Das demokratische Web - die moderne Demokratie!
michael.rosenberger.uni-linz, 29. Juni 2014, 13:42
In einer modernen Demokratie ist der Staat nicht mehr alleiniger Entscheider, sondern gilt vielmehr nur noch als Moderator. Die Anwendung von elektronischer Kommunikation, vor allem soziale Medien im Web, soll sowohl den Bürgern als auch den politischen Institutionen hierbei die Gelegenheit bieten, eine neue Entscheidungskultur zu erstellen.
Das Web hat sich bekannterweise in den letzten Jahren in vielen Bereichen rasant gesteigert - vor allem im Bereich der sozialen Medien. Das wesentliche Ursprungsziel war anfangs die Förderung der zwischenmenschlichen Kommunikation im Internet. Freier Gedankenaustausch, das Verteilen von Informationen und die schriftliche Erstellung von persönlichen Meinungen waren nur der Beginn.
Die Entwicklung zeigt, dass die Auswirkungen der sozialen Medien viel weiter reichen als die Standardfunktionen.
So wird auch das gemeinsame, kollaborative Erstellen, Verteilen von Informationen und die Ausübung von öffentlichem Druck ermöglicht. Gesammeltes Wissen wird zusammengeführt und für über verschiedene Kanäle jeden öffentlich verfügbar gemacht. Daraus folgt, dass der Nutzer nicht nur mehr Informationen findet, sondern die Informationen finden auch ihren Weg zum Nutzer.
Diese einfache Informationsverteilung wird natürlich nicht nur für allgemeine Themen verwendet, sondern findet auch ihren Platz in der Politik. Der Einsatz sozialer Medien kann also dabei helfen, einen direkten Austausch zwischen Interessensgruppen und Poltikern zu fördern und stärkt so die repräsentative Demokratie.
Diese Art des Informationsaustausches könnte einige interessante Auswirkungen auf potentielle Wähler haben. Gerade wenn man politisch nicht am neuesten Stand ist oder gewisse Entscheidungsprobleme hat, kann der Einsatz von sozialen Medien leicht neue Erkenntnisse bringen und der scheinbar direkte und nachvollziehbare Informationsaustausch zwischen politischen Repräsentaten und den Bürgern motiviert zum persönlichen Mitwirken.
Des Weiteren werden in letzter Zeit immer häufiger Volksbegehren besonders über soziale Medien aktiv - natürlich, wenn man bedenkt, wie viele Menschen und potentielle Mitwirker man z.b. über Facebook erreichen kann. Erfolgreich hingegen waren bislang nur wenige. Mit über 8000 Fans war das 2011 gegründete Volksbegehren gegen "Kirchenprivilegien in Österreich" ein positives Beispiel. Dieses zeichnete sich durch ein sehr hohes Online-Engagement aus und bietet noch heute regelmäßige Informationen an, die auf moderne, innovative Art gezeigt werden.
Ein anderes Beispiel ist das Facebook-Volksbegehren "Demokratie jetzt!", das bislang nur knapp 4000 Unterstützer gefunden hat. Diese Seite bietet kaum neue Informationen, wirkt wesentlich trockener und sachlicher. Beide Beispiel sind jedoch nur auf Facebook "erfolgreich" - auf Twitter sind sie mit ca. 200 Followern relativ irrelevant. Wie sich die Beteiligung an sozialen Medien nun auf das Endergebnis auswirkt, bleibt noch offen!
Quellen:
https://www.facebook.com/demokratiejetzt.at
https://www.facebook.com/kirchenprivilegien
http://www.e-demokratie.org/was-ist-e-demokratie/
http://www.e-demokratie.org/was-ist-e-partizipation/
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