Netatmo - Der Traum für Hobby-Meteorologen...

michael.rosenberger.uni-linz, 14. März 2014, 23:42

Netatmo - die Wetterstation für jeden. Ein Traum für Hobby-Meteorologen und Freunde detaillierter Statistiken. Das in Paris ansässige Unternehmen Netatmo hat eine Möglichkeit gefunden, verschiedenste Wetterinformationen zu sammeln und anzuzeigen. Dies sollte zu Beginn nicht gerade spannend klingen, da es bereits unzählige Webseiten und Anwendungen gibt, die sich mit dem Thema Wetter auseinandersetzen.
Das Besondere an der Lösung von Netatmo ist aber die Sammlung von von Daten, die von Einzelpersonen und Kunden selbst gemessen wurden.
 

 
Der Netatmo-Kunde bekommt neben einer kostenlosen App auch eine Aluminium-Wetterstation, die aus zwei Stationen besteht. Mit der Innenstation wird die Temperatur sowie die Luftqualität eines Raumes gemessen, während die Aussenstation neben der Temperatur auch die Luftfeuchtigkeit berechnet.
Da die zylinderförmigen Stationen eher schlicht gehalten wurden und ohne Display geliefert werden, gibt es die jeweiligen persönlichen Informationen sowie eine Wettervorhersage für die nächsten sieben Tage zum Abrufen auf der gleichnamigen App für Smartphones und Tabletprodukte.
Die Stationen beinhalten nicht einmal einen Speicher - die gesammelten Daten werden direkt an das Nutzerkonto des Kunden auf den Netatmo-Server geladen.
Lediglich eine kostenlose Registrierung auf der netatmo-Website sowie eine WLAN-Verbindung mit den Stationen sind nötig, um loszulegen.

 



Diese Spielerei kostet einem Wetterfreund fast 170 Euro. Mitgeliefert wird neben den Stationen auch ein Netzladegerät, das die Innenstation mit Strom versorgt. Die Außenstation hingegen benötigt Batterien und ist laut Hersteller "spritzwasserfest". Das edle, aber dennoch zarte Design der Stationen ist aber leider nicht für längere Aussenmessungen gedacht. Bei Regen, zu hoher Feuchtigkeit und vor allem Schneefall wird die Wetterstation unbrauchbar. Man sollte sich also trotzdem vielleicht zuvor durch andere Quellen informieren, wie das Wetter wird, bevor man sein nicht gerade billiges Netatmo-Gerät grundlos zerstört.

Der grafische Aufbau der App sowie die gesamte, verfügbare Corporate Identity des Webauftritts ist schlicht gehalten und erinnert an das moderne Apple-Design. Im Gegensatz zu anderen thematischen Anwendungen und Webapplikationen verzichtet Netatmo komplett auf die Visualisierung von wetter-spezifischen Designelementen wie Sonne, Wolken, blauer Farbgestaltung und ähnlichen Grundzügen, die der Benutzer mit dem Thema Wetter verbindet. Viel eher geht es Netatmo bei der Darstellung ihres Produktes um Innovation, Technologie und Natürlichkeit.
Auf der Website sowie auf der App selbst sind wenige, aber ansprechende Produktvideos abrufbar, die potentiellen Kunden die Funktionsweise des Produktes näherbringen sollen.

Eine weitere, optionale Funktion von Netatmo ist die komplette Auswertung gesammelter Wetterdaten.
Netatmo verwendet die Daten ihrer Kunden und visualisiert diese mittels einer auf Google Maps basierten Weltkarte. Man findet sich auf der Karte sofort zurecht und kann seinen persönlichen Standort entweder via Geolocation oder manueller Suche relativ rasch finden. Die Ausbreitung der Netatmo-Stationen lassen es sogar zu, einzelne Städte in Zusammenhang mit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck miteinander zu vergleichen.
Unterschiedliche Färbungen der Temperaturanzeigen machen die Karte visuell sehr ansprechend und man kann auch als Nicht-Netatmo-Kunde sehr viele neue Informationen sammeln.

 


Fraglich ist nur, wie genau man diese dargestellten Informationen nehmen soll. Es ist sonderbar, dass sich die Temperaturen zweier Städte, die kaum voneinander entfernt sind, um 11 Grad Celsius unterscheiden.        
Das liegt daran, dass die angezeigten Temperaturen nicht immer aktuell sind - erst bei genauerer Informationsdarstellung sieht man das Datum und Uhrzeit der letzten Aktualisierung.
Ausserdem liegt die Qualität der Daten in den Händen der Kunden. Sie besitzen die Stationen und messen die Temperatur. Es gibt immer wieder genügend Menschen, die nicht mit einer solchen Technologie verantwortungsvoll umgehen können und falsche Daten produzieren. Sei es durch Absicht oder im Fall Netatmo z.b. durch versehentliches Plazieren und Messen der Aussenstation.

Trotzdem ist die gobale Kartenansicht von Netatmo eine gelungene Spielerei und netter Zusatz zu einer innovativen Technologie, wobei man sich im Klaren sein sollte, dass man für eine richtige Wettervorhersage entweder auf die integrierte, auf WeatherGroup basierte Prognose bauen - oder vielleicht noch besser - einfach mal aus dem Fenster schauen sollte!       

 

Quellen: (folgen noch)

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