Social Media
rudolf.grims.uni-linz, 12. Oktober 2011, 20:23
Sozial Media und dessen Einflüsse auf das soziale Leben
Heutzutage sind soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter kaum noch wegzudenken, es wird sehr viel Zeit damit verbracht seine Meinung übers Internet zu verbreiten, ganz egal wie wichtig bzw. interessant diese Nachrichten sind. Eigentlich ist die Idee hinter Facebook genial, Leute melden sich an und machen sich freiwillig zum gläsernen Menschen.
Gründe des Erfolges
Die Gründe des Erfolges sind vielschichtig, zum einen ist es eine kompakte Informationsquelle über seine Lieblingsseiten, Freunde ect. zum anderen neigen viele dazu Aufmerksamkeit zu erregen. Alleine durch diverse Kommentare kann man meiner Meinung nach etwas herauskristallisieren, inwieweit die Person im Leben beschäftigt bzw. in gewisser Hinsicht zufrieden ist. Es gibt jene, die meinen sie müssen jede Stunde einen Beitrag hinterlassen, und sei es nur eine Nachricht wie z.B. „Was ist das doch für ein schöner Tag!“. Was will uns eine Person damit sagen, wenn wir doch selbst aus dem Fenster sehen können und die Sonne strahlen sehen? Will sie ein Gespräch anzetteln? Oder ist das ganze gar nicht aufs Wetter bezogen sondern auf ein Ereignis das sich an diesem Tag abgespielt hat? Dadurch werden einige „Freunde“ aufmerksam und fangen an Kommentare zu hinterlassen.
Auch im realen leben?
Bei solchen Beiträgen stellt sich nur die Frage, hätte man im realen Leben das gleiche gemacht? In gewisser Hinsicht schon, da man bei einer Face-to-face Konversation genauso über das Wetter sprechen kann, jedoch müsste man, wenn man es genauer betrachtet, den Satz „Heute ist ein schöner Tag!“ vor einem vollen Hörsaal in die Menge schreien da man den Beitrag meistens mit seiner kompletten Freundes Liste teilt. Diese Freundesliste nennt sich zwar so, aber in Wahrheit verstecken sich darunter ca. 90% Personen, mit denen man weder in Kontakt steht noch wirklich kennt. Also von wirklichen Freunden kann hier keine Rede sein. Dennoch sagt die Anzahl der „Freunde“ meiner Meinung nach etwas aus. Zwar sind ,wie oben erwähnt, Kontakte enthalten, die man durch Freunde einmal kennen gelernt hat, jedoch kann man hier ein wenig erkennen, ob die Person eine eher Kontaktfreudige oder zurückhaltende Person ist. Immerhin wird eine Bekanntschaft mit 500 Leuten voraus gesetzt, um diese auch in seiner Freundesliste aufnehmen zu können. Natürlich spielt es auch dabei eine Rolle, ob man es unbedingt haben möchte, mit jeder Person auch gleich befreundet zu sein. Auch hier unterscheiden sich die Gemüter. Person XY fügt jeden hinzu der nur einen Satz mit ihm gesprochen hat, Person YZ wiederum lässt sich nur hinzufügen, sucht aber selbst nicht aktiv nach neuen „Freunden“.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Abgesehen davon sollte man in einem Netzwerk genauestens aufpassen, was man alles von sich Preis gibt. Immerhin kann es vorkommen, dass so manch Mitarbeiter oder gar der Vorsitzende solche Einträge nicht immer besonders lustig findet. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass es genug Firmen gibt die Bewerber/innen googeln bzw. im Facebook suchen und sich dadurch beeinflussen lassen. In meinem Fall wurde eine Bewerberin nur deswegen disqualifiziert, da sie in ihrem Profilbild eine Wodka Flasche in der Hand hielt und eine Trink Geste machte. Ein Freund von mir hat nur kurz die Nachricht „Juhu, Wochenende“ hinterlassen, daraufhin hat ihn sein Vorgesetzter angesprochen, dass er so etwas nicht gerne sieht, es war etwas merkwürdig, weil er seinen Vorgesetzten gar nicht in der Liste hatte.
Vorteile
Wie man sieht sind Facebook und Co nicht unbedingt sehr förderlich in manchen Dingen. Aber man kann sie auch richtig nutzen und diverse Vorteile daraus ziehen. Mit den richtigen Privateinstellungen kann man z.B. die Suche nach einem User einschränken, somit kann er nicht direkt über die Suchfunktion gefunden werden, nur anhand von anderen Freunden oder über Veranstaltungen.
Des Weiteren sind Veranstaltungen leichter und sehr unkompliziert zu planen. Jeder der eingeladen wird bekommt automatisch eine Nachricht, auf der Seite der Veranstaltung ist es jedem möglich eine Nachricht zu hinterlassen bzw. anzugeben, ob er teilnimmt oder nicht. Im Gegensatz zur E-mail oder auf telefonischen Weg ist diese Methode die praktischste, da alle Eingeladenen sofort sehen können wer kommt und wer nicht. Außerdem werden kurze Änderungen der Zeit oder Ähnliches sofort an alle bekannt gegeben.Ein weiterer Vorteil bietet die Werbung in eigener Sache. Zum Beispiel verlinkt ein Hobby Musiker seine Tracks welche von seinen Freunden begutachtet werden können. Geben diese eine „Gefällt mir“ auf diesen Link, sehen auch dessen Freunde diesen Link. Somit verbreitet sich dieser sehr rasch.
Fazit
Es wird sich noch zeigen, was die Zukunft der sozialen Netzwerke noch bringt, eines sei jedoch schon sicher, es läuft immer mehr darauf aus, Datenmengen zu sammeln und den User zum gläsernen Menschen zu machen. Bereits jetzt wird man viel zu oft mir Werbung versorgt, die auf einen persönlich zugeschnitten ist. Ein etwas beängstigender Gedanke der mich eher von Facebook und Co langsam aber sicher wegtreibt.
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