Digitale Spaltung Digitale Spaltung
herbert.katzlinger.uni-linz, 10. Oktober 2011, 13:41
1) Definition:
Der Begriff digitale Kluft (engl. digital gap), auch digitale Spaltung (engl. digital divide) genannt, erschien erstmals ungefähr Mitte der Neunziger-Jahre in der öffentlichen Diskussion. Dabei handelt es sich um eine Aktualisierung der Hypothese einer Wissenskluft. Die Herkunft dieses Begriffes ist jedoch umstritten. Er beschreibt sowohl die Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen innerhalb einer Gesellschaft als auch zwischen Industrie- und Entwicklungsländern.
Wenn man vom relativ modernen Begriff des digital divide spricht, dann ist es notwendig, sich vorerst mit den Anfängen in diesem Forschungsbereich zu befassen. Die ersten und gleichzeitig die bedeutendsten Ansätze in diesem Gebiet stammen von den drei Wissenschaftlern Philip J. Tichenor, George A. Donohue, und Clarice N. Olien auf denen die so genannte Wissensklufthypothese beruht. Diese besagt folgendes:
Wenn der Informationsfluss der Massenmedien in einem Sozialsystem wächst, tendieren die Bevölkerungssegmente mit höherem sozioökonomischen Status und/oder höherer formaler Bildung zu einer rascheren Aneignung dieser Information als die status- und bildungs-niedrigeren Segmente, so dass die Wissenskluft zwischen diesen Segmenten tendenziell zu- anstatt abnimmt.
Medien wirken als „Trendverstärker“, d.h. nicht alle profitieren gleichermaßen von Medieninformationen, Informationskampagnen, Bildungsprogrammen usw.
2) Internet und digitale Divide:
Ein- und Ausschlüsse gibt es nicht nur innerhalb des Internets, sondern auch ausserhalb.
Der Zugang zum Internet ist aber nicht nur von Ressourcen (finanziell, technisch) abhängig.
Beispielsweise ergeben sich für Menschen mit Behinderung dadurch massive Benachteiligungen. Der Zugang und die Verfügbarkeit alleine sind nicht ausreichend, die Informationen müssen auch verstanden und verarbeitet werden können. Daher ist auch eine geeignete Darstellung und Aufbereitung besonders für diese Personengruppe notwendig.
Eine Verschärfung dieser Situation tritt ein, wenn von der Gesellschaft benötigte Dienste und Hilfeleistungen ausschliesslich im Medium Internet angeboten werden. Die Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft ist gegeben und damit verbunden sind vielfältige gesellschaftliche und soziale Probleme. Details dazu sind im nachstehenden Quellenverweis im Kaptiel 3 auf Seite 17 und den Folgeseiten zu finden.
Gesellschaft und Politik sind gefordert, hier wachsam zu sein und geeignete Maßnahmen bzw. Rahmenbedingungen zu setzen, um aus solchen Entwicklungen resultierende negative Auswirkungen nicht entstehen zu lassen oder auf mein Miniumum zu beschränken. Ein in diesem Zusammenhang häufig verwendeter Begriff ist der des "barrierenfreien Webdesigns".
Ein weiterer Aspekt im Internet ist, dass es keine zentrale Instanz gibt, die Verstöße überwacht und sanktioniert. Vielmehr macht das zeitverzögert das Kollektiv.
Dadurch, dass bestimmte Informationskanäle und Techniken in Bezug auf bestimmte Personen und -gruppen affin (spezifische Inhalte, Aufbereitung , Darstellung und Umfang) sind, vergrössert sich der Wissensabstand stetig (Wissenskluft) .
Quellen:
http://ww.bwcon.de/fileadmin/_fazit-forschung/downloads/fachtagung_lt1_gesamttext.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Kluft
Spaltung und basis dazu
gregor.kratochwill2.uni-linz, 3. Oktober 2011, 12:39
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