Christoph
Sonntag, 25. Januar 2004
Ein Vergleich von E-Mail und Brief
Electronic Mail, die Post, die mittels Computer und dem World Wide Web versendet wird, ist eine „neue“ Kommunikationsform, die in den letzten Jahren immer weitere Verbreitung fand und auch in Zukunft immer mehr genutzt werden wird.
Wie beeinflusst nun die Wahl eines bestimmten Mediums (Brief oder E -Mail) die Kommunikation zwischen zwei Partnern beeinflusst?




Was ist E-Mail?


Electronic Mail bezeichnet ein elektronisches Postsystem, bei dem Nachrichten über Computer vermittelt werden.
Die beteiligten Computer müssen hierzu an ein Netzwerk wie z.B. das Internet, das weltweit größte Netzwerk, angeschlossen sein.
Grundsätzlich kann die Kommunikation innerhalb der Computernetzwerke nach zwei Kriterien eingeteilt werden: Nach Anzahl der beteiligten Personen unterscheidet man zwischen bi- und multilateraler Kommunikation.
Nach den Zeitverhältnissen wird zwischen zeitgleicher (synchroner) und zeitversetzter (asynchroner) Kommunikation unterschieden.
Bei der bilateralen synchronen Kommunikation, z.B.: dem Chatten, unterhalten sich zwei Gesprächsteilnehmer miteinander.
Vergleichen könnte man diese Form der Kommunikation mit einem Telefongespräch, welches ebenfalls interpersonalen Austausch unter Abwesenden ermöglicht
Wird die Kommunikation auf mehrere Gesprächsteilnehmer erweitert, spricht man von einem Multi-User-Chat.
Durch das Internet Relay Chat (IRC) werden auf diese Weise sogar globale Computer-Konferenzen ermöglicht.
Die zeitversetzte Kommunikation zwischen zwei Partnern wird Private Mail (Electronic Mail) genannt. Dabei verfasst der Absender eine Nachricht, die über ein Netzwerk in den virtuellen Briefkasten (Mailbox) des Adressaten gelangt.
Als zeitversetzte bilaterale Kommunikationsform kann man die Private Mail am ehesten mit herkömmlichen Briefen oder Faxen vergleichen.




Forschungsansätze zur elektronischen Kommunikation:


HOLLAND und WIEST (1991) gehen davon aus, dass jede neue Form technisch vermittelter Kommunikation (...) zugleich eine Veränderung damit verbundener Regeln mit sich bringt und (...) diesbezügliche Anpassungsleistungen fordert.
Demzufolge werden die Auswirkungen des Mediums E-Mail auf den Sprachgebrauch der Benutzer innerhalb der betriebsinternen Kommunikation eines Großunternehmens untersucht.
Die soziologisch angelegte Studie stützt sich vor allem auf Tiefeninterviews, die mit Hilfe eines Gesprächsleitfadens durchgeführt wurden.
Weiterhin beschäftigen sich die Autoren mit dem Einfluss organisatorischer Rahmenbedingungen auf die Techniknutzung.
JANICH (1994) untersucht E-Mail ebenfalls als Medium der betriebsinternen Kommunikation, wobei sie einen Schwerpunkt auf die Untersuchung von deren Anwendungsbereich legt: Substituiert die elektronische Post herkömmliche Medien wie Hauspost oder Telefon oder ergänzt sie diese? JANICH stützt sich auf eine Analyse der Kommunikationswege sowie auf Textanalysen.
UHLIROVA (1994) beschäftigt sich mit der Frage, ob E-Mail mehr Elemente der geschriebenen oder der gesprochenen Sprache aufweist.
Ihr Mail-Korpus besteht aus 100 E -Mails zweier Prager Autoren und aus 50 Antwortschreiben.




Vorzüge der elektronischen Kommunikation:


