Abschlussarbeit Mobile Business Die Digitale Geldbörse

christian.haiden.uni-linz, 27. Jänner 2016, 13:11

1. Funktionsweise von Kryptowährungen
2. Chancen und Kritik
3. Mehrwerte, Originarität und Innovation
4. Zielgruppe
5. Restriktionen
6. Mobile Strategie
7. Präsentation

EINLEITUNG

Apple, Google und Co. investieren in die Digitale Geldbörse. Ziel ist, das Kunden das Wallet mit Kreditkarten, Paypal und Co verbinden. Die Transaktion funktioniert per Smartphone über NFC oder QR Code. Für die Randerscheinung Bitcoin gibt es auch ein eigenes Smartphone Wallet. Der Vorteil dieser Kryptowährung liegt klar an der Anonymität. Laufen Apps von Apple und Co über deren Ökosystem, so ist bei der open source Variante kein Unternehmen in Hintergrund, welche mögliche Transaktionen aufzeichnen könnte.

Hier die einfache Funktionsweise von Apple Pay:

 

Funktionsweise von Bitcoins:

Bitcoins werden durch sogenannte Miner erzeugt, diese Miner lösen im genaueren Blöcke, eine mathematische-kryptografische Aufgabe. Im weiteren werden die Bitcoin Transaktionen im Netzwerk verarbeitet, und der fertige Block der Blockchain angehängt. Wird ein Block von den Minern „gelöst“, so werden 25 Bitcoins den Betreibern ausgeschüttet. Diese Bitcoins kann man per Smartphone-App auf sein Wallet transferieren und danach per App verschicken (z.B. Bezahlung erfolgt durch QR Code/NFC und Privaten Schlüssel. Die kleinste BTC Einheit ist 0,00000001btc). Der Erfolg der Bitcoins ging an den Unternehmen nicht vorbei. Zahlreiche Firmen wie Lenovo ermöglichten die Bezahlung via Btc’s. Andere Unternehmen wie Microsoft oder Amazon kreierten „eigene Coins“ welche aber nicht die beabsichtigte Aufmerksamkeit erhielten.

Aktuell steigt die Anzahl, in denen man mit BTC bezahlen kann. Diverse Bars, Restaurants, Online-Shops sowie stationäre Geschäfte akzeptieren langsam die neue Form der Bezahlung. Vermehrt werden auch Bitcoin Automaten aufgestellt. Hierbei kann Bargeld in Bitcoins umgewandelt werden.

Chancen für den BTC:

Zurzeit fehlt eine aktuelle Übersicht wer Bitcoins akzeptiert. Zwar gibt es diverse Plattformen wie coinmap.org, jedoch sind diese meist veraltet, bzw. lässt die Usability zu wünschen übrig. Wünschenswert wäre eine Verbindung aus Bitcoin Wallet, und Standortermittlung. So könnten Shops, Geschäfte, Bars etc die Bitcoin akzeptieren, schnell und einfach gelistet werden. 

Desweiteren kann ich mir vorstellen, das Bitcoins uns Abhilfe von dem lästigen Kleingeld verschaffen kann. Einerseits könnten Münzen an Automaten gegen Bitcoins getauscht werden. Andererseits könnte Restgeld in Form von QR Codes auf Rechnungen platziert werden. Mittels eines einfachen Scans kann so das Restgeld auf das Bitcoin Wallet übertragen werden. 

Mögliches Beispiel Restgeld-QR Kassenbon:

Kritik an der Digitalen Geldbörse:

David Marcus, Chef von Paypal, sieht die Entwicklung der Digitalen Geldbörse eher skeptisch. Er sieht das Problem darin, dass es egal ist, ob man nun ein Smartphone oder eine Geldbörse aus der Tasche ziehen muss. Mit der Entwickung der Wearables wie zum Beispiel der Apple Watch könnte dieses Problem aber gelöst werden.

