Mobile Business Smartes Zuhause

melanie.hofer.uni-linz, 28. Februar 2014, 09:44

Pflanzen, Thermostate, Steckdosen und Alarmanlagen beginnen mit ihren Besitzern zu kommunizieren. Die gesamten Haussteuerung und Elektrik kann bereits über das Smartphone oder den Tablett PCs vernetzt und gesteuert werden. [1] Das eigene Zuhause beginnt sich zu vernetzen und an seine Bewohner anzupassen. 

Glaubt man Discos Prognose so werden 2020 50 Milliarden "Dinge" über das Internet vernetzt sein. [4] Für Manager bedeuten diese Umwälzungen langfristige Herausforderungen - aber sie müssen auch schon heute wichtige Entscheidungen für ihr Unternehmen treffen. Sie müssen Visionäre sein und überlegen, welche neuen lukrativen Angebote möglich werden, wenn die physische Welt mit der virtuellen verschmilzt und potenziell jedes physische Objekt intelligent und vernetzt sein kann. Schon heute müssen sie ihre Unternehmen und die web-basierten Geschäftsmodelle so aufstellen, damit diese Ideen in Zukunft Wirklichkeit werden können. [5]

 

Geschäftsmodelle: Die Online-Vernetzung von Haushaltsgeräten.

"Die Automatisierung von Haushalten ist eine der größten Geschäftsmöglichkeiten, wenn man vom allgegenwärtigen Internet redet, das alles verbinden wird." erklärt Wedbush-Analyst Shyam Patio. [3]

Die Arbeitswelt steht vor einer Revolution: Die Geschäftsmodelle vieler Unternehmen werden sich durch die Vernetzung von Objekten völlig verändern und auch neue Konkurrenten tauchen auf. Nach einer Studie der Bosch-Gruppe hat bis 2015 rund drei Viertel der Menschheit Zugriff auf das Internet. Es wird dann rund sechs Milliarden internetfähige Endgeräte geben: Ein gewaltiges globales System miteinander verbundener Computer-Netzwerke, Sensoren, Antriebselemente und Geräte, die alle das Internet-Protokoll nutzen. Dies birgt ein so großes Potenzial, unser aller Leben zu verändern, das oft von der “nächsten Revolution des Internets” die Rede ist. [5]

Als Gerät wird der Personal Computer zunehmend verschwinden und durch Gegenstände ersetzt, die mit dem Internet verbunden sind. Als Megatrend der Zukunft wird das Internet der Dinge den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich unterstützen. Das Internet wird also nicht mehr, wie bisher, im Fokus der menschlichen Aufmerksamkeit stehen, sondern von diesem wirksam im Hintergrund bei alltäglichen Abläufen unterstützt. [6]

Somit werden aus dummen Haushaltsgegenstände smarte, vernetzte Dinge die nicht nur mit den Bewohnern sondern auch untereinander kommunizieren können und potential dazu haben unser Leben zu verändern. Beispielhaft werden nun Geschäftsmodelle vorgestellt, die nicht mehr nur eine Zukunftsversion der Internet der Dinge darstellen, sondern auch den Sprung in die reale Welt geschafft haben: 

Nest: der Thermostat der sich an die Bewohner des Hauses anpasst und von ihren Lebensgewohnheiten lernt und sich im Laufe der Zeit selbst programmiert. Der Regler des Thermostates ist über Walen mit dem Internet verbunden und kann über ein App vom Smartphone aus bedient werden.[1] [2]

Netatmo: Eine Wetterstationen, die man ins WLAN daheim einloggt und deren Daten man dann via Webportal abrufen kann. Die Wetterdaten können auf dem Smartphone empfangen werden. Auch die Luftfeuchtigkeit, die Luftqualität (CO2-Gehalt) und die Lautstärke kann Netatmo analysieren, da die Module mit entsprechenden Sensoren ausgestattet sind. Und eine Wettervorhersage für die kommenden sieben Tage wird ebenfalls geliefert. [7]

Die Powerline 500 stellt ein weiteres smartes Tool ar. Dies ist ein Heimnetzwerk via Steckdose das mit WPA2 Verschlüsselung sicher macht. 

Video Sprechanlage übers Smartphone: streamt Videos und Audios übers Haus bzw. über Lautsprecher, sodass man immer gleich weiß wer vor der Tür steht. 

