Informationsgesellschaft |
julia_schwaiger.salzburg,
Freitag, 23. Januar 2004, 16:22
2.3. „Wissensgesellschaft“
Helmut Willke schreibt 1998: „Von einer Wissensgesellschaft oder einer wissensbasierten Gesellschaft lässt sich sprechen, wenn zum einen die Strukturen und Prozesse der materiellen und symbolischen Reproduktion einer Gesellschaft so von wissensabhängigen Operationen durchdrungen sind, dass Informationsverarbeitung, symbolische Analyse und Expertensysteme gegenüber anderen Faktoren der Reproduktion vorrangig werden. Eine entscheidende zusätzliche Voraussetzung der Wissenschaft ist, dass Wissen und Expertise einem Prozess der kontinuierlichen Revision unterworfen sind und damit Innovation zum alltäglichen Bestandteil der Wissensarbeit werden.“ Merkmale der Wissensgesellschaft (lt. Willke): - Eine Wissensgesellschaft ist nicht hierarchisch, sondern „heterarchisch“ gegliedert, d.h. alle gesellschaftlichen Teilsysteme operieren autonom und gleichberechtigt nebeneinander. - Entstehung von lernenden, intelligenten Organisationen und Unternehmen, die anpassungs- und restrukturierungsfähig sind. - Ubiquität anspruchsvoller und intelligenter Produkte bzw. Dienstleistungen, deren Wert in dem eingebauten Wissen liegt. - Einfache Tätigkeiten und Dienstleistungen werden von Maschinen oder Robotern übernommen. - Eine Dreiteilung des Arbeitsmarktes zeichnet sich ab: ca. 20% hochprofessionelle, global mobile und sehr kompetente Wissensarbeiter/ ca. 60% arbeitfähige Personen mit permanentem Druck zur Fort- und Weiterbildung/ 20% von der Wissensgesellschaft überforderte Personen. - Neben Infrastrukturen erster Ordnung (Energie-, Straßen-, Schienen-; Telefonnetze u.s.w.) treten neue, wissensbasierte und leistungsfähige Infrastrukturen zweiter Ordnung (Datensuperhighways, Telematik, intelligente Energiesysteme, etc.) - Die Digitalisierung von Expertisen erlaubt den systemspezifischen Aufbau von organisationaler Intelligenz in Form von Datenbanken, Expertensystemen, Regelsystemen und Aufbereitungsinstrumenten für vorhandenes Wissen. - Zwingende Notwendigkeit des permanenten Lernens neuer Wissenselemente, um den neuen Wissensanforderungen in allen Lebensbereichen gerecht werden zu können; - Die neue Aufgabe der Politik als Supervisor liegt v.a. in der Vermittlung zwischen den unterschiedlichen gesellschaftlichen Funktionsbereichen und der Verschränkung von öffentlichen und privaten Interessen. (Vgl. Ralph Grossmann, Helena Biritz 2002,64f) zum Inhaltsverzeichnis ... comment |
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