Dem Begriff Mobile Business ordnen sich Themenbereiche wie Mobile Marketing, Mobile Commerce, Mobile Learning, Apps & Co unter. (Q1) Nach einer Darlegung allgemeiner Fakten über Mobile Business möchte ich in diesem Beitrag die Zusammenhänge von Mobile Business mit anderen Bereichen aus dem interdisziplinären Feld der Webwissenschaften aufzeigen.
1. Mobile Business – Allgemeines
„Mobile Business kann als Teilbereich des E-Business verstanden werden, in dem Information, Kommunikation, Interaktion und Transaktion über mobile Endgeräte und entsprechende Netze stattfinden. So wie E-Business mehr als E-Commerce meint, also nicht nur den Verkauf und Kauf von Produkten und Dienstleistungen, sondern auch andere Belange professioneller Beziehungen, meint Mobile Business mehr als Mobile Commerce. So ist etwa Mobile Learning eine Ausprägung des Mobile Business, ob es sich um entgeltliche oder unentgeltliche Angebote handelt.“ (Q2)
Als mobile Endgeräte gelten aber nicht nur die „Klassiker“ wie Smartphone, Laptop und Tablet, sondern auch andere Devices mit einem Screen wie die Google-Brille.
1.1. Mobile Marketing
Mobile Marketing umfasst alle marketingpolitischen Maßnahmen, die ein Unternehmen unter Einsatz von mobilen Endgeräten durchführt, wie zum Beispiel Mobile Markenführung, Mobile Kampagnen, Mobile Analytics oder Mobile Advertising.
Laut Kreutzner (2012) fallen in diesen Bereich auch
· die „mobile Übermittlung von Informationen (u.a. location-based-services)
· die „mobile Gewinnung von Informationen“
· der „mobile Verkauf und Übermittlung virtueller Produkte und Dienstleistungen“
· der „mobile Verkauf von realen Produkten und Dienstleistungen“
Das Ziel von Mobile Marketing besteht darin, das Verhalten von potentiellen und bereits vorhandenen Kunden zu beeinflussen (Q3).
1.2. Mobile Commerce und Mobile Payment (M-Payment)
Unter Mobile Commerce versteht man eine Spezialform des Electronic Commerce (E-Commerce), bei der mit Hilfe des Einsatzes mobiler Endgeräte Geschäftstransaktionen abgewickelt werden. Es werden beispielsweise Daten und Fakten zum mobilen Kunden gesammelt, neue Store-Konzepte entwickelt oder via Mobile Payment bezahlt. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Anbahnung, Abwicklung und Aufrechterhaltung von Leistungsaustauschprozessen mit Hilfe von Internet und mobilen Zugangsgeräten wie Smartphones oder Tablets elektronisch unterstützt wird (Q4).
Ein sehr interessanter Aspekt des Mobile Commerce ist Mobile Payment. Darunter versteht man Arten der Abwicklung von Bezahlvorgängen, bei denen „im Rahmen eines elektronischen Verfahrens mindestens einer der Transaktionspartner mobile Kommunikationstechniken in Verbindung mit mobilen Endgeräten einsetzt.“ Ob Mobile Payment mehr positive als negative Aspekte hat, wird nach wie vor stark diskutiert, Stichwort Sicherheit und Datenverschlüsselung. (Q5)
1.3. Mobile Learning
Ein weiterer Teilaspekt von Mobile Business ist Mobile Learning oder M-Learning. Es gibt viele verschiedene Definitionen, eine gute Zusammenfassung bietet die Definition von Frohberg (2008):
„Als Mobile Learning werden pädagogisch motivierte, nachhaltige Handlungen (Lernen, Lehren, Lernunterstützung und Lernlogistik) angesehen, wenn dabei in massgeblichem Umfang mobile Computertechnologie in mobilen Kontexten zum Einsatz kommt und diese einen deutlichen Mehrwert beinhaltet oder zumindest eine signifikante Verhaltensänderung bewirkt.“ (Q6)
1.4. Apps & Co.
Der Begriff „App“ ist in der heutigen Zeit fast jeder Person, die ein mobiles Endgerät wie ein Handy oder ein Tablet besitzt, ein Begriff. Viele Funktionen von mobilen Endgeräten basieren auf Apps (=Anwendungen). Hier soll nicht auf die genaue technische Funktionsweise eingegangen werden, sondern nur kurz erklärt werden was eine App ist.
