Aufgabe 1

christine.steinmaurer.uni-linz, 14. April 2013, 20:15

 

Aufgabenstellung: Don Tapscott hat mit seinen Büchern Wikinomics und Macrowikinomics neue Formen des wirtschaftlichen Zusammenarbeitens vorgestellt, die nach den Prinzipien Kollaboration, Offenheit, Teilen, Integrität aufgebaut sind; Stichwort Enterprise 2.0 oder Konsumenten  als Prosumenten. Greifen Sie eine seiner Thesen heraus und belegen Sie diese mit Beispielen.

 

These von Don Tapscott: „Das Internet und insbesondere das Web 2.0 wird die Kommunikations-, Lern- und Kooperationskultur in Unternehmen nachhaltig verändern. Das gilt nicht nur für die Art der Zusammenarbeit in und zwischen Organisationen, sondern auch für den Umgang mit Informationen und Wissen. Dabei geht es in Zukunft immer weniger um Technologien, sondern um neue Denkansätze, die die Unternehmenskultur verändern.“ (ohne Autor, 2010)

 

Durch das Web 2.0 hat sich die Art der Kommunikation zwischen Menschen, im Vergleich zu vor fünf Jahren, gravierend verändert. Wenn „Web 2.0“ etwas mit Sicherheit beschreibt, dann die Tatsache, dass große Mehrheiten, heute anders kommunizieren als noch vor einigen Jahren. Und deshalb verändert das Web 2.0 auch die Rolle der traditionellen Massenmedien in der Gesellschaft. War das Web 2.0 vor fünf Jahren ein aufstrebendes Medium, eines, dass Millionen Menschen genutzt haben, dessen Reichweite aber nicht an Fernsehen, Tageszeitungen, Zeitschriften und Radio herankam, ist es heute in vielen Altersgruppen das zentrale Medium schlechthin. (vgl. Hamann, 2008, S. 2)

 

Lernen ist heutzutage nicht mehr auf die passive Übernahme von Wissen und Können aus der Umwelt beschränkt, sondern vielmehr ein aktiver Prozess, bei dem neue Informationen sorgfältig herausgearbeitet und in Beziehung zu bereits vorhandenen Informationen gesetzt werden müssen. Der Lernende muss in der Lage sein, sein eigenes Lernen vorzubereiten, die erforderlichen Lernschritte durchzuführen, für Rückmeldung und Bewertung der Lernergebnisse zu sorgen und die eigene Motivation und Konzentration aufrechtzuerhalten. (vgl. Konrad, 2008, S. 26)

 

Dazu kommt, dass Menschen nicht nur formal in institutionalisierten Bildungseinrichtungen lernen, sondern das informelle Lernen eine natürliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens ist, welches sowohl bewusst als auch unbewusst im unmittelbaren Lebensvollzug geschieht. (vgl. Stegemann, 2008. S. 1)

 

Den Entwicklungen des Web 2.0 wird dabei ein sehr hohes Potential beigemessen. Die Möglichkeiten, die sich aus Web-2.0-Technologien im Hinblick auf eine Unterstützung des lebenslangen Lernens ergeben, sind vielfältig und umfassen eine weltweite Vernetzung von Personen und Inhalten sowie einfache Möglichkeiten zur Produktion und Nutzung (frei zugänglicher) (Lern-) Inhalte. Web-2.0-Technologien werden aktuell als ein vielversprechender Ansatz gehandelt, Lernenden mehr Individualisierung, Kontextbezug und Flexibilität im eigenen Lernen zu ermöglichen. In der Landschaft des Web 2.0 verschwimmen die Grenzen zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen. Wikis und Weblogs ermöglichen nicht nur die passive Nutzung eines Informationsangebotes, sondern auf eine einfache Weise eine aktive Mitgestaltung dieser neuen Web-Landschaft. Sozialer und inhaltlicher Austausch findet dabei über Netzwerke wie Facebook, MySpace, Twitter, YouTube etc. statt. Social Software beschränkt sich nicht mehr nur auf derartige Unterhaltungs- und Freizeitangebote, sondern hat längst auch Einzug in das Geschäfts- und Arbeitsleben und auch in die universitäre Forschung und Lehre (etwa im Kontext des Sammelns, Verwaltens und Zitierens von Online- und Offlinequellen mit Bookmarking Tools) gefunden. (vgl. Zauchner et. al., 2010, S. 2)

 

Web 2.0 in Unternehmen (Bretzger, 2010, S. 7f.)

