Aufgabe 2: innovatives Geschäftsmodelle im Gesundheitsbereich
hannes werner.steininger.uni-linz, 14. Jänner 2015, 18:32
In diesem Beitrag ,zu Aufgabe 2, beschäftige ich mich mit einem innovativen Geschäftsmodell im Medizin- und Gesundheitsbereich, welches sich noch in der Test- und Entwicklungsphase befindet. Das von mir behandelte Geschäftsmodell wird von Philips N.V., einem der weltgrößten Elektronikkonzerne, entwickelt. Die niederländische Philips N.V. mit Hauptsitz in Amsterdam beschäftigt rund 116.000 Mitarbeiter weltweit und hat 2013 einen Umsatz von 23 Milliarden Euro erzielt. (Q1) Der Philips Konzern ist die Geschäftsfelder "Lighting", "Consumer Lifestyle" und "Healthcare" gegliedert. Wobei das von mir behandelte Geschäftsmodell vom Unternehmensbereich "Healthcare" entwickelt wird. (Q2)
Das Unternehmen hat die Tatsachen, dass die Weltbevölkerung immer älter wird (2020: 10% Weltbevölkerung > 65 Jahre), laufend mehr Personal im Gesundheitsektor benötigt wird und die Behandlungs- und Pflegekosten für die Gesellschaft rapide steigen, zum Anstoß genommen um mit Hilfe der neuen Technologien (z.B. Internet der Dinge) neue Anwendungen im Gesundheitsbereich zu entwickeln. Diese Anwendungen sollen Kostenersparnisse, Erleichterung für medizinisches Personal und mehr Lebensqualität für pflegebedürftige Menschen bringen. Diese Gedanken werden von den Mitarbeitern des Geschäftsfelds "Healthcare" unter dem Programmnamen "Hospital to Home" weiterentwickelt. Philips möchte dabei eine Brücke zwischen medizinischem Personal im Krankenhaus und Menschen mit chronischen Krankenheiten, welche Zuhause leben, schlagen. Die Mitarbeiter von Philips haben in diesem Bereich schon unzählige Anwendungen entwickelt bzw. sind viele gerade in der Testphase, aber es gibt noch eine bereite Palette, welche noch nicht umgesetzt worden sind. (Q3)
Der Kern für die bereits vorhandenen Philips Anwendungen in diesem Bereich bildet eine cloud basierende Gesundheitsplattform mit dem Namen "HealthSuite Digital Platform". Im Herbst 2014 wurden die beiden ersten Gesundheitsapps präsentiert, welche in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen salesforce.com entwickelt worden sind. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um einen internationalen Anbieter von professionellen Cloud Computing Lösungen mit über 13000 Mitarbeitern. In diesem Fall ist die Firma für die Speicherung der immens großen Menge an anfallenden Daten und vor allem für die Datensicherheit zuständig, da es sich hierbei um hochsensible Patientendaten handelt. Die beiden Apps heißen eCareCompanion and eCareCoordinator und sind Teil des Philips Transition to Ambulatory Care (eTrAC) Programm, welches den Gesundheitseinrichtungen helfen soll, die Pflege- und Behandlungskosten von chronisch kranken Menschen, durch mehr Selbstständigkeit und längeres Leben in den eigenen 4 Wände, zu reduzieren. (Q4)
Abbildung 1: (Q5)
Der eCareCoordinator unterstützt das medizinische Personal bei der Verwaltung und Beobachtung von chronisch Kranken die nur ambulant behandelt werden. Mit dem App hat das Personal vom "Telehealth Center" aus die Patienten ständig unter Beobachtung und kann Vitalfunktionen, Tabletteneinnahme und Wohlbefinden abfragen. Das Programm ist intelligent und kann aufgrund eines entwickelten Algorithmuses die Patentien nach Risiko reihen, erkennt Veränderungen des Gesundheitzustandes durch Beobachtung der verschiedenen Gesundheitsparameters. Durch dieses App kann eine Gruppe von Patienten, ohne hohen Ressourceneinsatz ständig medizinisch beobachtet werden. (Q4)
The eCareCompanion ist eine reine Anwendung für den Patienten. Das App kann über das private Smartphone oder Tablet des Patienten bedient werden bzw. werden älteren Patienten, ohne Kenntnisse der neuen Geräte, ein eigenes Tablet, wo nur dieses App installiert ist, vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt. Diese App soll den Patienten bei der Bewältigung seiner Krankheit, von zu Hause aus, helfen. Diese Anwendung erinnert den Patienten beispielsweise daran seine Tableten einzunehmen. Das Wohlbefinden des Patienten wird regelmäßig vom Tablet abgefragt, weiter wird ständig das Bewegungsmuster aufgezeichnet. Der Patient kann jederzeit mit seinen zuständigen medizinschen Personal in Kontakt treten bzw. es im Notfall alamieren. Um die Anwendung mit den medizinischen Daten zu versorgen, sind zusätzlich noch einige Gadgets bzw. Internet der Dinge wie Waage, Blutdruckmessgerät oder Biosensor notwendig. Das Endgerät lädt alle erhaltenen Daten über eine Internetverbindung in die Cloud der "HealthSuite Digital Platform". Das medizinsche Personal kann über den eCareCoordinator ständig auf die Daten zugreifen, diese auswerten und bei Bedarf Anpassungen vornehmen. (Q5)
