Einstieg Konzept und Inhalt der Lehrveranstaltung
Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, 12. Jänner 2014, 19:01
Zielsetzung der Lehrveranstaltung
Erlangen der Kompetenz, Internetdienste zur Unterstützung des persönlichen Lernprozesses insbesondere an Universitäten, anhand situativ festgelegter Kriterien zu bewerten und einzusetzen.
Partizipatives Lernen
Lernen in einer kollaborativen, partizipativen Umgebung kann als diametrales Gegenteil des formalisierten Lernens betrachtet werden. Als Protoyp des partizipativen Lernens ist das Forschende Lernen zu nennen, welches sich nicht durch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erreichung eines, womöglich zentral definierten bzw. formalisierten, Lehrzieles auszeichnet, sondern die Lernenden anregt, im vorgegebenen Rahmen selber Fragestellungen zu entwickeln, die sie mit geeigneten Mitteln zu lösen versuchen (vgl: Q1). Das partizipative Modell der Lernens (und Lehrens) folgt der Lerntheorie des Konstruktivismus (Q2).
Partizipatives Lernen eignet sich jedoch ebenso wenig für alle Stufen bzw. Phasen des Lernprozesses, wie für alle Lerntypen, Lernstrategien bzw. Lernstile (Q3). Inputs und Anleitung der Lehrenden, der "alten Schule" entstammend und eher der Lerntheorie des Behaviorismus (Q4) folgend, scheinen nach wie vor auch unerlässlich.
Q7: Kleine Einführung in die Idee des Konstruktivismus
Partizipatives Lernen zieht Konsequenzen für Lernende und Lehrende nach sich, die sich auch im Rollenbild der in den Lernprozess integrierten Personen ausdrücken. Lehrende wechseln vom Bild des "Belehrenden" zum Anleiter, Ratgeber, Kommentator und Korrektor. Lernende wechseln vom Bild des Rezipienten zum Hinterfrager, Mitgestalter und Kotrainer. Beiträge der Lernenden tragen auch zum Lernprozess aller Beteiligten (auch für die Lehrenden) bei.
Der Grad der Partizipation lässt sich am u. a. an der Ausprägung, der Kommunikations- und Partizipationsprozesse messen. Partizipatives Lernen ist demnach ein Gruppenprozess.
Diensten des Internets im partizipativen Lernprozess
Dienste des Internets, die es Nutzern erlauben, die Kommunikation, Kollaboration und gemeinsame Produktion digital-audio/visueller Dokumente unterstützen, sind Gegenstand - Methode und Betrachtungsobjet - der gegenständlichen Lehrveranstaltung. Diese Dienste bringen Freiheitsgrade in den Lernprozess ein. Katzlinger u. Mittendorfer sprechen in diesem Zusammenhang vom:
- situativen,
- selbstorganisierten,
- in den Alltag integrierten,
- nicht formalisierten Lernen.
Lernblogs sind ein zentrales Medium partitipativen Lernens und damit Gegenstand als auch Methode der Lehrveranstaltung. Die Leistungsbeurteilung orientiert sich daher maßgeblich an der Dokumentation und Partizipation in den Lernblogs.
Merkmale der Internetdienste für das Lernen
Allen zu untersuchenden Diensten und Werkzeugen des Internets ist gemein, dass sie
- gruppenorientiert sind,
- mit den Protokollen des Internets konform gehen,
- über das Web und ggfs. auch über sogen. Apps der Tabletcomputer und Smartphones erreichbar sind,
- mit Allgemeinkompetenzen ausreichend genutzt werden können,
- meist über Schnittstellen (APIs) verfügen, die eine Kombination aus mehreren Werkzeugen, bzw. den Datenaustausch zwischen diesen erlauben.
Auswertung von Nutzungserfahrungen aus vergangenen Semestern
Arbeitsgebiete der Internetdienste für das Lernen
- Dienste zur Unterstützung der Recherche, Dokumentation und Bewertung von Quellen, insbesondere Onlinequellen.
- Dienste zur kollaborativen Bearbeitung, die Verwaltung und das Teilen von Dokumenten und Präsentationen.
- Dienste zur multimedialen Kommunikation und Interaktion.
- Dienste zur Organisation des Lernprozesses.
- Funktionsübergreifende Dienste, sogen. Lernplattformen.
Leistungsbeurteilung:
Bewertet werden:
- Ausarbeitung von gestellten Aufgaben (20 %)
- Partizipation an Internetdiensten zur Gestaltung der Lehrveranstaltung (20 %)
- Dokumentation und Diskussion präsentierter Dienste (30 %)
- Kollaborative Präsentation ausgewählter Dienste (30 %)
- Sonderpunkte für die Unterstützung von KollegInnen in technischen Fragen (bis zu 30 %). Die Sonderpunkte ersetzen die "regulären" (1 bis 4) Punkte. Sonderpunkte werden nur nach vorangehender Vereinbarung mit den Lehrveranstaltungsleiter gegeben.
Literatur (Qn)
- Q1: L. Huber: "Warum Forschendes Lernen nötig und möglich ist" in: L. Huber et al (Hrsg): "Forschendes Lernen im Studium" Bielefeld 2009.
- Q2: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/LerntheorienKonstruktive.shtml.
- Q3: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Lernstrategien.shtml.
- Q4: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Behaviorismus.shtml.
- Q5: Mittendorfer J., Windischbauer U.: "Weblogs als partizipative Lernbegleitung", Beitrag im Rahmen der Tagung "Mensch und Computer", Chemnitz 2011.
- Q6: E. Katzlinger, H. Mittendorfer: "Entwicklung von Lernszenarien in mobilen Web 2.0 Anwendungen.
- Q7: "Philosophen und Denker kurz erklärt", http://www.youtube.com/watch?v=J4-Wk3aCcY8
Test
Marlene.Gsenger, 14. Oktober 2013, 11:26
Test
Bennet.Dietrich, 14. Oktober 2013, 11:27
Test
Gebeshuber, 14. Oktober 2013, 11:28
Test
Stephan.Oesterbauer, 14. Oktober 2013, 11:28
Julia.Fraunberger, 14. Oktober 2013, 11:29
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