Aufgabe 4 - Privatsphäre im Internet
lisa.mayr.uni-linz, 14. Juni 2012, 17:17
Wie viele andere Leute, nütze ich das Internet beinahe täglich. Aus diesem Grund finde ich es besonders wichtig sich mit der Privatsphäre auseinanderzusetzen. Meine Kollegin Elisabeth Hummer hat dazu bereits über Facebook einige interessante Informationen bereitgestellt. Daher habe ich mich dazu entschieden dieses Thema aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten und konzentriere ich mich hier eher auf „Google“ und ähnlich arbeitende Datenbanken.
Warum ist es notwendig seine Privatsphäre zu schützen?
Viele Unternehmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, private Informationen über Internetnutzer zu suchen, um diese später weiterzuverkaufen. Klar ist jedoch, dass diese Firmen nicht einfach so an die von ihnen gewünschten Daten und Informationen gelangen werden, denn niemand gibt gerne an Fremde vertrauliche Informationen weiter. Aus diesem Grund haben die Unternehmen legale Wege gefunden dennoch an diese Informationen zu kommen. Bereits ein falsch gesetztes Häkchen reicht aus, um diesen Firmen Zugriff auf sämtliches Datenmaterial (Text und Bild) zu geben. Im Grunde reicht also die gewöhnliche Nutzung des Internets aus. (vgl. Mandalka, 2010, online)
Anonymität im Internet?
Vielen Internetnutzern ist eines klar. Wenn ich mich auf einer Seite registriere, gebe ich Informationen über mich preis. Nur die wenigsten lesen die AGBs und wenn sie doch einen kurzen Blick darauf werfen, führt die juristische Ausarbeitung oftmals dazu, dass sie nicht zu Ende gelesen werden. Problematisch hierbei ist jedoch das die AGBs teilweise genau darauf abzielen. Den Betreibern der Webseiten ist bewusst, dass diese kaum gelesen werden und so verbergen sich darin oftmals
Formulierungen, in denen der User den Zugriff auf seine Daten erlaubt.
Manche Unternehmen nützen dies aus, und verschaffen sich so unter anderem auch Zugriff zu persönlichen E-Mail-Inhalten.
Dennoch ist diese Tatsache den meisten Usern bekannt und wird oftmals toleriert.
Nur wenige User wissen jedoch, dass sie selbst ohne sich registrieren zu lassen, Informationen über ihre Gewohnheiten hergeben und sie alles andere als Anonym sind. Einige Unternehmen machen es sich zur Aufgabe, User zu „verfolgen“ und ihr gesamtes Surfverhalten zu speichern und auszuwerten. Ein solches Beispiel ist Google. Je nach User und seinen Gewohnheiten, werden andere Suchergebnisse angezeigt. Selbst dann wenn nach demselben Begriff gesucht wird. (vgl. Mandalka, 2010, online)
Tracking
Auch in Bezugnahme zum „Tracking“, was so viel bedeutet wie Nachführung,
ist Google ein gutes Beispiel. Neben den Suchergebnissen werden auch Videoplattformen wie YouTube darauf abgestimmt zu analysieren, was wann und wie oft angeschaut wurde.
Problematisch ist dies vor allem dann, wenn diese Daten durch Dienste wie Google-Analytiks zur Erstellung von Statistiken verwendet werden, der Nutzer selbst jedoch davon überhaupt nichts mitbekommt.
Doch wie genau funktioniert das? Dazu werden den Surfenden Nummern zugeordnet, welche im Hintergrund in einem Cookie am PC gespeichert werden. Jeder weitere Abruf wird dann automatisch an beispielsweise Google übertragen und ermöglicht so eine dauerhafte Verfolgung der Aktivitäten. Dafür reicht bereits ein einziger Login, die Angabe von Daten oder aber auch die beim Zugangsprovider gespeicherte Zuordnung der IP-Adresse. Bedenklich in dieser Hinsicht ist vor allem die Tatsache, dass Google nicht nur speichert was über die Google- Suchmaschine abgefragt wurde, sondern auch welche Seiten sonst noch besucht werden. Werden dann auch noch andere von Google bereitgestellte Dienste verwendet, werden noch mehr Daten preisgegeben.
Trotz dieser Erkenntnisse über Google, ist diese Suchmaschine nicht das Problem an sich, sondern nur eines der bekanntesten Beispiele in diesem Zusammenhang.
Auch Dienste wie GMX, web.de, Ebay, Amazon, StudieVZ, Facebook, MySpace und viele andere Plattformen bedienen sich solcher Mittel. Denn legal sind sie ja. (vgl. Mandalka, 2010, online)
Datenbanken
Ein weiterer Grund sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen, besteht darin, dass solche Datenbanken nichts vergessen und alles speichern. Bestes Beispiel hierfür wäre Facebook, wo selbst nach löschen des Akounts die Daten nicht wirklich gelöscht werden und weiterhin genutzt werden können. Mithilfe von Dataminingverfahren können so auch umfangreiche Personenprofile erstellt werden.