Philips Health hat seine Tests mit den beschriebenen Anwendungen in Zusammenarbeit mit der niederländischen Radboud Universitätsklinik in Nijmegen begonnen. Bei diesem Testversuch haben ausschließlich Patient mit "Chronisch obstruktive Lugenerkrankung", kurz COPD teilgenommen. Umgangssprachlich ist COPD auch als "Raucherlunge" bekannt und zählt mit 210 Millionen Betroffenen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Wie bereits oben erwähnt wurden die Patienten mit Tablet und Geräten (z.B. Waage, Blutdruckmessgerät, Biosensor), welche internetfähig bzw. Bluetooth als Schnittstelle haben, ausgestattet. Die Resonanz der teilnehmenden Patienten war durchwegs positiv, die Anwendungen haben ihnen das Leben erleichtert. Vor allem die Möglichkeit des ständigen Zugriffes auf die Gesundheitsdaten wurde positiv wahrgenommen. (Q6)
Geschäftsmodell
Neben den oben beschriebenen Anwendungen (Apps sind noch nicht am Markt verfügbar), werden viele Gadgets wie Waage und Blutdruckmessgerät von Philips selber produziert und angeboten. Aber viele andere Gadgets wie eines der wichtigsten Gerät in diesem System, der Biosensor, wurde vom Unternehmen Vitalconnect entwickelt und wird unter dem Namen "HealthPatch Biosensor" vertrieben. Dieser Sensor ist im Vergleich zu einer Waage oder Blutdruckmessgerät viel wirkungsvoller, da der Sensor ohne zutun der Patienten über das Tablet ständig Informationen (auch beim Schlafen) an die "HealthSuite Digital Platform" sendet. Mit diesem Sensor kann unter anderem die Körpertemperatur, Herzschlag, Atemfrequenz und Schweiß messen. Der Biosensor besteht aus zwei Komponenten, einem kleinen Sensormodul, welcher Bluetooth-fähig ist und einem austauschbaren Pflaster. Der HealthPatch Biosensor Starterkit kostet $199 und beinhaltet 5 Pflaster. 5 Stück Pflaster alleine kosten $100. Laut Hersteller soll das Pflaster nach 3 Tagen gewechselt werden. (Q7)
Philips hat noch keine Preise für seine Anwendungen bekannt gegeben. Es ist auch noch unklar, über welche Wege man mit diesen Anwendungen Geld verdienen will. Es ist wahrscheinlich, dass man als Privatperson diese Anwendungen nicht kaufen kann, sondern nur Firmenkunden Lösungen für Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen und Krankenkassen angeboten werden. Dabei werden die Firmenkunden diese Anwendungen nur als Gesamtpaket kaufen können, es wird die Hardware (eigene Produkte & Vertrieb von Drittprodukten), Apps und Support angeboten. Es könnten Anschaffungskosten und Lizenzgebühren pro Patient und Monat verrechnet werden, sowie eine Pauschale für den technischen Support und Wartung der Hardware sowie Software.
Abbildung 2: (Q7)
Schlüsselfunktion
Das in diesem Beitrag behandelte zukünftige Geschäftsmodell mit seinen Anwendungen und Gadgets erfüllt alle Schlüsseltechnologien die Beitrag "Innovative Geschäftsmodelle im Mobile Business" erwähnt worden sind.
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HealthSuiteDigitalPlatform |
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GPS- Tracking |
x |
Smartphone/Tablet als ständiger Begleiter (Ortung im Notfall durch "Telehealth Center" oder Familie) |
Touch-Display |
x |
Eingabe, Abfrage und Auswertung von Daten |
Kamera |
x |
Videokommunikation mit "Telehealth Center" oder Angehörigen |
Sensorik |
x |
Messung von Körperfunktionen (Biosensor) |
Bluetooth |
x |
Verbindung mit Hardware (z.B. Biosensor -> Smartphone/Tablet) |
Die hier vorgestellten Ideen und Anwendungen sind sicherlich noch nicht markreif, da vor allem im Gesundheitsbereich die Einführung von neuen Produkten sehr lange dauert und mit sehr viel bürokratischen Aufwand verbunden ist. Aber durch die oben erwähnten Zukunftstrends im Gesundheitsbreich sin diese Ideen sicherlich zukunftsweisend und auf längere Zeit für das Unternehmen rentabel. Es ist vor allem wichtig von Anfang an dabei zu sein und die Ideen zur Markteinführung zu bringen. Die Anschaffung solcher Komplettlösungen für Gesundheitseinrichtungen sind mit hohen Kosten verbunden, daher ist die Wahrscheinlichkeit für eine längerfriste Zusammenarbeit sehr hoch.
Präsentation
Zusätzlich: Hier der LINK zu meiner Präsentation!
Quellen:
Q1:http://de.wikipedia.org/wiki/Philips (abgerufen am 08.12.2014)
Q2:http://www.philips.com/about/company/businesses/index.page (abgerufen am 08.12.2014)
Q3:http://www.philips.com/about/company/businesses/healthcarehighlights/index.page (abgerufen am 08.12.2014)
Q4:http://www.healthcare.philips.com/main/about/news/articles/2014/copd_care.wpd (abgerufen am 08.12.2014)
Q5:http://www.healthcare.philips.com/main/about/news/articles/2014/copd_care.wpd (abgerufen am 08.12.2014)
Q6:http://www.netdoktor.at/krankheit/copd-7564 (abgerufen am 08.12.2014)
Q7:https://www.vitalconnect.com/healthpatch-md (abgerufen am 08.12.2014)
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