„Eine App ist eine „Applikation; in der Wirtschaftsinformatik weit gefasster Oberbegriff für Problemlösungen mithilfe eines Softwaresystems; der Begriff wird im Sinn von „Anwendung der EDV” für spezielle betriebliche Probleme, bes. für Probleme der Fachabteilungen verwendet.“ (Q7)
Eine App ist also eine „Mini-Anwendung“ fürs Smartphone- oder Tablet-Betriebssystem. Es gibt Apps aus vielen verschiedenen Kategorien. Bei der folgenden Aufstellung über die beliebtesten App-Kategorien des Statistik-Portals Statista sieht man, dass die Bereiche Spiele, Bildung und Unterhaltung für User am beliebtesten sind und am häufigsten heruntergeladen werden:
Abbildung 1: Die Top 15 Apps (Q8)
2. Mobile Business und Webwissenschaften
Hier wird kurz auf das Zusammenwirken von Mobile Business mit anderen Disziplinen der Webwissenschaften (Recht, Soziale Aspekte, Technik und Design) eingegangen.
2.1 Rechtliche Aspekte des Mobile Business
Mobile Business ist natürlich nur im Rahmen verschiedener Gesetze möglich. Begriffe wie „E-Commerce-Gesetz“ oder „Datenschutzgesetz“ sind wahrscheinlich den meisten Internet-Usern ein Begriff. Aber was genau ist nun in diesen Gesetzen geregelt?
Datenschutz ist in Österreich im „Bundesgesetz über den Schutz personenbezogener Daten (Datenschutzgesetz 2000 - DSG 2000)“ geregelt. Dieses besagt, dass personenbezogene (!) Daten einem gewissen Geheimhaltungsanspruch unterliegen. Genaue Inhalte kann man HIER nachlesen.
Das E-Commerce Gesetz regelt unter anderem Zuständigkeiten, wenn Käufer und Verkäufer aus verschiedenen Ländern sind, Informationspflichten und Regelungen über den Abschluss von Verträgen. Das gesamte E-Commerce Gesetz ist HIER zu finden. (Q9)
2.2 Soziale Aspekte des Mobile Business
Hier darf ich auf meinen Kollegen Herrn Christoph Koch verweisen, der einen sehr interessanten BEITRAG über Mobile Business in verschiedenen Schwellenländern in Afrika verfasst hat. Im Artikel wird unter anderem eine Studie der „Communication Commission of Kenya“ beschrieben. (Q10)
2.3 Technische Aspekte des Mobile Business
Mobile Business basiert auf einem komplexen System verschiedener Technologien. Mobile Payment und Location Based Services werden beispielsweise durch das Kommunikationsprotokoll USSD (=Unstructured Supplementary Service Data) ermöglicht. Dabei wird eine direkte Verbindung zwischen Sender und Empfänger aufgebaut, wodurch der Datenaustausch im Gegensatz zu SMS direkt und unmittelbar stattfindet (Q11).
Um Sicherheit und Schutz der Daten zu gewährleisten, die im Rahmen von Mobile Business transferiert werden, gibt es verschiedene Methoden. Zum Thema Kryptographie (=Verschlüsselung von Daten) und Biometrische Authentisierung gibt es einen interessanten ARTIKEL meines Kollegen Christoph Koch. (Q12) Auch das Thema Netzneutralität sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden, welches meine Kollegin Barbara Wagner in ihrem ARTIKEL zusammengefasst hat. (Q13)
2.4 Gestalterische Aspekte im Mobile Business
Mobile Anwendungen bringen auch neue Anforderungen an das Design mit sich. Die Information soll auch auf einem kleinen Smartphone-Bildschirm übersichtlich, strukturiert und einladende dargestellt werden. Ein Stichwort dazu ist Responsive Webdesign. Dabei passt sich aufgrund von technischen und gestalterischen Maßnahmen das Design einer Website auf die Größe des mobilen Endgeräts an, wie nachfolgendes Foto zeigt. (Q14)
Abbildung 2: Responsive Webdesign (Q15)
3. Persönliche Betrachtung / Fazit
"Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung." - Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)
Diese Aussage von Kaiser Wilhelm II lässt sich wohl kaum auf Mobile Business übertragen. Persönlich habe ich die Nutzung von Internet am Handy lange Zeit abgelehnt, weil ich mich aufgrund von GPS etc. nicht „verfolgt“ fühlen wollte. Heute kann ich es mir allerdings nicht mehr vorstellen, die tollen mobilen Services nicht zu nutzen, sei es zur reinen Unterhaltung beim Punkte sammeln mit der App „Foursquare“ oder zum schnellen und praktischen mobilen Einkaufen auf Amazon, das Zeit und Wege erspart. Natürlich stehe ich gewissen Entwicklungen wie Mobile Payment auch kritisch gegenüber, da immer wieder gewisse Sicherheitslücken auftauchen. Ob aus positivem oder negativem Blickwinken betrachtet – Mobile Business ist