Ein Vorteil des Gebrauchs von E-Mail ist dessen hohe Übertragungsgeschwindigkeit.
Diese schwankt zwischen einigen Sekunden in der betriebsinternen- und einigen Stunden in der globalen Kommunikation.
Im Gegensatz zum Telefongespräch ist es aber bei einer E-Mail nicht nötig, dass beide Kommunikationspartner anwesend sind, da die Post jedes Nutzers in einem privaten Briefkasten gespeichert wird.
Daraus ergibt sich eine Reihe weiterer Vorteile, die mit den Möglichkeiten des Computers zu tun haben. Das bedeutet, dass mehrere Personen gleichzeitig an einem Dokument oder Programm arbeiten, dessen neueste Versionen sie mittels E-Mail austauschen können.
Es ist auch möglich, die elektronische Kommunikation zu dokumentieren, da die empfangenen Mails im Briefkasten bleiben, bis sie gelöscht werden.
Weiters gibt es auch die Möglichkeit diese zu archivieren, da sie nach verschiedenen Kriterien geordnet werden können, z.B. nach dem Datum, dem Absender oder dem Thema der Nachricht.
Der Empfänger einer E-Mail kann der Adresse, welche über dem eigentlichen Brief angeführt ist, wesentliche Informationen entnehmen, weil Adressat, Absender, Datum und subject (Thema) einer E-Mail dort vermerkt sind. Es ist außerdem möglich, durch einen einfachen Mausklick sofort auf die gelesene E-Mail zu antworten.
Auch das Versenden einer Nachricht an mehrere Adressaten wird durch E-Mail Versendungen, im Gegensatz zu einem herkömmlichen Brief wesentlich erleichtert, da es die Möglichkeit gibt, das gleiche Schreiben an viele verschiedene Adressaten gleichzeitig zu versenden.




Der Gebrauch des Mediums E-Mail:


Dass die elektronischen Medien vielfach als Hilfsmedien gesehen werden, die man zur Absicherung nutzt, deutet darauf hin, dass sie es nicht geschafft haben, herkömmliche Medien zu verdrängen.
Zwar hat der Anteil der traditionellen Hauspost in der Kommunikation deutlich abgenommen, doch werden die anderen Kommunikationsformen kaum seltener genutzt als vor der Einführung von E-Mail.
Dies ist vor allem am Beispiel des Telefons erkennbar, da es gerade bei der Notwendigkeit schneller Antworten der E-Mail vorgezogen wird.
Die Wahl eines Mediums hängt jedoch nicht nur von dessen technischen Möglichkeiten, sondern auch vom Gegenstand der Kommunikation ab.
E-Mails dienen erstens vor allem der - meist einseitigen - Kommunikation zwischen größeren Personengruppen und haben zweitens fast immer eine informierende Funktion.
Hat der Kontakt ein anderes Ziel als bloße Informationsübermittlung, werden andere Medien bevorzugt.




Auswirkungen des Mediums Electronic Mail auf den Sprachgebrauch seiner Benutzer:


Jedes Medium bringt Auswirkungen auf den Sprachgebrauch seiner Benutzer mit sich.
Die charakteristische Sprache der elektronischen Kommunikation ist natürlich durch die Themen von verschickten E-Mails bestimmt, wobei bestimmte Themengebiete eine spezifische Form des sprachlichen Ausdrucks mit sich bringen.
Weiters kann man davon ausgehen, dass der Schreibstil adressatenspezifisch ist: Der Stil einer Mitteilung wird durch den Empfänger mitbestimmt. Aber auch das Verfassen von Texten am Computer zieht Konsequenzen für den Sprachgebrauch nach sich.
Einer der Vorteile der elektronischen Kommunikation ist die schnelle Informationsübermittlung.
Kommt es auch beim Verfassen einer E-Mail auf Geschwindigkeit an, weisen einige E-Mail -Systeme gravierende Nachteile auf, da es bei ihnen beispielsweise nicht möglich ist, den Überschreib-Modus abzustellen.
Im Falle eines Tippfehlers muss dann die gesamte Zeile neu geschrieben werden.
Selbst bei moderneren E-Mail-Programmen geht es oft schneller, Fehler im Nachhinein zu kommentieren, als sie im Text zu verbessern.
Eine weitere Möglichkeit die Schreib-Geschwindigkeit zu erhöhen, bietet der Verzicht auf Groß- bzw. Kleinschreibung. Zwar wird dieser Verzicht durch die prägende Wirkung des großen Entlehnungsvorbildes durch die englisch-amerikanische Schreibweise nahegelegt, aber auch dort, wo Großschreibungen in einer Mailbox möglich sind, verzichtet man gerne darauf.
Die bisher vorgestellten Merkmale einer E-Mail-Sprache beziehen sich vor allem auf die Missachtung grammatischer und orthographischer Regeln.
Abkürzungen hingegen bilden in der elektronischen Kommunikation ebenfalls ein weiteres Mittel, um die Schreibzeit effektiv zu verkürzen, und erfüllen zudem noch soziale Funktionen, die versucht, den Verlust nonverbaler Kommunikation möglichst auszugleichen.