Mehrwerte:

Natürlich ist Datenschutz ein wichtiges Thema in Verbindung mit der digitalen Geldbörse. Durch den Bitcoin ist man Anonym und dies sollte auch bestehen bleiben. Also wie kann man mit diesem Service einen Mehrwert für die Allgemeinheit generieren?!
Eine Möglichkeit ist die Häufung der Bitcointransaktionen mittels Geodaten zu erfassen. Dies könnte für den stationären Einzelhandel von Vorteil sein, da man eventuell erkennen kann, ob die Bezahlung über Bitcoin für das jeweilige Geschäft Sinn macht. Darüber hinaus könnte dies eine größere Akzeptanz für die Digitale Geldbörse schaffen.
 
Innovation:

Die Digitale Geldbörse ist am Vormarsch. Unternehmen wie Google, Apple oder Paypal werden sich langfristig auf jedem Smartphone etablieren. Der Bitcoin und das dazugehörige Wallet sind selbst noch sehr Innovative Projekte. Also wie kann dadurch Innovation geschaffen werden?!
 
Die Digitale Geldbörse könnte eine Wende im stationärenen Einzelhandel bewirken. Verbindet man die Geldbörse mittels NFC, so könnte man beim "vorbeigehen" bezahlen. David Marcus, Chef von Paypal sieht als größtes Problem, das ein Smartphone oder eine Karte aus der Tasche geholt werden muss. Durch Sensoren auf Produkten und im Ausgangsbereich könne die Bezahlung völlig kontaktlos, automatisiert und ohne einem einzigen Handgriff abgewickelt werden. Lange Schlangen an der Kassa, sowie Mitarbeiter könnten dadurch vermieden werden.
 
Bezug zur Originarität der Mobilkommunikation:

Mobile Business hat zur Folge, das viele Bereiche erheblich beschleunigt wurden. Der Austausch und die ständige Verfügbarkeit hat zur Folge, dass Geschäftsprozesse angepasst werden mussten. Diese Beschleunigung finden wir auch in jedem Alltag wieder. Die Digitale Geldbörse wird daher von dieser Entwicklung nicht verschont bleiben. Meine persönliche Meinung ist, dass diese Form der Bezahlung ob kurz oder langfristig, sich etablieren wird und unseren Alltag wesentlich vereinfachen wird.

Zielgruppe:

Die Zielgruppe von Kryptowährungen sind klar technologie-affine Konsumenten. Folglich sind es auch Unternehmen, die potentielle Neukunden durch die neue Bezahlmethode lukrieren. Ausgebend ist die Verwendung von Smartphones und in weiterer Zukunft die Verwendung von Wearables.

Restriktionen:

Der Bitcoin ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist die völlige Anonymität löblich, da gerade in Zeiten von Edward Snowden und der ganzen NSA Affaire den Menschen Anonymität immer wichtiger wird. Neben den Kryptowährungen gibt es zwar andere Bezahl Apps diverser Internetriesen, jedoch ist man sich hier nie sicher, wer aller auf die Infrastruktur zugreifen kann und Transaktionen/Standorte etc. mitliest. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber wiederum, das Kriminelle den Bitcoin als Währung missbrauchen und illegale Geschäfte bzw. Geldsummen verschwinden, waschen bzw. schnell verstreuen können. Dazu kommt noch der negative Effekt des Terrors. Diese Terrorangst bewirkt, das sich Regierungen zb. Frankreich für härtere Überwachung einsetzen. Die anonyme Währung Bitcoin und dessen Funktionsweise ist ihnen ein Dorn im Auge. Die Finanzierung von Terrorzellen verstreut auf der ganzen Welt könnte mit den Bitcoin einfach und schnell ermöglicht werden.

