Aufgaben 3.Aufgabe - Gefragtes oder geplagtes Urheberrecht

hannes.krawinkler.uni-linz, 17. Juni 2012, 09:01

 

Das Urheberrecht, wie es heute besteht, existiert bereits seit ungefähr 8o Jahren. Heutzutage stellt sich die Frage wie das Urheberrecht modernisiert und künftig ausgestaltet werden soll.

Anders als vor einigen Jahren ist das Urheberrecht heute keine Spezialmaterie mehr, die nur wenige betrifft. Die Gesellschaft hat sich technologisch enorm weiter entwickelt.

Man hat sich zwar bemüht, mit Änderungen der Gesetze auf diese Veränderungen  einzugehen, viele sind jedoch der Meinung, dass man immer noch sehr hinterher hinkt.

Hier einige Argumente, warum das Urheberrecht der heutigen digitalen Gesellschaft nicht mehr zur Gänze gerecht wird:

 

Argument 1

Das Problem des heutigen Urheberrecht ist, wie bereits erwähnt, dass es Anfangs des 20. Jahrhunderts erstellt wurde. Es konnte der enormen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung nicht stand halten.

Till Kreutzer (Jurist und Urheberrechtsexperte) in einem "Goethe"-Interview:

http://www.goethe.de/wis/med/idm/mpl/de5122599.htm

Es hat wahrscheinlich noch nie in der Geschichte der Menschheit eine derartige Massenbewegung gegeben wo derartig häufig gegen Rechte verstoßen wird wie bei Urheberrechten im Internet. Und jetzt zu versuchen vonseiten der Politik den Geist wieder in die Flasche zu kriegen und zu sagen „wir haben die Gesetze und wir zwingen die Leute dazu so etwas nicht mehr zu machen“ ist meines Erachtens völlig illusorisch, weil es an den Realitäten vorbei geht.

Kreutzer Sagt außerdem, dass es in der heutigen Gesellschaft eine noch nie da gewesene Kreativität gibt. KonsumentInnen werden automatisch zu ProduzentInnen und die daraus entstandene „Remix-Kultur“ ist mit den damals vorhandenen Praktiken, auf deren dieses Recht aufbaut, nicht mehr kompatibel.

 


 

Argument 2

Ein weiteres Argument für eine Änderung des Urheberrechtskommt von der Piratenpartei in Deutschland und stützt sich auf die britische Verbraucherorganisation Consumer Focus.

 

 

Sie sagen: "Copyright-Chaos verwirrt Konsumenten: Bestehende Urheberrechtsgesetze verwirren Konsumenten. Viele wissen nicht mehr genau, was digital bzw. online »erlaubt« sei und was nicht.Darüber hinaus kritisieren die Konsumentenschützer, daß die geltenden Bestimmungen veraltet seien. Millionen von Menschen wüßten nicht einmal, daß sie das Gesetz brechen."(http://www.schockwellenreiter.de/blog/2010/02/25/ist-das-urheberrecht-veraltet/, abgerufen am 17.6.2012)

Diese haben auch noch eine Menge weitere Argumente für eine Abänderung des Urheberrechts, die ihr hier nachlesen könnt.

 


 

Argument 3

Ein weiteres Argument ist, dass Internetnutzer und Kulturschaffende keine Gegner, sondern Partner sein sollten. Wie in diesem Artikel zu lesen ist, gibt es auch die Meinung, dass nicht nur das Internet, sondern vielmehr die Marktmacht und –position einiger Konzerne und die Verteilungsfragen Schuld an den Problemen sein sollen.

 


 

Außerdem habe ich noch ein paar interresante Daten und Fakten gefunden, wie viele Menschen weltweit illegale Software nutzen. Schaut einfach mal auf diese Seite. Was haltet ihr von dem Vorschlag der "Business Software Alliance".

 

Und hier noch die meiner Meinung nach wichtigsten Argumente zusammengefasst.

 

 


 

Quellen:

http://www.internet-law.de/2012/05/wir-sind-die-burger.html, abgerufen am 15.6.2012

http://www.uzh.ch/news/articles/2011/mehr-als-ein-hype.html, abgerufen am 15.6.2012

https://staatskulturminister.wordpress.com/tag/digitale-kopie/, abgerufen am 15.6.2012

http://www.goethe.de/wis/med/idm/mpl/de5122599.htm, abgerufen am 15.6.2012

http://www.sueddeutsche.de/digital/urheberrechtsdebatte-und-ploetzlich-sind-wir-kriminell-1.1383958, abgerufen am 15.6.2012

http://www.fuzo-archiv.at/artikel/92208v2, abgerufen am 15.6.2012

http://www.plagaware.de/informationen_plagiate/urheberrecht_copyright_website, abgerufen am 15.6.2012

http://d-64.org/das-urheberrecht-ist-nicht-das-problem/#comments, abgerufen am 15.6.2012

http://text.derstandard.at/1336698475570/Piraterie-57-Prozent-weltweit-nutzen-illegale-Software, abgerufen am 17.6.2012

http://www.piratenpartei.de/2012/04/09/101-piraten-fur-ein-neues-urheberrecht/, abgerufen am 27.6.2012

http://www.schockwellenreiter.de/blog/2010/02/25/ist-das-urheberrecht-veraltet/, abgerufen am 27.6.2012

http://www.rechtundgerechtigkeit.de/1-1-recht-allgemeine-grundlagen/hs-copyright.html, abgerufen am 27.6.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 comments :: Kommentieren

simon.stadler.uni-linz, 16. Juni 2012, 15:30

Hallo Hannes. Wie du bin ich ebenfalls der Meinung, dass das Urheberrecht den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden muss. Es ist einfach nicht auf dem Stand der heutigen Zeit, sprich dem Informations- und Internetzeitalter. Es kommt aus einer grauen Vorzeit und es weist für unser jetziges Informationssystem einfach zu viele Lücken auf.

Den Artikel "Das Urheberrecht ist nicht das Problem" habe ich ebenfalls gefunden und verwendet. Auch hier finde ich die Argumentation, dass die Nutzer und Eigentümer des geistigen Werks kollegial zusammenarbeiten könnten. Allerdings Bedarf es einfach einer Anpassung des Urheberrechts. Obwohl es das Beste wäre eine optimale Lösung für beide Seiten zu finden.

Hier findest du meinen Beitrag.

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jan.danis.uni-linz, 17. Juni 2012, 01:45

Wie Du bin ich der Meinung, dass das Urheberrecht den heutigen Gegebenheiten nicht mehr angepasst ist. Die Verbreitung des Internets ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie technologische und gesellschaftliche Entwicklungen alte Strukturen obsolet werden lassen und gleichzeitig diese durch neue ersetzen. Am Beispiel der Rechteverwerter für Künstler sieht man ebenso wie diese alten Institutionen versuchen sich durch Schutzmaßnahmen am Leben zu erhalten, sofern sie es verpassen sich selbst zu wandeln. Durch illegale Downloads und illegale Veränderung der Inhalte entgehen den Rechteverwertern Unsummen an Einnahmen, während andere Unternehmen die Möglichkeit bieten legal, einfach und günstig Werke zu erwerben versuchen die unangepassten Unternehmen mit allen juristischen Mitteln ihre überholten Vertriebs- und Einnahmenkanäle zu schützen. Meine Meinung: im wahrsten Sinne der Bedeutung ein Don Quijote-scher Kampf gegen die Windmühlen.

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