E-Mails haben zwar in der Regel Gruß- und Verabschiedungsformeln, doch sie sind im Vergleich zum Brief eher unterentwickelt.
Der Grund hierfür dürfte wieder einmal in der daraus resultierenden Zeitersparnis zu suchen sein.
Da mittels E-Mail übermittelte Nachrichten meistens eine informierende Funktion haben, bildet der Gebrauch von kurzen, deutlichen Sätzen eine effektive Form, um die Schreibzeit deutlich zu verkürzen.
Die charakteristischen Eigenschaften der elektronischen Kommunikation haben vor allem das Ziel, die Geschwindigkeit des Schreibens - und gleichfalls auch die Geschwindigkeit der Kommunikation - zu erhöhen.
Da man bei der elektronischen Kommunikation an die Möglichkeiten der Computertastatur gebunden ist, sind nun dort neue Formen der Kommunikation von Gefühlen und Stimmungen entstanden, die sogenannten Emoticons (Smileys), die der Ausdrucksverstärkung des geschriebenen Wortes dienen.
Man findet Emoticons vorwiegend in der privaten Nutzung von Netzwerken.
Außerdem ist die E-Mail ein asynchrones Medium und weist somit eine formale Nähe zum Brief auf, in welchem das direkte Feedback mittels Gefühlsausdruck, wie in diversen Chats, nicht nötig ist.
Kommunikationspartner, die sich gut kennen oder häufig miteinander in Kontakt stehen, benutzen die elektronische Kommunikation freizügiger als etwa Geschäftspartner in sehr unterschiedlichen sozialen Positionen.

JANICH zeichnete ein Bild der elektronischen Kommunikation, das für studentische Netzwerkkommunikation einen stärker an der Umgangssprache orientierten Stil, der auch ein gewisses Maß an Flapsigkeit mit sich bringt erwartet. Diese Erwartung wird, in bezug auf den Umgang mit der Rechtschreibung und den Verzicht auf Großschreibung, erfüllt.
Weitergehende Flapsigkeit wie z.B. die häufige Verwendung von Ellipsen oder anderen umgangssprachlichen Elementen stellen sich jedoch nicht als E-Mail-spezifisch heraus, weiters lässt sich feststellen, dass kaum sprachliche Unterschiede zwischen E-Mail und der traditionellen Kommunikationsform des Briefes erkennbar sind.

Die Unterschiede zwischen Brief und E-Mail sind vor allem im Gebrauch zu suchen.
Die elektronische Post wird bevorzugt, wenn Informationen preisgünstig und schnell vermittelt werden sollen.
Herkömmliche Briefe werden von Verfassern jedoch eindeutig bevorzugt, wenn über persönliche Inhalte geschrieben wird.




Fazit:


Zusammenfassend und meiner persönlichen Meinung und Erfahrung nach lässt sich feststellen, dass das Versenden von E-Mails einen immer größeren Stellenwert in der „modernen Gesellschaft“ findet und in Zukunft auch finden wird.
Vor allem im „studentischen Bereich“ und den öffentlichen Diensten, findet die E-Mail großen Anklang und den „wohlverdienten Platz“.
Denn nichts ist einfacher als Anfragen über E-Mails zu versenden und innerhalb kurzer Zeit Antworten zu erhalten.

Betrachtet man es aber von einer anderen Seite aus, kommt es vor allem bei ProfessorInnen, SekretärInnen, etc. zu einer Überhäufung der empfangenen E-Mails, in denen dann wahrscheinlich zumeist gleiche oder ähnliche Inhalte zu finden sind.
Auf Dauer gesehen ist es sicher anstrengend und zeitraubend für den Empfänger auf jede einzelne E-Mail zu antworten und somit den Sender und Verfasser zufriedenzustellen.

Andererseits ist beim Einholen von Informationen doch eher die Auskunft über das Telefon oder das persönliche Gespräch von Vorteil, da auf diesem Wege Unklarheiten und etwaige Probleme geklärt und beseitigt werden können.
Vor allem beim Versenden und Lesen von E-Mails kommt es doch oft zu Unklarheiten oder dem Nichtbeantworten von Fragen, die dann erneut formuliert und dann wieder auf elektronischem Wege nachgefragt werden müssen und auf eine Beantwortung warten.
Dies kann dann zu Unzufriedenheit sowohl auf der Senderseite („erneutes Nachfragen“) als auch auf der Empfängerseite („erneutes Antworten“) führen.

