Aufgabe 6: Sharing - ein Geschäftsmodell mit Zukunft?
In diesem Beitrag geht es um Geschäftsmodelle, die auf die Nutzung bzw. die Technologie des Webs zurückzuführen sind und den aktuellen Trend "Sharing" widerspiegeln.
Beim Sharing-Ansatz bieten Privatnutzer ihre Besitztümer oder Dienstleistungen zum Verleihen, Verschenken, Tauschen und/oder Teilen anderen Personen über das Web an. Ein Ergebnis der aktuellen Studie "Sharity: Die Zukunft des Teilens" vom Schweizer Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) ist, dass 85 Prozent der Internetnutzer dem Teilen gegenüber aufgeschlossen sind. [1]

Es gibt verschiedene Sharing-Ansätze, ein paar davon werden hier aufgelistet:
Lebensmittel: "Lebensmittel teilen statt wegwerfen" ist das Motto bei foodsharing.de. [2] Lebensmittel, die übrig geblieben sind, können kostenlos angeboten werden. Umgekehrt finden Nutzer über die Plattform Nahrungsmittel in ihrer Umgebung, die sie bei Bedarf schnell abholen können.

Medien: Medien wie Bücher, DVDs, CDs, usw. können über Portale wie leih-ein-buch.de [3] oder hitflip [4] verliehen werden.

Kleidung: Auf Portalen wie Fashionlend [5] können Kleidung und Accessoirs verliehen werden. Portale wie kleiderkreisel [6] setzen auf die Möglichkeit der Online-Tauschbörse.

Dienstleistungen, Geräte: Bei Plattformen wie wir.de [7] können Geräte, Gegenstände oder Dienstleistungen aus der unmittelbaren Umgebung gesucht werden. Dazu zählen auch gegenseitige Hilfeleistungen wie Nachhilfe oder Rasenmähen.

Mobile Flohmärkte: Mittels Smartphone-Apps wie Stuffle [8] oder Shpock [9] können Nutzer auf "mobilen Flohmärkten" nach Dingen stöbern oder selbst etwas verkaufen. Die angebotenen Gegenstände werden nach Entfernung vom eigenen Standort sortiert angezeigt. Shpock ist übrigens eine Entwicklung von Studenten aus Hagenberg.

Wohnung: Eine Weiterentwicklung des Couchsurfing-Gedankens sind Vermittlungsplattformen für Privatübernachtungen wie airbnb [10], Wimdu [11] oder 9flats [12]. [13]

Die Wirtschaft des Teilens gilt als Hoffnungsträger für eine nachhaltige Entwicklung. Werden Räume, Autos, Geräte, Maschinen, Nahrungsmittel oder Kleidungsstücke in der Sharing-Economy gemeinschaftlich genutzt, braucht man auch weniger Material, Energie und Fläche zur Erzeugung neuer Produkte, da weniger nachproduziert werden muss. Das ist quasi die Gegenthese zur heutigen Wegwerfgesellschaft. Ursprünglich sind viele der Praktiken, die unter "Nutzen statt besitzen" oder "Kollaborativer Konsum" fallen, vor allem sozial motiviert. Gelebt wird die Ökonomie des Teilens und Tauschens bis heute vor allem zwischen Personen, die sich kennen: in der Familie, im Freundeskreis oder in der Nachbarschaft. Die Möglichkeiten des Web können dazu beitragen, dass diese Entwicklung auch bei nicht miteinander bekannten Personen vorangetrieben wird. Das Zusammentreffen von Anbietern und Nachfragern wird dadurch enorm erleichtert. [14]

Quellen und Links:
[1] http://www.gdi.ch/de/Think-Tank/Studien/Product-Detail/138
[2] http://www.foodsharing.de/
[3] http://www.leih-ein-buch.de/
[4] http://www.hitflip.de/
[5] http://www.fashionlend.com/
[6] http://www.kleiderkreisel.de/
[7] http://www.wir.de/
[8] http://www.stuffle.it/
[9] http://www.shpock.com/
[10] http://www.airbnb.com/
[11] http://www.wimdu.com/
[12] http://www.9flats.com/
[13] http://www.deutsche-startups.de/2013/07/02/sharing-economy-alle-konzepte/
[14] http://www.zeit.de/2014/43/sharing-economy-kapitalismus-wettbewerb