Themen RFID und VDS
elisabeth.hummer.uni-linz, 9. April 2012, 11:06
Zwei interessante und hochaktuelle Themen:
Vorratsdatenspeicherung und RFID (radio-frequency identification)
1. Vorratsdatenspeicherung
Mit 1. April 2012 zog in Österreich per Gesetz die Vorratsdatenspeicherung ein.
"Unter Vorratsdatenspeicherung versteht man die Speicherung personenbezogener Daten durch oder für öffentliche Stellen, ohne dass die Daten aktuell benötigt werden. Sie werden also nur für den Fall gespeichert, dass sie einmal benötigt werden sollten. In der rechtspolitischen Debatte bezieht sich der Begriff meist auf die Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikations-Verbindungsdaten. Diese betrifft die Verpflichtung der Anbieter von Telekommunikationsdiensten zur Registrierung der Verbindungsdaten von elektronischen Kommunikationsvorgängen, ohne dass ein Anfangsverdacht oder eine konkrete Gefahr besteht (Speicherung bestimmter Daten auf Vorrat). Erklärter Zweck der Vorratsdatenspeicherung ist die verbesserte Möglichkeit der Verhütung und Verfolgung von schweren Straftaten." (Quelle: Wikipedia)
Unzählige Internetseiten beschäftigen sich derzeit mit dem Thema, in Protestaktionen wird auf diese "Beschränkung" und "Überwachung" hingewiesen. Ein interessanter Fernsehbericht zu diesem Thema findet sich ebenfalls in meinem Blog.
Einen sehr interessanten und kiritschen Artikel habe ich im Standard unter dem Titel: Vorratsdatenspeicherung - ein potemkinsches Dorf gefunden. Hier der entsprechende Link.
2. RFID
Beginnend mit dem Video (siehe in der Navigationsleiste), das einen interessanten Einblick in das Thema gibt) möchte ich auch auf die Gefahren der Überwachung - bewusst und auch unbewusst - eingehen.
RFID ist schon seit längerem vor allem zur Tieridentifikation bekannt, das Anwendungsfeld hat sich aber in der letzten Zeit zunehmend erweitert. Speziell im Logistikprozess dient diese Technologie der Überwachung und auch der Verbesserung betriebswirtschaftlicher Prozesse.
Unter RFID-Technologie versteht man die automatische Identifikation, bei der Informationen auf einen Transponder gespeichert werden. Die ausgelesene Seriennummer kann mittels Lesegerät vollautomatisch ausgelesen werden - über größere Distanzen hinweg. Diese Transponder sind extrem klein und können vollkommen unbemerkt in Objekte eingesetzt werden.
Beispiele für RFID-Transponder:
Quelle: Informationsforum RFID
Und hier beginnt auch das Problem: Wer kann schon sagen, wofür die erhaltenen Daten verwendet werden?
Bei den meisten Anwendungen von RFID wie z. B. in der Logistik oder Produktionssteuerung werden personenbezogene Daten gar nicht erhoben. Es gibt aber auch Einsatzgebiete, bei denen diese Daten verarbeitet werden müssen. Dazu zählen beispielsweise Zugangskontrollen oder Mitgliedskarten. Die Speicherung der Daten ist somit abhängig von einer Verwendung einer Kundenkarte.
Sollte jedoch die RFID-Transponder unbemerkt in Kleidungsstücken verarbeitet sein, könnten - vielleicht weit hergeholt - Personen überwacht, ihre Einkaufsvorlieben, gewählte Geschäfte usw. gespeichert und weitergeleitet werden. Marketingspezialisten hätten mit diesen Daten sicherlich große Freude.
Weitere Gefahren:
- Elektrosmog
- Elektroschrott
Die Stärke und Intensität der elektromagnetischen Strahlung ist lt. Experten unter den Grenzwerten und stellt somit keine Gefahr dar. Bei großflächiger Verwendung ist dies aber noch nicht abzuschätzen.
thorsten.hoffmann.uni-linz, 10. April 2012, 10:23
hallo elisabeth!
danke für diesen beitrag. hab mich mit diesen themen selbst schon auseinandergesetzt. ein großes problem zur vorratsdatenspeicherung besteht für mich nun auch darin, dass für den user das internet mehr denn je eine gesetzliche grauzone wird. schließlich möchte man zb durch die nutzung von streamingportalen nicht kriminalisiert werden. schaut man genauer hin bemerkt man, dass sich nicht einmal rechtsexperten darüber einig sind, ob das schauen von filmen auf portalen wie kino.to verboten ist oder nicht. die aussagen, die dazu getroffen werden sind unbefriedigend. ist es also erlaubt filme zu sehen, oder nicht? schützt unwissenheit vor strafrechtsverfolgungen? kann mit der vorratsdatenspeicherung das schauen jeglicher filme nachvollzogen werden, auch youtube-inhalte usw ???
auf die aussage, dass nur schwere vergehen bestraft werden, würde ich mich nicht verlassen. immerhin kann die speicherung leicht übergangen werden, kriminelle im großen stil wird man daher nicht fassen können. übrig bleiben normale user, deren daten gespeichert werden. für mich ein radikaler eingriff in die privatsphäre und nicht zu rechtfertigen. --> selbiges gilt für rfid.
lg
elisabeth.hummer.uni-linz, 15. April 2012, 12:08
Stimmt! Ein Problem ist auch, dass die rechtlichen Anpassungen der Schnelllebigkeit und Veränderbarkeit des Internet hinterherlaufen. Bis ein Gesetz durchgebracht ist, kann eine enorme technische Veränderung stattgefunden haben, dann ist das Gesetz auch schon wieder veraltet.
Diese "extreme" Überwachung ist natürlich ein Schritt in die Richtung "gläserner Mensch"! Auch wenn manche bzw. eigentlich sehr viele User von Social Media Informationen über sich freiwiliig hergeben, gibt es doch sehr viele, die dies nicht tun und auch nicht wollen.
hallo elisabeth!
Julia.Habich.Uni-Linz, 30. April 2012, 18:11
zu deiner webseite:
wo ist deine quelle zum thema rfid?
lg julia
Danke für den Hinweis
elisabeth.hummer.uni-linz, 1. Mai 2012, 08:31
Ist schon korrigiert.
LG
Elisabeth
birgit.zemsauer.uni-linz, 3. Mai 2012, 10:21
hallo,
ich hatte das gleiche problem. hast du jetzt mehr punkte bekommen? weil ich hab nur 2 bekommen.
ich habe meinen text aber selbst geschrieben und keine quellen verwendet.
lg birgit
elisabeth.hummer.uni-linz, 11. Mai 2012, 14:53
Hab auch einen Abzug bekommen.
Überwachung von Kindern in Schulbussen
elisabeth.hummer.uni-linz, 11. Mai 2012, 15:40
Ich habe noch einen interessanten Bericht gefunden. Hier der Link.