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Digital third worlds



„Digitale dritte Welten“...

sind Orte, die keinen oder nur eingeschränkten Zugriff auf Computer und das Internet haben. Traditionell werden Gebiete wie Afrika, Asien und Südamerika als „sog. Dritte Welt“ bezeichnet.
„Digitale dritte Welten“ können im Gegensatz dazu überall gefunden werden – von der Innenstadt in Chicago bis Kambodscha oder Mogadischu.
Diesen Begriff in die industrialisierte Welt einzukoppeln, verdeutlicht die immer weiter auseinandergehende Kluft zwischen denjenigen, die Zugriff zu Computern haben, und denjenigen, die nicht davon profitieren.


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Laut Robin Hamman , der sich intensiv mit Online-Kommunikation beschäftigt, ist die größte Barriere zum Internetzugriff der persönliche Wille. Denn wenn jemand nicht online gehen will, oder ganz simpel keinen Grund hat online zu gehen, wird er das laut Hamman auch nicht tun. Erst als zweite Barriere nennt er finanzielle Einschränkungen, die es unmöglich machen, sich mit Computer und Internet vertraut zu machen. Dieses Problem der finanziellen Barriere gelte nicht nur für den Zugang zum Internet, sondern auch für den Zugang zu Zeitungen und Radio. Hamman ist der Meinung, dass wir, wenn wir einen Blick in unsere Gesellschaft werfen und erkennen, wo der Wille besteht, online zu gehen, den Zugriff auch ermöglichen sollten.


„ There are plenty of computer companies out there looking to expand their potential markets who may be willing to donate equipment. There are also thousands of disused, superseded computers being thrown away each day by western businesses. I don't think we are going to be able to solve the unequal distribution of wealth anytime soon, but if we can get computers and funding for training into the hands of the disadvantaged, it might be a step in the right direction.” (Interview mit Robin Hamman)


Hamman glaubt, dass es genug Computerfirmen gäbe, die aufgrund von Markterweiterung und Gewinnung neuer potenzieller Kunden gerne dazu bereit wären, entsprechende Ausrüstung zu spenden. Des weiteren würden eine große Zahl an veralteten PCs tagtäglich von westlichen Unternehmen weggeworfen.
Keinesfalls würde sich das Problem der ungleichen Verteilung bald lösen, aber wenn wir den Benachteiligten Computer und Mittel für die Ausbildung zukommen lassen würden, wäre das ein Schritt in die richtige Richtung.


Warum von der Brotsuche zur Suchmaschine?



Stellt sich nicht die Frage, ob es wirklich von Priorität sein sollte, Menschen in dem Sinne zu beeinflussen, in dem man ihnen lernt, „connected“ zu werden, online zu gehen sollte ihr neuer Wunsch, ihr neues Anliegen sein?


Hammans Antwort darauf ist, dass es sehr wohl wichtig sei, den angeblich 98% der Weltbevölkerung, die noch nicht online sei, zu zeigen, wie das Internet für sie nützlich sein KÖNNTE. Ein weiteres wäre es, sie mit den Geräten vertraut zu machen, die sie benötigen würden, wenn sie sich für die Benützung entschieden. Würden sie keinen Sinn im Umgang mit dem Internet sehen – und das wäre bei vielen sicher der Fall, da wichtigere Fragen wie die des täglichen Überlebens im Focus stehen - gäbe es keine Gründe das „Netz“ jemandem aufzuzwingen.


Von der modernen Kommunikation wird da etwas schier unmögliches verlangt: der Sprung von einem landwirtschaftlichen Entwicklungsstand zur Informationsgesellschaft indem die Stufe der Industrialisierung völlig ausgelassen werden soll.


Ein Stoss ins kalte Wasser?

Computer in Ländern wir Afrika zu verteilen, ist laut Hamman eher so etwas wie die Verteilung von Samen oder die Hilfe beim Bau von Brunnen. Hilfe zur Selbsthilfe also, nicht vergleichbar mit der einfachen Ausgabe von Essen. Die Menschen könnten durch Computerzugang und Ausbildung „aufholen“.
Doch gibt es nicht wichtigeres aufzuholen? In vielen Ländern sind für große Teile der Bevölkerung nicht einmal Grundbedürfnisse erfüllt, geschweige denn Menschenrechte gewährleistet. Wie würden sie damit umgehen, plötzlich mit dem „kulturellen Inhalt“ des Internets aus der westlichen Welt konfrontiert zu sein? Würden sie sich mit der plötzlichen Fülle an Informationen und Angeboten nicht ins kalte Wasser gestoßen fühlen? Wo, wann und wie hätten sie überhaupt das Bedürfnis, die Möglichkeit, die Zeit, online zu gehen?

Die Struktur des “Netzes” ist in vielen Aspekten eine Reflexion der sozialen, politischen und ökonomischen Struktur der „realen“ Welt. Grobgesagt haben diejenigen die die Macht haben, auch Zugang zum Internet. Sie dominieren die öffentliche Kommunikation – auch die im Netz. Genauso utopisch es ist, die Ausbreitung des Netzes zu stoppen, ist auch eine Verbreitung in die ganze Welt. Die Frage der Verbreitung des Internetzugangs ist auch eine der Verbreitung politischer Macht, politischer Systeme und kultureller Dominanz.


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Quellennachweis:
  • Robin Hamman, http://www.nativeweb.org/info/zumthema/articles/Hamman1.html
  • , gefunden am 14. 12. 2003
  • www.freefoto.com
  • www.mygeo.info
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