Prof. Sieck, HTW Berlin

alexandra.malik.uni-linz, 24. Jänner 2012, 18:13

Im Mittelpunkt der heutigen Lehrveranstaltung (AEC) standen die interdisziplinäre Forschung und die Entwicklung neuer Museumsinformationssysteme. Prof. Jürgen Sieck zählt hier zu den erfolgreichsten Forschern der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin). Hier sein Professorenprofil: http://www.htw-berlin.de/Forschung/Forschungskatalog/ProfessorInnen/Professor.html?id=juergen.sieck

Liegt die Zukunft der Museen in interaktiven Informationensystemen? War einer seiner ersten Fragen die er in den Raum stellte. Auf jeden Fall zeichnet sich dieser Trend ab. Besucher werden automatisch und/oder besucherspezifisch in unterschiedlicher medialer Form z. B. durch digitale Führer, personalisierte Ausstellungskataloge und E-Learning Plattformen …) durch Museen und Galerien geleitet. Zwei Jahre intensiver Projektarbeit mit Kulturwissenschaftler, Historiker, Museumsmanager, Gestalter, Informatiker, Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaftler forderte es, um diese neuen multimedialen Einsatzszenarien zu erproben bzw. zu entwickeln. 2009 wurde Prof. Sieck mit dem Forschungspreis der HTW Berlin ausgezeichnet. In seinem Vortag stellte er konkret zwei Ausstellungen vor:

„Koscher & Co. Über Essen und Religion“ spannt einen Bogen von den uralten Kulturen Mesopotamiens bis in die unmittelbare Gegenwart der jüdischen Küche (9. Oktober 2009 – 28. Februar 2010, Jüdisches Museum Berlin, http://www.jmberlin.de/koscher/). 

Besucher der Ausstellung erhalten am Eingang einen Löffel, auf dem sich unter dem Etikett mit der aufgedruckten Nummer ein RFID-Chip befindet. Dieser Chip erlaubt es den Besuchern, auf dem Weg durch die Ausstellung Rezepte zu sammeln, indem sie den Löffel auf eine Medienstation legen. Zuhause können die Rezepte dann am Computer über diese Website angesehen und ausgedruckt werden. Damit die Informationen auf die Website gelangen, lesen die Medienstationen per Funk den »Löffel-Code«, die aufgedruckte Nummer, die auch digital auf dem RFID-Chip gespeichert ist, und erfassen so, welches Rezept an jeder Station ausgewählt wurde. Darüber hinaus werden keine weiteren Daten erhoben. Außerhalb der Ausstellung hat der RFID-Chip keine Funktion mehr, er kann vom Löffel abgelöst werden. Aus rechtlicher Sicht ist eine Datenschutzerklärung erforderlich, die ich auf der Website des Jüdischen Museum Berlin gefunden habe (http://www.jmberlin.de/koscher/impressum.html) – dort wird auch erklärt wie der Chip wieder vollständig deaktiviert werden kann. Das Forschungsprojekt POSEIDON – Positions- und kontextsensitive Informationssysteme für Museen zur Demonstration des Potentials der RFID-Technik (09/08 – 04/12) wurde von der EU finanziert.

Wer Geschichten aus dem „Schahname“ kennen lernen möchte, kann im Pergamon – Museum für Islamische Kunst an sechs Medienstationen spannende Geschichten für zu Hause sammeln, um sie am heimischen Computer anzuhören (http://rostam.htw-berlin.de/index.html) ein ähnliches Konzept.

Das archäologische Erbe Saudi-Arabiens wird gegenwärtig mit der Ausstellung „Roads of Arabia“ in Europa präsentiert. Nach Paris, Barcelona und St. Petersburg wird die Ausstellung vom 26. Januar bis zum 9. April 2012 im Pergamonmuseum in Berlin gezeigt. Prof. Siecks Aufgabenstellung war eine ähnlich dem interaktiven Konzept basierende Idee zu entwickeln. Ich persönlich freue mich auf diese Ausstellung, da ich genau in diesem Zeitraum in Berlin bin. Für Interessierte: Ein Blog-Beitrag mit Fotodokumentation folgt in Kürze.

 

Internetabfrage: 2011-10-07

 

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