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1 Online Streaming

Die Brüder Kastriot und Kreshnik S. sind 25 und 21 Jahre jung und Self-made Millionäre. Ähnlich erging es auch Herrrn Dirk B., Betreiber der Ex-Streaming Seite kino.to, welche auch Illegale Raubkopien gehostet hatte. Neben seiner Finka auf Ibiza, Luxusautos und teuren Uhren hat das Geschäft mit der Grauzone Online-Streaming auch seine Schattenseiten. Dirk B. sitzt in Haft, die Brüder Kastriot und Kreshnik werden per internationalen Haftbefehl gesucht.

1.1 Begriffserklärung „Streaming“

Streaming spaltet die Meinungen der Experten in Österreich als auch Deutschland. Für die einen ist es nur eine Art kontinuierliche Übertragung komprimierter Video-/Audiodateien ähnlich eines Datenstrangs über das Internet. Dabei Erfolgt nicht ein Abbild des Filmes, sondern nur eine Zwischenspeicherung im RAM-Speicher. Unteranderem wird dies auch Store and Forward Verfahren genannt. Für einige Jus-Experten stellt dies bereits eine Gesetzesübertretung dar. Per Deutschen Gesetz ist es jedoch erst strafbar, wenn ein ganzes Abbild auf der Festplatte gespeichert wird. In Österreich ist nur das teilen oder der Upload strafbar. Das bedeutet, wenn der Film geteilt wird, sei es über P2P oder über Torrent, kann man Abgemahnt und Bestraft werden. Diese Grauzone kann man leicht umgehen und sorgt für weitere Hintertüren mit denen einzelne Geschäftsleute wieder Geld aus ahnungslosen Leien lukrieren.

1.2 Streaming-Portale

Die Liste der illegalen Streaming Portale wächst stetig. Zu den Bekanntesten Beispielen zählt neben Kino.to auch Movie4k.to und kinox.to. Bevor der kino.to Sperre konnten Internet User auf über 70.000 Kinofilme und mehr als 350.000 Serien kostenlos zugreifen. 2012 zählte man in Deutschland rund 90 kostenlose Streaming Portale.

Anfang Oktober dieses Jahres konnten Vertreter von Rechteinhabern aus der Filmbranche eine DNS-Sperre gegen diese Piraterie-Websites durchsetzen. Jedoch innerhalb von wenigen Stunden konnte man diese Seiten unter einer anderen Domäne wieder abrufen. Abhilfe sorgt auch eine VPN Verbindung, mit der Internetnutzer diese DNS-Sperre umgehen können. Wie man anhand des Beispiels erkennt wird es immer schwieriger gegen diese Piraterie-Websites anzukämpfen. Die untere Grafik zeigt zudem die Umsatzverluste anhand der Musikpiraterie.

Abbildung 1: Umsatzverlust der Deutschen Musikbranche im Jahr 2006

1.3 Maßnahmen gegen die Piraterie

Meiner Meinung nach ist es nicht möglich die Internet Piraterie gänzlich aufzuhalten. Eine sinnvolle Gegenmaßnahme startete Mitte September. Netflix öffnete seine Film und Serien Bibliothek in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Neben SkyGo, MaxDome, Watchever und anderen legalen Streaming Anbieter belebt der amerikanische Marktführer den Markt. Mit Preisen unter zehn Euro pro Monat bekommen Kunden eine zurzeit zwar etwas dürftiges, jedoch akzeptables Angebot an Serien und Filmen in HD-Qualität.

HBO-Programmdirektor Michael Lombardo sieht in der Piraterie nicht nur negatives. Obwohl die Serie einen neuen Download Rekord verzeichnen konnte, hast sich dies auf die Verkaufszahlen der DVDs nicht negativ ausgewirkt. Zu beachten sei auch der positve Effekt durch Mundpropaganda und die damit wachsenden Kunden/Zuseher.

Quellen:

Schäufele, 2012, Zur Strafbarkeit des Raubkopierens im Internet: Filesharing von urheberrechtlich geschützten Werken im Internet, Lit-Verlag Berlin

Heigenhauser, 2007, Zur Strafbarkeit der Musik-, Video- und Softwarepiraterie

Golem.de: 
http://www.golem.de/news/kino-to-chef-ich-habe-neben-dem-rechner-geschlafen-1205-91941.html

Derstandard.at:
http://derstandard.at/2000007547209/Deutschland-Fahndungsfotos-von-Kinoxto-Betreibern-veroeffentlicht
http://derstandard.at/2000005678575/Netflix-nun-auch-in-Oesterreich-verfuegbar

Spiegel.de:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/illegale-kopien-game-of-thrones-mit-torrent-rekord-a-892214.html