WWW Hypertext Hypertext - Ted Nelson
herbert.katzlinger.uni-linz, 6. Oktober 2011, 06:56
1) Kurzcharakterisierung und Unterschiede von Hypertext im WWW und Ted Nelsons Konzept des Hypertext:
Die bedeutendsten Unterschiede betreffend Hypertext im WWW und dem Hypertextkonzept von Ted Nelson sind:
a) Bidirektionale Links (im WWW nur unidirektionale, ausgehende Links)
b) Transklusionen (Verwweise auf gleichartige Objekte): Im aktuellen WWW nicht anzutreffen.
c) Möglichkeit, auch relativ granulare Einheiten zu addressieren (beispielsweise vorstellbar auch auf Ebene einzelner Zeichen)
d) Ansprechende graphische Darstellung und Navigation in 3D Form vergleichbar mit dem sich freien, schwebenden Bewegen in einem Raum. (seihe dazu: Xandau-Projekt und Demos).
2) Kritische Anmerkungen zur Diskussion am 05.11.2011 anlässlich des Vortrages im Rahmen der Präsentation betreffend Lehrveranstaltung "Propädeutikum" im Linzer AEC:
a) Viele wissenschaftliche und technische Konzepte und Modelle fanden den Weg in die wirtschaftliche Praxis aus unterschiedlichen Gründen nicht, auch und vielleicht auch deshalb, da sie zu hohe bzw. hehre Ansprüche stellen. Aus diesem Grund sind solche Konzepte häufig wenn überhaupt ,dann nur mit sehr hohem Aufwand umzusetzen, was sich letztendlich auch in massiven finanziellen Erfordernissen niederschlägt. Nicht zuletzt müssen auch Wirtschaftslichkeitskriterien erfüllt werden.
b) Es ist zu hinterfragen, welchen besonderen praktisch relevanten Vorteile durch das Konzept von Ted Nelsons im Vergleich zum umgesetzen und praxiserprobten Konzept des Hypertexts im WWW real zu erwarten wäre und ob es eine vertretbare bzw. vernünftige Relation des Aufwandes für die (technische) Implementierung im Verhältnis zum erwarteten bzw. tatsächlichen Nutzen gibt.
c) Bedingt durch die bidirektionale Verlinkung, der feingranularen Adressierung und der aufwändigen Visualisierung stellt sich die Frage nach dem Ressourcenbedarf, den infrastrukturellen Anforderungen und Voraussetzungen und letztendlich der Administration, Konfiguration und des Betriebes:
Es ist zu berücksichtigen, dass es inzwischen eine große und stetig wachsende Zahl an Dokumenten als auch anderen Objekten und Benutzern im WWW gibt.
Da das Konzept von Ted Nelson (in seiner ursprünglichen Form !) bisher nicht Eingang in das WWW gefunden hat, ist es schwer möglich, Ein- und Abschätzungen hinsichtlich Praxistauglichkeit, der Akzeptanz und des tatsächlich lukruierten Mehrwertes, der schlussendlich am bzw. durch den Endbenutzer gemessen werden muss bzw. soll, vorzunehmen.
Daher ergeben sich aus solchen Diskussionen zumeist keinen brauchbaren Ergebnisse, an denen Ziele und Strategien für eine Weiterentwicklung bzw. Umsetzung mit konkreten Einsatz- und Anwendungsfeldern anknüpfen.
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