Artikel sharing - teilhaben anstatt haben

anne sophie.primisser.uni-linz, 2. November 2014, 18:25

What I have...

...is what I need!


Beim Geschäftsmodell "Brick and Mortar" geht es darum, den Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer nicht über das Internet abzuwickeln, sondern in Geschäfts- und Verkaufsräumen (daher auch der Name Brick and Mortar/Ziegelstein und Mörtel). Pondon dazu stellen Geschäftsmodelle dar, welche sich ausschließlich den Fähigkeiten des Internets bedienen. Dies bedeutet im genaueren, dass Käufer und Verkäufer keinen direkten Kontakt zueinander haben, sondern dieser rein über das Internet abgewickelt wird. Ein Geschäftsmodell dieses Typs ist das Geschäftsmodell "Sharing Economy".

Geschäftsmodell "Sharing Economy"

share

Sharing Economy ist ein Trend aus den USA und Australien der sich immer mehr auch in Europa verbreitet. Dabei geht es darum, Dinge mit anderen zu teilen und zu tauschen, was hauptsächlich über das Internet geschieht. Unterstützt wird die Verbreitung dieses Trends natürlich auch von der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Menschen mit geringem Einkommen oder geringen finanziellen Mitteln können sich somit Dinge beschaffen, welche sie sich nicht selbst leisten können. Aber auch Firmen, Landwirte oder Heimwerker bedienen sich des Trends. Große Maschinen für die Feldarbeit sind für einen einzelnen Landwirt eine enorme Anschaffung die kaum erschwinglich ist. Durch das zusammenschließen mehrerer Landwirte wird jedoch die Anschaffung erschwinglich und auch rentabler. Dasselbe gilt für Unternehmen mit (derzeit) stillliegenden Anlagen oder (derzeit) nicht benötigtem Werkzeug. Durch das Teilen lassen sich die Kosten beider Seiten senken und es profitieren beide davon.

Teilen ist nicht gleich Mieten

Wie die Überschrift schon aussagt ist Teilen nicht gleich Mieten. Die Möglichkeit des Mieten statt Besitzen ist zwar auch ein stets wachsender Trend, jedoch nicht mit dem Trend des Sharing zu verwechseln. Beim Sharing geht es hauptsächlich um Privatpersonen die ihre Besitztümer für andere Personen zur Verfügung stellen. Sprich im Mittelpunkt steht der Gemeinschaftskonsum. Beim Mieten dagegen, sind neben Privatpersonen auch größere Unternehmen vertreten, die ihre Besitztümer für beispielsweise ein stündliches Entgelt zur Verfügung stellen.

Sharing-Konzepte - was kann alles geteilt werden

Im Folgenden werden einige Produktgruppen, in denen das Sharing-Konzept schon Fuß gefasst hat, aufgezählt. Dabei geht es hauptsächlich um das teilen, tauschen, verleihen und verschenken.

Stauraum

Hierbei geht es um freie Transportflächen, Mitfahrgelegenheiten und Lagerflächen welche sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen auf einer Plattform zur Verfügung gestellt werden. Dies ermöglicht eine bessere Auslastung von Transportrouten. Sharing Plattformen für Stauraum sind beispielsweise Milkrun (www.milkrun.info) und raumobil (www.raumobil.de).

Auto

Eine bereits recht bekannte und relativ beliebte Produktgruppe in Bezug auf Sharing sind Autos. Autobesitzer deren Autos sehr oft nur herumstehen und nicht benützt werden finden so einen Weg die Leerkosten zu minimieren. Die Plattformen ermöglichen Autobesitzern und interessierten Nutzern auf einfache Art und Weise zusammenzufinden und finanzieren sich durch einen Anteil je Vermietung. Weiteres bieten die meisten Plattformen sogar schon Versicherungen an, die mit jeder Vermietung direkt abgeschlossen werden.

Mitfahrgelegenheiten

Als wahrhafte Konkurrenz für Bahn und Taxiunternehmen gelten jene Plattformen, auf denen Mitfahrgelegenheiten angeboten werden können. Das Konzept von Fahrgemeinschaften ist schon längere Zeit sehr beliebt und auch noch um einiges günstiger als das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Die Plattform flinc (www.flinc.org) geht sogar noch einen Schritt weiter. Mittels Navigationssystem können Fahrer, welche freie Plätze zur Verfügung stellen wollen, ihre Route freigeben und werden automatisch mit Nutzern, welche mitgenommen werden möchten, zusammengeschaltet. Über das Handy erhalten Fahrer und Nutzer die entsprechenden Daten zur Mitnahme und das System gibt bekannt, wie hoch die Kosten sind.

Wohnung

Die Weiterentwicklung des Couchsurfing-Konzepts ermöglicht Privatpersonen nicht nur freie Schlafplätze bereitzustellen, sondern auch etwas Geld dazuzuverdienen. Reisende können dann auf den Plattformen nach der für sie am besten geeigneten Übernachtungsmöglichkeit suchen und auf einfache Art und Weise eine "Buchung" durchführen. Eine der bekanntesten Wohnungs-Sharing-Plattformen ist airbnb (www.airbnb.com).

Kleidung

"Ein ganzer Schrank voll nix zum anziehen" dies sollte mit der Möglichkeit des Kleider-Sharings wohl Geschichte sein. Ob man ein Kleid zu einem ganz bestimmten Anlass benötigt oder einfach mal was anderes als seine eigene Kleidung möchte, ist völlig egal. Mit der Plattform fashionlend (www.fashionlend.com) wird Sharing einfach gemacht. Personen die ihre Kleider zum Teilen anbieten möchten, können Fotos davon online stellen und die Sharingkonditionen festlegen. Gibt eine Person online ihr Interesse bekannt, werden beide Seiten benachrichtigt und schon kann geteilt werden.

Lebensmittel

Hierbei geht es darum, dass Lebensmittel geteilt werden bevor sie weggeworfen werden. Hat man übrige Lebensmittel die man nicht braucht, oder einfach nur zu viel gekocht, kann man diese online auf foodsharing.de (www.foodsharing.de) anbieten. Personen die eventuell zu wenig Eingekauft haben, oder einfach eine benötigte Zutat nicht zur Hand haben, können sich diese dann einfach über die Plattform besorgen.

 

Weitere Produkte die übers Internet geteilt werden können sind Bücher und Zeitschriften, Werkzeug, CD's und DVD's. Da alles immer Teurer wird und man sich nicht so einfach alles leisten kann, wird sich dieser Trend in Zukunft sicherlich auch noch auf andere Produkte ausbreiten. Für Firmen stellt dies somit ein lukratives Business dar indem beispielsweise bei jedem Sharing-Vorgang ein gewisser Geldbetrag mitverdient wird.

 

Quellen:
deutsche startups - www.deutsche-startups.de/2013/07/02/sharing-economy-alle-konzepte/
dw - www.dw.de/sharing-economy-der-trend-zum-teilen/a-16423374
Süddeutsche Zeitung - www.sueddeutsche.de/wirtschaft/trend-sharing-economy-teilst-du-schon-1.1989642
Gabler Wirtschaftslexikon - wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/sharing-economy.html
Slideshare - de.slideshare.net/siouxsn/final-geschftsmodelle-einer-sharing-oder-support-economy-presentation

(Auf alle Quellen wurde am 1.11.2014 zugegriffen.)

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