Im organisationalen Kontext, bei Unternehmen, findet man oftmals den Einsatz von Social Software, die Tools zur Kollaboration im internen Unternehmensnetz (Intranet) verwenden. Die Arbeiter in dieser neuen Gesellschaft, egal wie man sie nun benennen mag, bringen ihr Kapital in Form von Wissen durch Kommunikation in den Arbeitsprozess des Unternehmens ein. Der Arbeitsgegenstand Wissen ist jedoch kein außerhalb des Individuums objektivierbarer materieller Gegenstand. Die Akteure bestimmen somit selbst darüber, wie viel ihres Wissens sie ihrem Arbeitgeber preisgeben.

Unternehmen setzen folglich viel auf die Unterstützung und aktive Förderung von Kommunikationsabläufen zur Kooperation der immer stärker in Teams und Projekten arbeitenden Mitarbeiter. Mit dem Einsatz von Social Software wie Wikis und Gruppeneditoren wird der Bestand von Information im Unternehmen vergrößert und strukturiert und quasi aktenförmig speicher- und archivierbar gemacht.

Unternehmensinterne Blogs dienen oft zum „internen Marketing“ und sollen Transparenz zwischen verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen erreichen. Durch die verminderte Hemmschwelle des Äußerns von Feedback in den Blogs werden die MitarbeiterInnen angeregt, Information beizusteuern und zu kommentieren.

Blogs von einzelnen Mitarbeitern im Intranet von Unternehmen haben eine ähnliche Zielsetzung: Die Mitarbeiter sollen Transparenz und Nachvollziehbarkeit ihrer derzeitigen Arbeit geben und von Synergieeffekten profitieren. Während interne Unternehmensblogs oft "von oben nach unten" Transparenz schaffen möchten, sollen die Mitarbeiterblogs "von unten nach oben" und diachronal zu den Hierarchieebenen Transparenz schaffen.

Ein weiterer Effekt ist, wie bei den Wikis, die informationstechnische Speicherbarkeit der Weblogs und somit indirekt der Wissensbestände der Mitarbeiter. Das Unternehmen strebt mit dem Einsatz von Social Software also auch an, Wissen ins „Corporate Memory“ überzuführen und unabhängig vom Mitarbeiter zu machen.

Media Sharing Plattformen dienen der Bereitstellung von multimedialen Inhalten. Dabei können Videos, Bilder bzw. Musik vom Unternehmen auf die Plattform geladen und somit den Nutzern zugänglich gemacht werden. Diese können dann anschließend die Uploads bewerten und kommentieren und so in eine Interaktion mit dem Unternehmen treten. (vgl. Fabian, 2011, S. 56)

 

 

 

2 comments :: Kommentieren

christoph.schleimer.uni-linz, 15. April 2013, 11:24

Um die Kollaboration in und zwischen Unternehmen sowie die Ansätze des Web2.0 bestmöglich zu integrieren, benötigt es vor allem auch Vertrauen in der Zusammenarbeit mit den Partnern. Ebenso denke ich, dass die Unternehmenskultur und das Management auf die neuen Ansätze des Web2.0 angepasst werden müssen. Häufig ist es auch sinnvoll, nur einer begrenzten Zahl von Partnern die nötigen Infos für eine Weiterentwicklung preiszugeben. Wichtig erscheint mir auch, dass man Ressourcen gezielt mit anderen teilt, um erfolgreicher und profitabler als die Konkurrenz zu bleiben/werden.

Verlinken :: Kommentieren

matthias.praher.uni-linz, 16. April 2013, 12:07

Ich glaube, dass verschiedene Plattformen zum Teilen von Inhalten im Unternehmen einen großen Vorteil bringen, da viele Aufgaben um einiges leichter erledigt werden können, wenn bereits Erfahrungsberichte vorliegen und diese in einem Blog oder Wiki gespeichert sind. Jedoch bleibt immer das Problem, dass man die Mitarbeiter dazu motivieren muss, diese Informationen auch preiszugeben, weil er durch das preisgeben seines impliziten Wissens leichter ersetzbar im Unternehmen wird.

Verlinken :: Kommentieren


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.