Stellungnahme zur These 8 von Gemke Stephan: "Zehn Thesen zur Internet-Ökonomie" - "Digitalisierung erleichtert Produkt- und Preisdifferenzierung"

mario.starlinger.uni-linz, 5. November 2012, 21:28

Denkt man zum Beispiel an Serviceanbieter wie Dropbox, GMX, Spotify oder an die Cloud-Anbieter Amazon, Google, Microsoft, etc. wird einem klar, dass Produkt- und Peisdifferenzierungen in der Internet-Ökonomie eine besonders große Rolle spielen. Gerade im World Wide Web befinden sich viele User mit unterschiedlichen Anforderungen und unterschiedlicher Zahlungsbereitschaft.

 

Für Anbieter von Internetdienstleistungen ist ein großer Bekanntheitsgrad enorm wichtig, wie man an der Tatsache, dass sich in den letzten Jahren nur wenige dominierende Anbieter(Google, Windows, Apple, Amazon,...) durchgesetzt haben, erkennen kann. Doch genau dieser große Bekanntheitsgrad bzw. die hohe Verbreitung wird nur durch kostenlose Basisangebote erzielt. Will man ein Premiumpaket mit mehr Funktionalität erwerben, wird man zur Kasse gebeten. Durch Versioning und der damit verbundenen Preisdifferenzierung erzielen Internet-Unternehmen somit auf der einen Seite, so viele Kunden wie möglich zu binden, und auf der anderen Seite, möglichst hohe Erlöse zu erzielen.

 

Wird Produkt- bzw. Preisdifferenzierung durchgeführt, ist es jedoch wichtig, dass die unterschiedlichen Versionen eindeutig voneinander abgegrenzt sind, und die kostenpflichtigen Services einen deutlichen Mehrwert bieten. Aus technischer Sicht ist bei digitalen Produkten oder Dienstleistungen eine Produkt- und die damit einhergehende Preisdifferenzierung wesentlich einfacher und kostengünstiger umzusetzen als bei materiellen Güten. Schließlich sollten solche Services so entwickelt werden, dass die einzelnen Komponenten beliebig zusammengesetzt werden können.

 

Aber nicht nur die resultierende Preisdiffernzierung, sondern auch die eigentliche Produktdiffernzierung hat seine Vorteile. Denn je differnzierter die Angebote sind, umso besser setzt man sich von der Konkurrenz ab und desto größer ist der gebotene Mehrwert.

 

Aktuell ist nicht nur die Preisdifferenzierung bei digitalen Gütern, sondern auch die Preisdifferenzierung bei materiellen Gütern, welche übers World Wide Web vertrieben werden ein großes Thema. Schließlich werden von den großen Online-Shop-Betreibern sämtliche personenbezogene und verhaltensbezogene Daten der User gespeichert und ausgewertet. Somit könnte man die Zahlungsbereitschaft des Kunden ermitteln, und unterschiedliche Preise je Kunde festlegen. Auf diese Art wäre es möglich enorme Gewinne zu erzielen. Dieser Ansatz würde allerdings den Aspekt der Preisfairness verletzen und möglicherweise das Image des Anbieters schädigen. Somit würde ich von dieser Strategie eher abraten. Lassen wir uns überraschen, welcher große Player dabei den ersten Schritt wagen wird.

 

Zum Schluss möchte ich noch auf ein ganz aktuelles Thema hinweisen. Facebook bietet seit neuestem die Möglichkeit, die Sichtbarkeit von Beiträgen durch Bezahlung zu verbessern. Die Überlegungen von Facebook kann ich durchaus nachvollziehen, sofern es tatsächlich User gibt, die dazu bereit sind, für dieses Feature zu bezahlen.

 

 

 

Quellen:

 

 

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