Desweiteren fallen Kryptowährungen nicht unter die Finanzmarktaufsicht. Bitcoin ist eine virtuelle Währung, die weder der Regulierung noch der Aufsicht der FMA unterliegt. Geschäftsmodelle, welche Bitcoins zum Gegenstand haben, können jedoch eine Konzessionspflicht nach einer der FMA zum Vollzug zugewiesenen Rechtsvorschriften auslösen. Für die für den Handel mit Bitcoins notwendige Software gibt es keine gesetzlich vorgeschriebenen IT-Standards oder Sicherheitsvorschriften. Das birgt zahlreiche Risiken, wie etwa Schäden durch Hacker-Angriffe, durch Softwarefehler, durch Datenverlust, etc.
Eine Handelsplattform kann jederzeit geschlossen werden, so mussten mehrere Handelsplattformen ihre Tätigkeit bereits wieder einstellen. MT.Gox, eine der größten Börsen, löste sich in Luft auf und mit ihnen die Bitcoins(Marktwert 473 Millionen Dollar) ihrer User. Bei Schließung der Handelsplattformen, z.B. durch Insolvenz oder durch das Verbot des An- und Verkaufs und des Handels mit Bitcoins in einem Staat, besteht kein Rechts-, Einlagen- oder Anlegerschutz. Es gibt keinen zentralen Betreiber, welcher in Anspruch genommen werden kann.

Einige Länder erlauben deswegen erst gar nicht den Banken die Verwendung von Bitcoins. Bzw. die zusammenarbeit mit Bitcoin Unternehmen.

Mobile Strategie:

Einige Fachleute geben von sich, dass das Projekt Bitcoin und dessen Hype gescheitert ist. Ich teile diese Ansichten. Meiner Meinung hat das System und die Funktionsweise hinter den Kryptowährungen ein enormes Potenzial. Die Anonymität und die fast schon schrecklich einfache Art des Bezahlens, noch dazu Länderübergreifend, machen den Bitcoin aber höchst interessant für Mobile Business. Um aber dauerhaft solch ein System zu bewerkstelligen, bedarf es mehreren Unternehmungen/Restriktionen. Seit geraumer Zeit beschäftigen sich Experten im Finanzsektor, wie die teils sehr intensiven Schwankungen solcher Währungen minimiert werden können. Auch fällt das Wort Krypto-Banken oft. Eine Vergabe von Bitcoin Krediten durch diese Banken sei diesbezüglich zu risikobelastet. Eine Art von P2P Finanzplattform, ähnlich die im Crowd-Lending Bereich könnte hierbei abhilfe leiten. 

Um Kryptowährungen zudem noch interessanter zu gestalten, wird der Sprung auf Wearables und dessen Vorteile einen wesentlichen Mehrwert für die Währung generieren.

7.Präsentation:

 

 

Quellen:

(Q1)Kammler/Pohlmann, Bitcoin - Geldverkehr im Internet, https://www.internet-sicherheit.de/fileadmin/docs/publikationen/2013/IT-SICHERHEIT_6_2013_ifis_Bitcoin.pdf, (2013)
(Q2)smallcapservice.d, http://blog.smallcapservice.de/21/04/2014/eine-bank-fuer-kryptowaehrungen/ (2014)
(Q3)fma.gv.at, https://www.fma.gv.at/de/sonderthemen/information-zu-bitcoin.html
(Q4)European Banking Authority, http://www.eba.europa.eu/-/eba-proposes-potential-regulatory-regime-for-virtual-currencies-but-also-advises-that-financial-institutions-should-not-buy-hold-or-sell-them-whilst-n, (2014)(Q5)P2P - Bitcoinlending, https://btcjam.com/

 

 

 

 

1 comment :: Kommentieren

Neue News - "ich bezahle mit Google" ... und das Smartphone bleibt in der Tasche

christian.haiden.uni-linz, 4. März 2016, 12:27

In Zukunft muss man nicht einmal das Smartphone aus der Tasche ziehen. Eine Welt ohne Bargeld wie in Schweden rückt immer näher.

Hier der Link: http://futurezone.at/digital-life/google-hands-free-handy-bleibt-beim-bezahlen-in-der-tasche/184.652.872

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