4. Quellen:
Q1: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH / Mobile Business Conference, http://www.mobile-business-conference.de/Home, 2014-01-27
Q2: Gabler Wirtschaftslexikon, http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/mobile-business.html, 2014-02-14
Q3: Gabler Wirtschaftslexikon, http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/mobile-marketing.html, 2014-02-14
Q4: Gabler Wirtschaftslexikon, http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/mobile-commerce.html, 2014-02-20
Q5: Hohenberg, H.E., Rufera, S. (2004): Das Mobiltelefon als Geldbörse der Zukunft — Chancen und Potentiale des Mobile Payment (M-Payment). In: der markt. International Journal of Marketing. 03-2004, Volume 43, Issue 1, pp 33-40
Q6: Frohberg, D. (2008): Mobile Learning. Dissertation. Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Universität Zürich. (https://eleed.campussource.de/archive/9/3704, 2014-01-18)
Q7: Gabler Wirtschaftslexikon, http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/anwendung.html, 2014-01-13
Q8: Abbildung 1: Die Top 15 Apps, Statista Statistik Portal, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/166976/umfrage/beliebteste-kategorien-im-app-store/, 2014-02-08
Q9: RIS Rechtsinformationssystem, http://www.ris.bka.gv.at, 2014-02-15
Q10: Koch, C. (2013): Ride-Sharing in den USA sowie der Mobile-Business Markt in Afrika. Collabor Lernblog Christoph Koch, http://collabor.idv.edu/blogchristophkoch/stories/46466/, 2014-02-15
Q11: Lerner, T. (2013): Mobile Technik und Sicherheit. In: Lerner, T. (Hrsg.): Mobile Business. Springer Verlag. pp 41-62
Q12: Koch, C. (2013): Biometrische Authentisierung und Datenschutz. Collabor Lernblog Christoph Koch, http://collabor.idv.edu/blogchristophkoch/stories/44815/, 2013-02-22
Q13: Wagner, B. (2013): Die Transparenz der Internet-Technik. Collabor Lernblog Barbara Wagner, http://collabor.idv.edu/weblogwagner/stories/44808/, 2013-02-22
Q14: Wikipedia, Stichwort: Responsive Webdesign, http://de.wikipedia.org/wiki/Responsive_Webdesign, 2013-02-27
Q15: Abbildung 2 : Responsive Webdesign, http://www.tectutive.com/wp-content/uploads/2014/01/responsive-design-2.jpg, 2013-02-27
Unter Pervasive Computing (pervasive = durchdringend) versteht man, dass die EDV in alle Lebensbereiche des Alltags "vordringt" und damit neue Anwendungsmöglichkeiten von Internet und Kommunikation entstehen. Beim Pervasive Computing trennt man sich vom Gedanken, dass ein mobiles Endgerät immer ein Smartphone oder Tablet ist und man denkt in neuen Dimensionen. Die Grundidee ist, dass nahezu jedes Objekt aus der alltäglichen Welt zum mobilen Device werden kann.
Ein Hauptfaktor ist, dass dem Computersystem "bewusst" ist, dass ein menschliches Wesen mit ihm interagiert und dass sich das System optimal daran anpasst. Das System soll optimal, also "sensitive, adaptive and responsive" auf die Fähigkeiten, Bedürfnisse, Gewohnheiten und Emotionen des Users angepasst sein (vgl. Folien von Univ.-Prof. Dr.Alois Ferscha, Institute of Pervasive Computing, JKU Linz).
Einige Beispiele für die Anwendung von Pervasive Computing zeigt die folgende Abbildung:
Abb. 1: Pervasive Computing (Quelle: Dr.Alois Ferscha, JKU Linz)
Laut einem Artikel der Website "Search Mobile Computing" hat die neue LTE Technologie, das Potential, Pervasive computing einem globalen Publikum zugänglich zu machen (vgl. Search Mobile Computing).
Diese Form von Mobilem Internet hat meiner Meinung nach enormes Potential das Kommunikationsverhalten der Gesellschaft zu verändern. Wenn das Endgerät nicht mehr einer bestimmten Form entspricht sondern wenn alles zum Endgerät werden kann ist eine neue Dimension der Kommunikation nicht mehr weit entfernt. Allerdings sollte man auch kritisch betrachten, dass es nicht immer positiv sein muss, wenn alle möglichen Objekte Endgeräte sein können, man denke an Google Glass und heimliche Überwachung.
Interessant dazu auch noch ein Blogbeitrag meines Kollegen Herrn Starzer aus dem vorigen Semester zum Thema "The Internet of Things". Auch die "Google Glass" ist eine interessante Variation der üblichen Devices.
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