Aufgabe 3
birgit.konrad.uni-linz, 14. Juni 2012, 17:14
Die dritte Aufgabenstellung beschäftigt sich mit dem Thema „Urheberrecht“ und soll einige- auch widersprüchliche- Positionen und Meinungen aufzeigen und zur Diskussion einladen. Im folgenden Beitrag hebe ich drei Argumente hervor, weshalb das Urheberrecht einer dringenden Reform bedarf.
Argument 1: Urheberrecht hinkt der technischen Entwicklung hinterher
Vielfach ist bekannt, dass sich das Internet mit sehr hoher Geschwindigkeit ausgebreitet hat. Dieses Tempo wurde einerseits vielfach für den Erfolg des Internets hochgelobt. Anderseits jedoch konnten wesentliche rechtliche Gesetzgebungen nicht mithalten und hinken bei Fragen der Internetnutzung noch immer hinterher. Wie aber bereits ein Artikel des SPIEGEL (LINK) aufzeigt, ist das Problem der verzögerten Anpassung der Gesetzgebung an die neuen Medien, kein wirklich neues. Denn bereits bei der Einführung von Radio und Fernsehen musste das Urheberrecht angepasst werden. Durch die viel schnellere Entwicklung des Internets, treten jedoch die Probleme des Urheberrechts verstärkt zu Tage.
Dieser Artikel zeigt auf, dass die Krise unter anderem in dem veralteten Urheberrechtsgesetz besteht. Da dieses bereits von 1965 stammt und seither nur gering abgeändert wurde, entspricht es nicht mehr dem digitalen Zeitalter. Ein weiterer Bericht zum Nachlesen über diese eben erwähnte Problematik findet ihr hier. In diesem Interview erklärt Dr. Kreutzer seine Sichtweise zu dieser Thematik.
Meiner Meinung nach ist dieses erste Argument welches ich angeführt habe, gleichzeitig auch ein sehr wesentliches. Denn das Urheberrecht ist in einer Zeit entstanden, indem die Möglichkeiten der Internetnutzung noch äußerst limitiert waren. Der Wandel in den letzten Jahren brachte aber zunehmend technische Fortschritte hervor, wodurch nun auch vielfach Personen ohne große technische Kenntnisse das Internet einfach nutzen können. Zudem ist es für die nachkommenden Generationen die Internetnutzung ein unkomplizierter Prozess, da die Generationen mit dem technischen Fortschritt aufgewachsen sind. Durch diese Trendwende in der vergangenen Zeit und der immer größeren Popularität des World-Wide-Webs entspricht das Urheberrecht wie es derzeit ist, nicht mehr dem Zahn der Zeit und es besteht ein dringender Überholungsbedarf.
Zu bedenken ist auch, ob ein globales allumfassendes Gesetz zur weltweiten Internetnutzung unter gleichen Bedingungen nicht erstrebenswert wäre.
Ein weiterer interessanter Beitrag ist auch folgender:
(Legitimationsdruck auf das Urheberrecht, http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=mmDHoNqBgKY, 10.06.2012). Hierbei erklärt Prof. Dr. Gerhard Spindler seine Ansicht zu den geltenden Urheberrechtsgesetzten. Zudem geht er aber auch näher auf die Legitimationskrise ein.
Was meint ihr dazu? Ist ein globales Urheberrechtsgesetz umsetzbar/denkbar/sinnvoll? Freue mich auf eure Kommentare!
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Argument 2: Was ist legal- was ist illegal? Die Grenzziehung und illegale Internetnutzung!
Zum Einstieg in die Thematik möchte ich auf nachfolgendes Video verweisen:
(Das Urheberrecht in der digitalen Welt, http://www.youtube.com/embed/87aul3tAVhc, 10.06.12)
Wie auch im Videobeitrag ersichtlich ist, ist der schmale Grat der illegalen und legalen Internetnutzung vielen Menschen gar nicht bewusst. Was genau erlaubt ist in der digitalen Welt und was verboten ist für viele nicht mehr durchschaubar. Auch die Entwicklung von früheren Urheberrechtsverletzungen bis zu heutigen ist im Videobeitrag anschaulich dargestellt.
Dieses Argument der schmalen Gratwanderung weist auf die Verstrickung der einzelnen Argumente hin. Denn ein eindeutiges Urheberrechtsgesetz kann auch dieses zweige Argument der schmalen Gratwanderungen entschärfen.
