KS Business und Internet EK SS 2010 Koordinierungsprobleme in Märkten mit Netzeffekten
bernhard.lindinger.uni-linz, 13. April 2010, 16:06
Koordinationsprobleme in Geschäftsnetzwerken
Unvollständige Informationen über das Entscheidungsverhalten der Netzwerkpartner können ein Koordinationsproblem über die Entscheidung der Teilnahme an einem Netzwerk und der damit verbundenen Kosten und Nutzen ergeben. Oft passiert auch aufgrund der Unterschätzung des Potentials eines Netzwerks eine zögerliche Vernetzung (Start-up-Problem). Die Entscheidung, ob an einem Netzwerk partizipiert wird, kann prinzipiell entweder zentral oder dezentral gesteuert werden. Optimal für die Teilnehmer des Netzwerkes wäre eine zentrale Koordination, in der Praxis wird jedoch dezentral koordiniert. Das hat zur Folge, dass reale Netzwerke häufig weniger effizient sind. Netzwerke enthalten theoretisch mehrere Gleichgewichte, was eine Einschätzung über das Netzwerkverhalten schwer macht und somit für die Planung, Kontrolle und den Betrieb von Kooperationsnetzwerken eine komplizierte Herausforderung darstellt. In der Realität kann es somit problematisch sein, ein optimal funktionierendes Netzwerk, bestehend aus der optimalen Art und Menge an individuellen Akteuren aufzubauen. Ein Beispiel hierfür sind elektronische Marktplätze. Die Nutzer können dort Kosten einsparen, indem sie ihre Systeme an die ihrer Partner anpassen, somit Kompatibilität (Standardisierung) schaffen und dadurch „tiefer“ vernetzt sind. Aus der individuellen Sichtweise ist eine Teilnahme an einem Netzwerk natürlich dann von Vorteil, wenn die Nutzen die Kosten übersteigen. Netzwerke müssen aber nicht immer von Vorteil sein. Wenn sich beispielsweise Teilnehmer in einer ineffizienten Situation befinden, kann das Potenzial des Netzwekes nicht vollständig ausgeschöpft werden oder bleibt überhaupt ungenutzt.
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