Aufgaben Partizipativer Journalismus im Web 2.0
markus.moser.uni-linz, 5. Juni 2014, 23:14
Partizipativer Journalismus ist ein Phänomen, dass in der Literatur schon länger zu finden ist. Es Beschreibt den Sachverhalt, dass auch Menschen, die nicht zwangsläufig der Profession des Journalismus nachgehen Inhalte gestalten und publizieren. Die Formen die hier zur Verfügung stehen sind werden durch Engesser in „Plattformen des partizipativen Journalismus außerhalb des Internets“ und „Platformen des Journalismus im Web“ eingeteilt. Beispiele für Plattformen außerhalb des Internets sind beispielsweise Heimatzeitunge, Leserbriefe, Hörer- & Zuschauertelefon, Alternativpresse oder nichtkommerzieller Rundfunk. Plattformen im sind großteils alle Arten von Blogs, Wikis, Soziale Nachrichtenangebote und alle Arten von Webangeboten. Vgl Q1
Weiters kann man auch eine alternative Gruppierung betrachten. Diese richtet sich nach den Ebenen der Partizipation. Leserbriefe oder Hörertelefonate sind „Beitragselemente in professionellen Medienformaten. Wenn Leser beispielsweise in einer Heimatzeitung oder der regionalen Presse mitarbeiten sind das „Beiträge in professionellen Medienformaten“. „Partizipative Medienformate“ sind anhand dieser Einteilung zum Beispiel nichtkommerzielle, Radios, offene Kanäle, Webblogs oder Kollektivformate. Natürlich weisen diese einzelnen Kathegorien wieder Unterteilungen auf und machen somat dieses Thema sehr komplex. Vgl Q2
Somit kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass es eine große Vielfalt an Erscheinungsformen des partizipativen Journalismus gibt die durch das Internet und neue, soziale Medien extremen Zuwachs finden. Sowohl die technischen Möglichkeiten als auch die akzeptanz der Nutzer ist mitlerweile in einen sehr fortgeschrittenen Stadium und hat einzug ins unser tägliches Leben genommen. Natürlich kann diese Art von Journalismus jeder Betreiben. Auch ohne das Handwerkszeug eines Journalisten zu kennen. Das birgt die Gefahr, dass sehr subjektive Beiträge veröffentlicht werden, getarnt als klassischer Journalismus. Oft arbeiten im Hintergrund auch Unternehmen, Partein oder Institutionen die eine ganz bestimmte Botschaft mit ihren Beiträgen verbreiten wollen. Somit wird der Ball auch zum Leser gespielt, der umso mehr die aufgabe hat zwischen den Quellen zu selektieren und sich danach eine eigenen Meinung zu bilden. Professionller partizipativer Journalismus arbeitet natürlich auch sehr stark mit Filtermechanismen, Verlinkungen und weiteren Technischen Möglichkeiten um ihren Beiträgen Relevanz zu geben, die allerdings nur technischer und nicht inhaltlicher Natür sind. Weiters besteht sowohl bei Verfasser als auch bei Kommentatoren immer noch eine gewisse anonymität, die das Internet mit sich bringt. Dies verleiht eine Schutzmantel um Dinge zu äußern die man authentifiziert nicht in den Mund genommen hätte. Vgl Q3
Ein Zitat, dass mir in diesen Zusammenhang sehr gut gefällt ist von Rupert Murdoch, einem US-amerikanischen Medienunternehmer (Bernet 2010, 9) der Sagte: „Technologie verschiebt die Macht weg von Redakteuren, Verlegern, dem Establischment, der Medien-Elite.“ Q4 Dies beschreibt sehr gut, dass Internetnutzer immer mächtiger werden und die Grenzen zwischen Sender und Empfäger verschimmen. Meiner Meinung nach ist diese Entwicklung ein Fortschritt um neue Arten des Journalismus enstehen zu lassen. Allerdings hat jede Chance auch ein Risiko. Dieser Risiken sollte man sich bewusst sein.
Q1: Engesser, Sven: Die Qualität des Partizipativen Journalismus im Web, 2011, Springer Verlag
Q2: Engesser, Sven: Partizipativer Journalismus: Eine Begriffsanalyse, 2008, Herbert v. Harlem Verlag
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