speicherung
  • zB Webspeicher Ihres Browsers
  • Cookies und anonyme Kennungen
  • Warum sind diese Daten was wert?
    Lassen wir Google selbst sprechen: "Sie können unsere Dienste auf vielfältige Weise nutzen, um nach Informationen zu suchen und diese zu teilen, um mit anderen zu kommunizieren oder um neue Inhalte zu erstellen. Wenn Sie uns Informationen mitteilen, zum Beispiel durch Erstellung eines Google-Kontos, sind wir in der Lage diese Dienste noch zu verbessern, indem wir Ihnen relevantere Suchergebnisse und Werbung anzeigen, Ihnen dabei helfen, mit anderen in Kontakt zu treten oder schneller und einfacher Inhalte mit anderen zu teilen."

    Literatur:
    Google (2014): Datenschutzerklärung. Online: https://www.google.at/intl/de/policies/privacy/ vom 24. Juni 2013 (23.12.2013)