Open minded- Cougar:t |
Sonntag, 1. Mai 2005
Indirekte Kontrolle vs. emotionalisierte Faulheit
david_falch_salzburg, 14:17h
Die Schwierigkeit, welche die indirekte Kontrolle inkludiert, entsteht aus der schon vorhandenen Faulheit der Leser. Natürlich können viele Augen einen eher schlecht recherchierten Bericht oder Falschaussagen korrigieren. Allerdings besteht die große Gefahr, dass (un)beabsichtigte falsche Informationen oft mit Emotionen verbunden sind, welche den Menschen und mit ihm die Masse bewegt; denn Informationen von einem öffentlichem Medium wird oft als öffentliche Meinung gehalten und zumeist akzeptiert. Das Dilemma: Die indirekte Kontrolle und die emotionalisierte Faulheit (auch zum Hinterfragen) können dann das Gegenteil bewirken. Es ensteht eine öffentliche Meinung, die auf falschen Informationen basiert und die eine dynamische Kraft für Veränderungen besitzt. Der Beitrag Redaktionelle Selbstkontrolle bitte mit Vorsicht beschäftigt sich auch mit der Frage Selbstkontrolle vs. Emotionen.
Allerdings kann eine Zensur wirklich nichts verbessern. Denn wer bestimmt was gebracht wird und was nicht. Das Dilemma mit der Hierarchie: Durch die große Anzahl der Blogger muss bald eine höhere Instanz gebildet werden um die Struktur und die Qualität zu sicheren. Aber wer soll dies sein... Redaktionen sicher nicht um nochmals auf den oberen Link *Redaktionelle Selbstkontrolle bitte mit Vorsicht* zu verweisen. Anstelle von Zensuren sollten die Leser aufgefordert werden kritisch zu lesen. Vielleicht wirklich die Schlagzeile: ZEITUNG FÜR INTERESSIERTE; MEDIENBEWUSSTE UND KRITISCHE LESER! Eine weitere Idee ist den Background des Verfassers bekannt zu geben um die subjektiven Hintergründe zu kennen. Mittlerweile veröffentlichen immer mehr Personen ihre Erlebnisse in Form eines Tagebuches online. Ein wenig radikal, aber das Schlagwort Open Sourcing Yourself fällt öfters und zeigt ja den Trend des Veröffentlichen anstelle des Geheim haltens. Zu guter letzt möchte ich als Anregung auf das Leitbild und die Charta der Radiofabrik verweisen. Als freies Radio unterliegen sie keiner Zensur! Als Regel des Public Access/der Offenheit verpflichten sich aber alle Radiomacher nichts Rassistisches Sexistisches Gewaltverherrlichendes und Demokratiefeindliches zu verbreiten. ... comment
elisabeth.schwarzl.uni-sbg,
Montag, 2. Mai 2005, 09:06
Ich bin im Prinzip ganz deiner Meinung. Das Problem mit der Zensur ist wohl das größte das der Weblog besitzt.
Ich habe mich in meinem Weblog ebenfalls mit diesem Thema veschäftigt ... link ... comment
florian_heuse_salzburg,
Montag, 2. Mai 2005, 23:26
Bringt der Leser alle nötige Kompetenzen mit um ein kritischer Hinterfragender zu sein?
Ich gebe dir Recht, dass eine Zensur nichts verbessert, allerdings wie du ja selber schreibst gibt es ein Fülle von Bloggern, denen ein Rahmen vorgegeben werden muss. Du forderst ja den kritischen Leser und ein Rahmen soll die Arbeit des kritischen Lesers erleichtern, so dass er nicht der emotionalen Faulheit verfällt. Ich habe in einem früheren Beitrag eine besondere Form der Schweigespirale angesprochen. Wenn die Diskussionen zu emotional werden, dann kann das viele kritische Leute einschüchtern und das begünstigt das Schreckensbild von einer "freien" Meinung, die auf falschen Informationen basiert. Ich glaube auch dass keine herkömmliche Redaktion als Zensurstelle auftreten soll, allerdings braucht es eine gewisse Struktur und Institutionen, die für den oben erwähnten Rahmen verantwortlich sind. Ich glaube eben, dass der Durchschnittsleser nicht die Kompetenzen mitbringt, die du dir von einem kritischen Leser erhoffst. Mehr zu möglichen Strukturen findest du in meinem neuem Beitrag
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