CARINA RATH

Michael E. Porter, Universitätsprofessor an der Harvad Business School, diskutiert in seinem Artikel „Strategy and the Internet“ die wirtschaftliche Rolle des Internets. Für viele Unternehmen hat das Internet alles verändert, die alten Regeln über Wirtschaftlichkeit und Wettbewerb wurden dabei aber vernachlässigt. Die Technologie des Internets machte es für einige Unternehmen schwierig Gewinne zu erzielen, da sie sich zu stark auf den Preis konzentrierten und dabei Qualität, Service und Wettbewerb vernachlässigten. In Folge wurde die Rentabilität der Branche immer schlechter. Ein weiterer negativer Aspekt der Internetökonomie laut Porter ist das Fehlen von Strategien. Niedrige Marketeintrittsbarrieren haben viele veranlasst in den Markt der Internet-Unternehmen einzusteigen, allerdings ohne klare Strategie. Entscheidend für den Erfolg ist nicht ob ich Internettechnologie einsetze, sondern wie ich es einsetze und in die Wertschöpfungskette integriere. Einen Wettbewerbsvorteil daraus zu gewinnen, erfordert keine radikale Änderung, sondern baut auf den bewährten Grundsätzen einer wirksamen Strategie auf. Die Internettechnologie soll keine eigene Einheit, sondern eine Unterstützung der Geschäftsprozesse darstellen. Daher mach das Internet eine Strategie wichtiger denn je. Porter analysiert weiters die Internettechnologie anhand seines Fünf-Kräfte-Modells und kommt zu dem Entschluss, dass es trotz der Vorteile des Internets die Nachteile überwiegen. Hohe Marktmacht der Kunden, reduzierte Produktdifferenzierung, viel Konkurrenz oder der Druck nach Preisnachlässen seien als Beispiele zu erwähnen. Für Unternehmen ist daher entscheidend, wie sie die Vorteile aus der Technologie des Internet nutzen, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Da der Artikel „Strategy and the Internet“ einer der am häufigsten diskutieren Artikel im Zusammenhang mit E-Business ist, wird er häufig zitiert, aber auch kritisiert.

Dagmar Recklies kritisiert in ihrem Text "Beyond Porter - A Critique of the Critique of Porter" beispielsweise an Porter, dass sie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit geändert haben und heute nicht mehr ihre Gültigkeit haben. Sie nimmt damit Bezug auf ein Buch von Larry Downes, „Unleashing the Killer App: Digital Strategies for Marketing Dominance“ und den Artikel „Beyond Porter“, welche den technologischen Wandel beschreiben und dreie neue Triebkräfte identifiziert: Digitalisierung, Globalisierung und Deregulierung. Dennoch kann man Porter und seine beschriebenen Triebkräfte nicht außer Acht lassen, da das Modell in ihrer Grundaussage sicherlich noch Gültigkeit hat.

Don Tapscott schreibt in seiner Arbeit „Rethinking Strategy in a Network World (Or Why Michael Porter is Wrong about the Internet)“, dass der Erfolg vieler Unternehmen im Networking und der nun verfügbaren Kommunikationstechnolgie des Internet als Basis für Wettbewerbsstrategie liegt. Das Internet bietet viele neue Möglichkeiten den wirtschaftlichen Wert zu erhöhen, aber es braucht neue Regeln und Ideen für den Wettbewerb.Viele weitere Artikel und Bücher nehmen auf Michael E. Porter Bezug, fassen seine Arbeit zusammen oder stellen die Aktualität seines Werkes in Frage.

Meines Erachtens hat Porter in seinem Artikel „Strategy and the Internet“ zur Zeit der New Economy die Situation gut beschrieben. Im Laufe der Zeit hat sich natürlich vieles verändert, aber die wesentlichen wirtschaftlichen Faktoren dürfen nie in Vergessenheit geraten. Dennoch hat das Internet die unternehmerischen Prozesse beeinflusst und manche sogar zur Grundlage ihrer unternehmerischen Tätigkeit gemacht. Ohne der Technologie des Internet würden viele Unternehmen nicht existieren. Wichtig hierbei ist das richtige Geschäftsmodell und eine gut durchdachte Strategie als Basis für einen Unternehmenserfolg zu wählen. Wie Porter in seiner Arbeit schreibt, darf eine wirksame Strategie nicht fehlen. Durch das Internet sind aber neue Gesetzmäßigkeiten entstanden und die Märkte werden heutzutage von komplexeren und dynamischeren Triebkräften beeinflusst. Porter sieht in seinem Artikel das Internet und die Auswirkungen sehr kritisch und negativ. Ich bin aber der Meinung, dass es die Wirtschaft positiv beeinflusst hat und viele neue Möglichkeiten anbietet, die man als Unternehmer als auch Kunde nutzen soll.

Quellen

Michael E. Porter (2001): Strategy and the Internet, Harvard Business Review

Dagmar Recklies (2001): Beyond Porter - A Critique of the Critique of Porter, http://www.themanager.org/strategy/BeyondPorter.htm

Don Tapscott (2001): Rethinking Strategy in a Network World (Or Why Michael Porter is Wrong about the Internet, http://www.strategy-business.com/article/19911?gko=e37c4

Stimme dir zu! Denke das Porter, zu dieser Zeit, eher kritisch und negativ betrachtete. Würde seine Ansichten der erhöhten Konkurrenz und neue Substitute eher positiv sehen. Neue Wege der Differenzierung müssen beschritten werden, was widerum zwangsläufig zu besseren/neuen Technologien führen muss. Auch wenn es aus Sicht der Unternehmung neue Probleme bereitet, alte Probleme erübrigten sich oft durch das Internet! 

Bin deiner Meinung, dass es zahlreiche Unternehmen gar nicht geben würde ohne das Internet, siehe die ganzen E-Commerce Händler wie Amazon oder eBay, die glaub ich jedem Menschen ein Begriff sind und unzählige Millionen Umsatz pro Jahr machen!

Kann mich deinen Aussagen nur anschließen, obwohl Porters Modell zwar an Aktualität und Bedeutung verloren hat, stellt es jedoch nachwievor eine mögliche Strategiebasis dar.