Alarmanlage Ninja Blocks: diese bleibt über WLAN, das mobile Internet und Smarpthone-App mit ihren Besitzern in Kontakt. Über die App kann die Anlage auf Wunsch auch das Licht einschalten oder von installierten Überwachungskameras aus Fotos aufnehmen. [1] 

LEDs: Hue von Philips. Dabei kann das Licht dieser Lampen über WLAN und eine Smartphone-App nach Belieben verändert werden. Sie leuchten in sämtlichen Farben, lassen sich nach Wunsch dimmen und individuell programmieren. [1]

Lockitron: Absperren ohne Schlüssel bzw. auch vom Büro aus kann man zuhause seine Türen öffnen oder schließen. Das Smartphone App und der dazugehörende Verriegler machen es möglich.  

Baby-Monitor: von Philips mit App-Steuerung. Dieses neue Babyphone kann via WLAN oder 3G ins Netz gehen und Eltern am Smartphone die Kontrolle über das Kind ermöglichen. Bei Geräuschen schlägt das App Alarm, auch kann aus der Ferne ein Schlaflied abgespielt werden oder Fotos aus dem Videostream abgespeichert werden. Über das Netzwerk kann sich der Baby-Monitor auch mit Philips Heu verbinden. So können Eltern aus der Ferne die Lichtverhältnisse im Kinderzimmer anpassen.[4]

 

Wirtschaftliche Perspektive: 

Auch Google dürfte sich für diese Entwicklungen mit der vernetzten Haustechnik interessieren. 3,2 Milliarden Dollar war ihnen die Firma Nest wert die sie kürzlich gekauft haben. [3] 

Brachtet man nun die vernetzung der Haushaltstechnik vom wirtschaftlichen Standpunkt, so erkennt man, dass aus dieser Vernetzung der Dinge ohne Zweifel gravierende Auswirkungen auf die Wertschöpfung einhergehen werden. In vielen Fällen stehen nicht mehr die industriell gefertigten Produkte im Mittelpunkt, sondern die webbasierten Dienste, auf die wir durch das Produkt zugreifen können. Deshalb investiert beispielsweise die Daimler-Gruppe in mobile Dienste wie etwa Car2go, myTaxi oder moovel; deshalb nutzt General Electric (GE) das so genannte "Industrial Internet" für Dienstleistungen im Maschinen- und Anlagenbau. Und LG ebnet den Weg zum vernetzten Wohnen durch internettaugliche Fernseher, Haushaltsgeräte und die damit verbundenen Dienstleistungen. [5]

Klar ist schon jetzt, dass das smarte Zuhause unser Leben aber auch die gesamte Wirtschaft verändern wird. Nicht nur im Markt, sondern auch innerhalb der Unternehmen werden völlig unterschiedliche Geschäftsmodelle, Strukturen und Arbeitskulturen aufeinander treffen. Das muss auch passieren, damit das Internet der Dinge Wirklichkeit werden kann [5].

Viele Leute sind der Auffassung, dass eines der Systeme untergehen muss, wenn Old und New Economy aufeinander stoßen. Populär ist auch die Meinung, dass die New Economy dabei Vorteile auf ihrer Seite hat. Gewiss müssen viele Unterschiede überwunden werden, bis die Unternehmen aus beiden Sphären zusammenpassen: Kontrollierte Systeme auf der einen Seite stehen offene Gemeinschaften auf der anderen gegenüber. Die eine Seite hält ein wachsames Augen auf knappen Ressourcen; die andere bietet ihre Dienstleistungen im Grunde kostenfrei an. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich beide verändern werden und ein neues System mit völlig anderen Dynamiken entsteht. Es werden sich neue Gravitationszentren und neue Partnerschaften bilden. [5]

 

[1]Format (2013) Abgerufen am 27.Februar 2014 http://www.format.at/articles/1330/581/362881_s1/vernetztes-zuhause

[2]Futurezone (2014) Abgerufen am 27.Februar 2014 http://futurezone.at/digital-life/nest-wir-sind-mehr-als-ein-thermostathersteller/47.166.908

[3]Futurezone (2014) Abgerufen am 27. Februar 2014 http://futurezone.at/b2b/google-kauft-nest-fuer-3-2-milliarden-dollar/45.886.487

[4]Futurezone (2013) Abgerufen am 27.Februar 2014 http://futurezone.at/produkte/philips-vernetzt-haushaltsgeraete-mit-smartphone-apps/25.379.015

[5]Harvard Business Manager (2013) Abgerufen am 27.Februar 2014 http://www.harvardbusinessmanager.de/meinungen/artikel/das-internet-der-dinge-die-naechste-revolution-a-909940.html 

[6]Wifi (2014) Abgerufen am 27.Februar 2014 http://www.wifisteiermark.info/internet-der-dinge/

[7]Futurezone (2013) Abgerufen am 27.Februar 2014 http://futurezone.at/produkte/netatmo-wetterstation-fuers-smartphone-im-test/24.600.260

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