Die E-Mail hat den herkömmlichen Brief aber nicht verdrängt. Das Verfassen von Briefen dient dem Niederschrieben und Weiterleiten von persönlichen Inhalten.
Diese Funktion wird wohl in Zukunft auch nicht von der E-Mail übernommen werden.
Sicher gibt es viele Menschen, die auch sehr persönliche Dinge über E-Mail versenden, aber hierbei kommt es meiner Meinung nach eher auf „formale“ Kriterien an.
Ein auf schönem Papier, handgeschriebener Brief hat viel „mehr Stil“ („Stil“ hier nicht als „schön“, sondern als „wertvoll“ und „persönlich“ für den Empfänger) als eine, mit Tastatur verfasste, „elektronische Post“. Auch bei gleichem Inhalt.




Literatur:

HOLLAND, Gabriele/WIEST, Georg (1991): Electronic Mail als neues Medium organisatorischer Kommunikation. Augsburg.

JANICH, Nina (1994): Electronic Mail, eine betriebsinterne Kommunikationsform. In: Muttersprache 104, S. 248-259.

UHLIROVA, Ludmilla (1994): E-mail as a new subvariety of medium and his effects upon the message. In: The Syntax of Sentence and Text. A Festschrift for Frantisek Danes. Amsterdam, Philadelphia.

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Dienstag, 4. November 2003
Der beste Weg zu (Ver)lernen?
Hallo!

Jetz habe ich auch endlich meine kleine Seite ein wenig verändert.
Um mich kurz vorzustellen:
Ich heisse Christoph Möller bin 22 Jahre alt, komme aus Seewalchen am Attersee (OÖ) und studiere im 5. Semester Kommunikationswissenschaften.




Ohne mich jetzt von der VO distanzieren oder den Leiter und die Vortragenden beleidigen oder wütend machen zu wollen, möchte ich doch die "ganze Geschichte rund um Multimedia" kritisch hinterfragen oder betrachten.

Ich weiss jetzt, bei so vielen Weblogs, allerdings auch gar nicht, ob das schon ein/e WeblogerIN gemacht hat.
Weil ich mir noch nicht jede einzelne und gestaltete Seite angesehen habe.
Ich bitte an dieser Stelle um Entschuldigung, falls meine Ausführungen mit denen anderer ähnlich sind.


Wir, die wir jetzt alle "Webloger" sind, wir kennen uns aus.
Wir kennen uns aus mit Computern, Mobiltelefonen, dem Internet, 40 (oder mehr) verschiedenen Fernsehprogrammen, Digitalcameras und vielen anderen "multimedialen" Dingen.
Wir sind damit aufgewachsen.
oder hineingewachsen.
Kennen sie, die Dinge, die auf dem neuesten Stand der Technik sind.
Und so bequem. So einfach zu bedienen.
Auf Knopfdruck oder durch Mausklick eintauchen.
In eine multimediale Welt.
In eine Scheinwelt?
Consumer, Benutzer von Multimedia.
Das sind wir. und ich möchte mich da selber nicht aussschließen. Ich bin es genauso. Bin auch Benutzer.
so wie unzählige andere.
wer hat denn heute noch kein Handy?
sogar in der Volksschule wird schon telefoniert und gsmst.
werden die kinder schon mit dem internet vertraut gemacht.
Mit Multimedia.
und lernen kommunizieren.
durch multimedia.
und da möchte ich einhacken.
ist diese entwicklung, die zukünftige entwicklung eine gute?
eine bessere basis für "gelingende kommunikation"?
Für interpersonelle Kommunikation.
Wohl kaum.
"Interpersonell" sich durch Chats klicken, e-mails verfassen,....etc.
"So personell schon, wie inter die Menschen gar nicht sein können."
Willkommen im Zeitalter der Anonymität.
bisher noch.
das internet bietet sicheren platz für anonymität.
chatten. kommunizieren. auch die, die sich sonst nicht so trauen.
Eine Chance? Vielleicht. Das stelle ich jetzt einfach einmal so in den Raum.

Willkommen im Zeitalter der Anonymität.
bisher noch.
und gleichzeitig auf in Richtung Überwachungsstaat.
"der gläserne mensch"
Zu Nummern werden. Zu Ziffernfolgen.
Und der Mensch?
der mensch an sich, wo bleibt der zurück?
der mensch, in einem, den nur wirklich manche kennen.
Durchsichtig sein und katalogisiert.
ist es das was wir wollen?
die zukunft wird es zeigen.
die zukunft. ja.
jede entwicklung hat auch ihre schattenseiten.
und die sind es dann, mit denen man dann klar kommen muss.


"Ich liebe Dich" per SMS. Schön.
Aber nicht (gleich) (zu) (er)setzen durch gesprochene Worte.
und die nicht über handy.

Der Mensch hat viel gelernt.
Dazu gelernt.
Erfunden.
Aber auch viel verlernt.
oder ist er am besten Wege dazu?

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