(vgl. Mandalka, 2010, online)
Was kann ich dagegen tun?
Die sicherste Möglichkeit, jedoch auch am wenigsten realistischste wäre, das Internet nicht zu nutzen. Da dies in der heutigen Zeit jedoch schwer umsetzbar ist, kann man gewisse Vorkehrungen treffen, um zumindest den Eingriff in die Privatsphäre ein bisschen besser zu schützen.
o Eine Möglichkeit wäre die Verwendung des „ReputationDefender“. Dieser benutzt eine eigens entwickelte Software um Daten in Foren, Chats, Blogs usw. aufzuspüren um danach die Löschung dieser Daten zu veranlassen. Im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen geht diese genauer vor. Jedoch ist meiner Meinung auch hier nicht 100% sicher, ob nicht durch den „ReputationDefender“ Daten gesammelt werden. (vgl. Neher, 2011, online)
o Weiters soll die Nutzung von Kredit-, EC- und Rabattkarten vermieden werden. Sollte es doch dazu kommen, ist es wichtig, immer darauf zu achten, dass es sich dabei auch um die „Originalseite“ handelt und diese geschützt ist. (Grüner Balken mit einem Schloss vor der Internetadresse. (vgl. Mandalka, 2010, online)
o Cookies löschen! Cookies sollten regelmäßig gelöscht werden. Browser wie beispielsweise Firefox löschen diese Cookies nach entsprechender Konfiguration der Privatsphäreeinstellungen automatisch. (vgl. Mandalka, 2010, online)
o Kommunikation verschlüsseln. Wer nicht möchte das seine E-Mails analysiert werden, sollte auf Verschlüsselung von E-Mails zurückgreifen. Programme wie Mozilla Thunderbird oder GnuPG ermöglichen dies relativ einfach. (vgl. Mandalka, 2010, online)
o Wer ananym surfen möchte, sollte neben dem Löschen der Cookies auch die IP-Adresse verschleiern (vgl. Mandalka, 2010, online)
o Pseudonyme und Wegerfadressen nutzen! Das Anlegen von Wegwerfadressen kann besonders dann hilfreich sein, wenn es sich um Dienste handelt, bei denen man mit Spamnachrichten eingedeckt wird. Dabei sollte auf die Verwendung des echten Namens verzichtet werden. Auch Pseudonyme können vor einem Eingriff in die Privatsphäre schützen. (vgl. Mandalke, 2010, online)
Diese Maßnahmen sind nur Beispiele und garantieren natürlich keinen kompletten Schutz vor unerwünschten Eingriffen. Dennoch können sie diese reduzieren.
Quellen:
Mandalka, Markus, 2010: Mangelnde Privatsphäre im Internet, http://www.mandalka.name/privatsphaere_im_internet/, 30.05.2012
Neher, Jürgen, 2011: Gesellschaft und Politik - Schutz von Ruf und Privatsphäre im Internet, http://www.netzwissen.com/gesellschaft-politik/schutz-von-ruf-und-privatsphaere-im-internet.php, 30.05.2012
Hallo Lisa!
elisabeth.atzmueller.uni-linz, 17. Juni 2012, 09:57
Deine Ausführung zum Tracking im Internet machen mir wieder bewusst, wie vorsichtig man eigentlich im Internet mit seinen Daten sein sollte. Auch mir ist es schon öfter passiert, dass die AGBs so unverständlich geschrieben sind, dass ich nach dem Lesen aufgegeben habe, weil ich einiges nicht verstanden habe.
Es gibt allerdings zumindest für Firefox-Benützer eine gute Methode dem entgegen zu wirken. Man installiert sich einfach das Add-on "TrackMeNot". TrackMeNot schickt in gewissen Abständen randomierte Suchanfragen an populäre Suchmaschinen wie zum Beispiel an AOL, Yahoo!, Google und Bing. Dadurch werden die durchgeführten Suchanfragen der Benützer unter nicht ausgeführten Suchanfragen "verschleiert". Dies führt dazu, dass die Suchmaschinen keine akkuraten Datenprofile der Nutzer erstellen können.
Für weitere Informationen und die Installationsmöglichkeit in Firefox klicke einfach hier.
Liebe Grüße
Elisabeth
Hey Lisa,
christoph.gierlinger.uni-linz, 17. Juni 2012, 20:57
Super Ansätze, wie man sich im Internet besser schützen kann.
Werde mir gleich mal meine Firefox-Einstellungen ansehen und ein paar Punkte, die du angeführt hast beachten.