Aufgabe 5 - Datenschutz
sophie.schiesser.uni-linz, 3. November 2014, 00:18
# Datenschutz
Ganz klassisch habe ich meine Recherche mit einer Google-Suche begonnen und habe zu Beginn nur das Wort „Datenschutz“ in die Suchmaske eingegeben. Die Suchergebnisse waren erstaunlich. Unzählige Ergebnisse präsentierte mir Google in die verschiedensten Richtungen. Angefangen von Links zum Bundeskanzleramt, über die Wirtschaftskammer, Youtube-Links bis hin zu Links von verschiedensten Unternehmen wie McDonalds oder des Roten Kreuzes. (1)
# Ein Für & ein Wider
Das Bundeskanzleramt führt vielerlei Informationen zum Thema Datenschutz an, wie zum Beispiel dass Arbeitnehmer das Recht haben, dass die Daten über ihr Gehalt geheim gehalten werden oder dass es berechtigtes Interesse an beispielsweise Meldedaten der GIS (Gebühren Informations Service) besteht. Dies zeigt sehr gut auf, dass es verschiedene Interesse bzw. Seiten des Datenschutzes gibt. Zum einen hat jeder das Grundrecht, welches verfassungsrechtlich verankert ist, Anspruch auf Geheimhaltung der ihn betreffenden personenbezogenen Daten. Zum anderen besteht aber auch einen großes Interesse an persönlichen Daten, wie zuvor schon im Beispiel der GIS erwähnt. Aber das Interesse ist nicht nur an Meldedaten vorhanden, sondern an jeglichen personenbezogenen Daten. Das klassische Beispiel hierfür ist Facebook. Meist werden medial nicht soziale Netzwerke erwähnt, die an diesen Daten interessiert sind, sondern eines der meistgehörtesten Schlagwörter ist Facebook. (2)
Nun ist die Frage wo die Grenze liegt zwischen berechtigten Interesse und unberechtigtem Eingreifen in die Privatsphäre bzw. aus welchen Motiven in die Privatsphäre eingedrungen wird?
# Einflüsse Profit & Geld
Als ich zum ersten Mal über Geschäftsmodelle, Betriebswirtschaft, etc. etwas lernte, erkannte ich erst, was hinter sozialen Netzwerken wie Facebook steckt. Vordergründig natürlich die Vernetzung von Mensch über den ganzen Erdball, aber auf den zweiten Blick, bei der Frage „Wie finanziert sich so ein Unternehmen überhaupt?“ oder „Wie ist Marc Zuckerberg so reich geworden?“, erkennt man, was hinter der Fassade steckt. Natürlich ist die Vernetzung wichtig, aber für Facebook ist es noch viel wichtiger, welche Daten die User angeben, denn diese können an zahlreiche Unternehmen und gutes Geld verkauft werden bzw. spezifizierte Werbung auf der Plattform geschalten werden. Dies ist sicher einer der größten Einflussfaktoren, der Profit bzw. das Geld, das Daten wert sind.
Dieser Profit wird sowohl aus Unternehmen generiert, die die Daten beispielsweise für ihre Produktentwicklung brauchen, aber auch die werbetreibende Wirtschaft kann durch das Nutzen von Daten und das dadurch erhaltene Wissen über Vorzüge, Einkaufsverhalten, etc. Konzepte weitgehend verbessern und an den Kunden bzw. die Zielgruppe anpassen. (3)
Facebook verwendet auch beispielsweise Profilbilder von Usern für Werbungen verschiedenster Unternehmen, da dies in den Richtlinien von Facebook verankert wurde. (4)
# Einfluss Vereinfachung
Aber auch das Ziel der Vereinfachung und Automatisierung wird verfolgt. Am Beispiel ELGA ist dies gut zu veranschaulichen. Prinzipiell soll ELGA, die elektronische Gesundheitstakte, der Vereinfachung der Behandlung eines Patienten dienen, gleichzeitig wird auf personenbezogene Daten zugegriffen. ELGA ermöglicht Apotheken, Ärzten, etc. auf Befunde, Medikation, Entlassungsberichte, etc. zuzugreifen. Grundgedanke ist dieser eine bessere Behandlung und eine Vereinfachung anzubieten. Trotzdem fühlen sich viele Menschen durch ELGA in ihrer Privatsphäre bedroht und lehne sie daher ab. (5)
Fakten über ELGA
# Gegensatz Data Fairplay
Sehr interessant fand ich eine Website, die ich im Internet bei meiner Recherche entdeckt habe. Diese Site bietet jedermann an, seine eigenen bzw. persönlichen Daten direkt selbst zu verkaufen und damit Geld zu verdienen. Auf der Site „Data Fairplay“ kann sich jeder eintragen und ein persönliches Konto anlegen und Daten laufend löschen oder hinzufügen. Auf Grund dieses Profils können Unternehmen ein quasi maßgeschneidertes Angebot erstellen. Dieses kann man dann annehmen oder auch nicht.
D.h. der Nutzer kann aktiv die Daten preisgeben, die er möchte und profitiert sogar noch davon. Wichtig hierbei ist, dass der Nutzer kontrollieren kann welche Daten an Unternehmen fließen, im Gegensatz zu Daten in sozialen Netzwerken, wo es doch ein wenig undurchsichtiger ist. Es ist ein Konzept, bei dem ich mir vorstellen kann, dass es doch einige Internetuser in Anspruch nehmen. Da es doch genau das Problem des Datenschutzes auf eine ganz spezielle Art und Weise aufgreift. (6)
Hier ein kurzes Interview mit dem Gründer von Data Fairplay
Fazit
Es gibt bestimmt viele Einflüsse, warum Grauzonen des Datenschutzes ausgenutzt werden, ich habe hier nur die beiden herausgenommen und behandelt, welche ich für am interessantesten hielt. Sehr interessant fand ich dazu auch das Konzept von Data Fairplay, welches mich durchaus auch zum Nachdenken gebracht hat. Denn für mich ist die Frage, wie Menschen ohne Hintergrundwissen zu Datenschutz auf dieses Konzept reagieren würden? Würden sie es ablehnen? Wenn ja, wäre interessant zu hinterfragen welche Daten sie jedoch im Netz schon bekanntgegeben haben, ohne sich darüber bewusst zu sein. Es mag viel an Einflüssen der Wirtschaft liegen, dass Datenschutz nicht in der Form eingehalten wird, wie wir es uns wünschen würden und Daten weiterverkauft werden, aber jeder User ist trotzdem auch dafür verantwortlich was er von sich preisgibt.
Quellen:
(1) https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=datenschutz&start=20 (01.11.2014)
(2) http://www.bundeskanzleramt.at/site/5808/default.aspx (01.11.2014)
(3)http://www.sueddeutsche.de/digital/facebook-und-co-in-der-kritik-gierig-nach-daten-1.22950 (02.11.2014)
(4) http://diepresse.com/home/techscience/internet/1449192/Datenschutz_Kritik-an-FacebookProfilbild-in-Werbung(02.11.2014)
(5) http://www.elga.gv.at/ (02.11.2014)
(6) https://www.datafairplay.com/die-idee/ (02.11.2014)
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