Propaedeutikum Das Krümelmonster und der transparente Kunde

melanie.hofer.uni-linz, 21. November 2013, 11:57

oder Google's Plan für ein Ende der Cookies

kruemelmonster

Quelle: http://goo.gl/UhLNV

Google bereitet sich auf ein Ende der Cookies vor. Auch die auf Werbung spezialisierten Dienstleister sehen die Zeit für eine neue Technologie als gekommen. Das Problem: Cookies haben ihre Grenzen und funktionieren nicht über mehre Geräte hinweg. Auf das Tracking der Nutzer will man jedoch nicht verzichten und so plant Google eine Alternative zu den Third-Party-Cookies. [3]

 

Veränderung der Internetnutzung

Cookies stoßen an ihre Grenzen weil sich die Internetnutzung verändert. Die Marktforscher von Forrester Research schätzen, dass bis Ende 2013 die Hälfte der erwachsenen Internetnutzer ständig vernetzt sein wird. [4] Das heißt, UserInnen surfen nicht nur mehr mit Laptops oder Desktop-PCs, sondern auch zunehmend mit Smartphone oder Tablett. [3] Internetnutzer haben dabei mindestens drei vernetzte Geräte und gehen mehrmals am Tag von unterschiedlichen Standorten aus ins Internet. [4] Cookies die vom Browser des Desktop-PCs gesammelt werden geben also nur noch ein unvollständiges Bild der Vorlieben und Interessen der Beobachteten wieder. [3]  

 

Die Abschaffung der Third-Party-Cookies 

gookie

Werden Third-Party-Cookies abgeschafft so sollen deren Funktionen von Google's neuem Standard "AdID" übernommen werden. Die Drittanbieter-Cookies dienen Werbetreibenden Unternehmen das Surf-Verhalten von Usern im Netz verfolgen zu können. Desweiteren können auch Geräte auf denen die Cookies gespeichert sind identifiziert werden. [1] Nutzt eine Firma solche Cookies auf mehreren Webseiten, kann sie einen Computer auf all diesen Seiten wiedererkennen und entsprechend viele verwertbare Informationen über die Vorlieben der Nutzer dieses Computers erlangen. [3]

Quelle: http://goo.gl/gJu3F3

 

AdID = anonymous identifier for advertising 

Als neues System und somit als Möglichkeit die Grenzen der Cookies zu umgehen will Google nun das soganannte AdID (Advertisment Identifikation) System einsetzen. Dieser von Google entwickelte Cookie-Ersatz soll alle Daten über das Nutzungsverhalten der NutzerInnen sammeln. Dann erst sollen diese Daten den Werbefirmen zur Verfügung gestellt werden. [1] Dieses anonyme Identifizierungsprogramm könnten somit allmählich die umstrittenen Cookies ersetzen. Im Sinne von Google selbst sei dieses neue System jedoch gut für die Nutzersicherheit und die Wirtschaftlichkeit des Internets. [4] Das Surfverhalten kann zwar von Unternehmen weiterhin analysiert werden jedoch können betroffene Nutzer nicht mehr identifiziert werden. [1] Diese Technologie könnte von Werbetreibenden Unternehmen verwendet werden um sich ein Bild über die Interessen der UserInnen zu machen. Somit kann gezielter Werbung angepasst an das Surfverhalten der UserInnen geschalten werden. [2]

"Restricting third-party cookies isn't going to make relevant advertising go away;
it just hands more power to big companies," 

sage zach Coellius, CEO von Triggit. [2]

Das Internationale Werbebüro will schlussendlich nur eins: eine Art tracking Technologie die Werbetreibenden zur Verfügung steht. Ob Third-Party Cookies oder etwas anderes sei egal, so Mike Zaneis.[2]

 

Gut für die Nutzer?

Mithilfe von AdID soll Nutzern eine Identifikationsnummer zugeteilt werden. Diese Nummer wird auch an Werbetreibende übermittelt. Die User sollen mehr Kontrolle über die Nutzung von Daten über ihr Surfverhalten bekommen. Desweiteren soll der neue Standard den Usern auch die Möglichkeit geben in einem privaten Modus die Sammlung der Daten zu verhindern.[1] 

 

(Nur) Gut für Google? 

Kritik an Google's neuer Technologie kommt nicht nur von den Nutzern. Google kontrolliert rund ein Drittel des Online-Werbegeschäfts. Könnte es sein das Google auch die Technologie für das Trecking von Usern monopolisieren will? [1]

gookieGoogle dürfte mit seinem neuen anonymen Identifizierungsprogramm die Internt-Privatsphäre entscheidend aushöhlen. Denn auch wenn Googles Pläne sich nur wie eine kleine Technik-Weiterentwicklung anhören steht die Frage bezüglich der Privatsphäre im Raum. Marketingfirmen spekulieren wohin es gehen könnte, denn Google dominiert das Online-Geschehen, betreibt den populärsten Browser Chrome, stellt Androide das verbreitetste mobile Betriebssystem, hat auch bei E-Mails und Suchfunktionen eine beherrschende Stellung, 

Quelle: http://addigital.ag/?p=132

verkauft mehr Online-Anzeigen als seine Wettbewerber und sichert sich rund ein Drittel des 117 Mrd Dollar großen Kuchen für digitale Anzeigen im Netz. [4]

Das AdID kommt den meisten Nutzern jedoch eher wie ein Wiederspruch in sich selbst vor. Mit diesem Super-Cookie wird mehr Information über die Nutzer herausbekommen. Es ist egal von welchem Endgerät, wo und auf welcher Plattform sie sind das AdID speichert alle Tätigkeiten eines Users unter einer Nummer ab und User können rund um die Uhr identifiziert werden. [4]

Das Problem ist nicht die fehlende Anonymität der UserInnen. Auch ohne den Namen der NutzerInnen kann das identifizierungsprogramm von Unternehmen für Verkaufsmöglichkeiten ins Visier genommen werden oder diskriminiert sogar. Zum Beispiel dann wenn ein hoher Preis für Werbung auf einem anonymen Profil verlangt wird, das besonders vielversprechend ist. [4]

 

Quellen

[1] Futurezone (2013): Google Plan soll Cookies Dritter bald obsolet machen

[2] USA Today (2013): Google may ditch "cookies" as online ad tracker 

[3] Zeit Online (2013): Jedes Smartphone hinterlässt Fingerabdrücke

[4] Süddeutsche Online (2013): Möglicher Verzicht auf Cookies

 

Google Case Study: Claudia Scheba und Melanie Hofer (SS2013)

 

Weiterführende Beiträge: Cookies

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