Auch ich persönlich bin bei Fragen über die Legalität meiner Internetznutzung manchmal überfragt. Darf ich Videos streamen? Viele sagen ja, andere verneinen vehement. Ist es legal wenn ich Videos oder Bilder teile oder stellt bereits dieser Vorgang eine Verletzung des Urheberrechts dar? Was genau ist eine Grauzone und was fällt darunter. Auch wenn ich mich dank der intensiveren Nutzung bereits mit meinen eigenen Fragen auseinandersetzte und diese auch schon zum Teil beantworten kann, ist es nicht vom Vorteil die Nutzung eines Mediums von einer undurchsichtigen rechtlichen Lage bestimmen zu lassen.
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Argument 3: Wie soll man hier eine Überwachung gewährleisten und wer trägt die Kosten?
Das dritte Argument welches ich aufzeigen möchte, ist verknüpft mit den anderen Argumenten. Es beschäftigt sich mit der Überwachung des Urheberrechts. Ohne eine einheitliche Urheberrechtslage bzw. des Wissens was illegal und was legal ist, ist es oftmals schwierig eine Überwachung zu gewährleisten. Zudem stellt sich die Frage wer die Kosten überhaupt für die digitale Überwachung trägt!?
Auch hier ist der Beitrag des SPIEGELS (LINK).
Lesenswert. Es wird deutlich gemacht welche technischen Möglichkeiten ein Nutzer hat. Beispielsweise fallen darunter die schnelle Weitergabe von digitalen Inhalten. Die Tauschvorgänge die bereits in den unterschiedlichen sozialen Netzwerken vor sich gehen sind enorm. Dies zu überschauen und die Urheberrechte zu wahren, ist oftmals ein schwieriges Unterfangen. Dazu ist eine genaue Kontrolle der Internetvorgänge von Nöten. Filter- und Kontrollfunktionen wären hier Beispiele zur unterstützenden Überwachung. Hierbei kommt aber auch das Argument zu tragen, dass eben auch völlig legale Vorgänge überwacht und möglicherweise auch eingeschränkt werden auf Grund der Kontrolle der netzpolitik/urheberrecht-experten-lehnen-raubkopier-warnmodell-two-strikes-ab-a-834174Daten.
Die Frage stellt sich nun ob es rechtzufertigen ist, dass alle Nutzer überwacht werden oder ob es ein Einschnitt in die Privatsphäre eines Menschen darstellt.
Quellen:
- Sascha Lobos (2012): Sascha Lobos Kolumne über Copyright und die Debatte übers Urheberrecht; http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobos-kolumne-ueber-copyright-und-die-debatte-uebers-urheberrecht-a-833147.html
- Goethe Institut (2012): Das Urheberrecht ist veraltet; Till Kreutzer im Interview; http://www.goethe.de/wis/med/idm/mpl/de5122599.htm
- Legitimationsdruck aud das Urheberrecht; http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=mmDHoNqBgKY; abgerufen am: 10.06.2012
- Das Urheberrecht in der digitalen Welt, http://www.youtube.com/embed/87aul3tAVhc, abgerufen am: 10.06.2012
- Urheberrechtsdebatte: Experten lehnen Raubkopier-Warnmodell ab; Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/urheberrecht-experten-lehnen-raubkopier-warnmodell-two-strikes-ab-a-834174.html; abegrufen am: 10.06.2012
Aufzeigung der wichtigsten Argumente!
kerstin.wasmeyer.uni-linz, 17. Juni 2012, 11:10
Dein Beitrag ist sehr gut strukturiert und zeigt auf klare Weise die drei, meiner Meinung nach, wichtigsten Punkte auf. Wobei der erste Punkt mit der heutigen Gesellschaft und dem Internet sehr nahe mit dem letzten der Gewährleistung beisammen liegen.
Auf der einen Seite ist es schwierig durch das schnelllebige Internet noch den Überblick zu behalten, man sollte aber auf diese Anpassung an die Gesellschaft eingehen. Auf der anderen Seite findet sich aber niemand er diese Kosten tragen will oder diese Aufgabe übernehmen will. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass noch nichts geändert wurde.
Vor allem bei den jungen Menschen wird es in Zukunft schwierig ihr Unrechtsbewusstsein über legale und illegale Aktionen in diesem Bereich zu schärfen. Ich denke, dass sich die Problematik in den nächsten Jahr noch viel mehr zuspitzen wird als sie es jetzt schon ist.
Zu dem Thema was illegal ist und was mit Abmahnung bestraft wird habe auch ich ein interessantes Video gefunden, das siehst du in meinem Beitrag!
vielen Dank...
birgit.konrad.uni-linz, 20. Juni 2012, 10:54
...für deinen kommentar!
das video zeigt die thematik wirklich gut auf!