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Wird die Gesellschaft durch das Web demokratischer?

Als ich begonnen habe, mich mit dem Thema auseinander zu setzen, war ich der festen Meinung: JA! Durch das Web wird die Gesellschaft demokratischer! Es gibt so viele Möglichkeiten mit Hilfe des Web Verbündete zu finden, welche die eigene Meinung teilen und gemeinsam etwas bewegen wollen. Aber vor allem ist es viel einfacher, Verbündete durch das Web zu finden und zu mobilisieren. Schon alleine durch soziale Medien kann innerhalb kürzester Zeit eine riesen Menge an Menschen erreicht werden, was auf offener Straße niemals möglich wäre. Doch verbirgt sich dahinter nicht auch eine Gefahr?

Ja es verbergen sich dahinter sogar mehrere Gefahren. Beispielsweise die Gefahr des Machtmissbrauchs sozialer Netzwerke. Dies passiert derzeit durch die Organisation IS wie in den Medien überall zu lesen ist. Hierbei werden die Macht der sozialen Medien und das Web für terroristische Absichten und Propaganda missbraucht. Welche Folgen das mit sich bringen kann, möchte man sich gar nicht erst ausmalen.
Ein weiteres Beispiel sind absichtlich falsche Darstellungen (beispielsweise aus politischen Gründen) und unsachgemäße Berichterstattungen. Den Wahrheitsgehalt der Darstellungen und Berichterstattungen festzustellen ist für den Leser nicht immer so einfach. Es kann sein dass genauere Recherchen die Wahrheit ans Licht bringen, jedoch muss dies nicht so sein.

Als Positiv kann, wie bereits von einigen anderen Kollegen und Kolleginnen angeführt, der Arabische Frühling genannt werde. Einzig und allein ein Handy war dazu nötig und schon konnten der Welt die Ereignisse und Umstände in der arabischen Welt aufgezeigt werden. Des Weiteren konnten sich Demonstranten über soziale Netzwerke miteinander verabreden und sich vor Bedrohungen warnen. Das Publikum, welches durch die Videos erreicht wurde, war enorm und die Macht des Diktators begann langsam zu bröckeln.

Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn den Menschen der Zugang zu solchen Medien auch gewährt ist. In China beispielsweise ist dies nicht so einfach. Durch die Internetzensur der Regierung sind Seiten wie Facebook, Twitter,... nicht erreichbar. Auch Google-Dienste wurden vor kurzem einfach gesperrt um Kritikern keinen Platz zu lassen. Für Verfechter der Menschenrechte ist dies ein klarer Verstoß, denn das Recht eine eigene Meinung zu haben und diese öffentlich zu vertreten wird einfach missachtet.

Wie bereits zu Beginn erwähnt, war ich am Anfang meiner Recherchen davon überzeugt, dass das Web die Gesellschaft demokratischer macht. Doch im weiteren Verlauf meiner Recherchen begann ich immer mehr zu zweifeln. Nun am Ende meines Beitrags muss ich sagen, ich kann weder klar zu einem Ja noch klar zu einem Nein tendieren. Da das Web und dessen Inhalte jedoch einzig und allein von den Nutzern geschaffen werden, besteht die Chance dazu es in die richtige Richtung zu lenken und die Frage bald mit einem Ja zu beantworten

Quellen und Interessante Artikel zum Thema:
Wikipedia - de.wikipedia.org/wiki/Demokratie
PM-Magazin - www.pm-magazin.de/r/geschichte/gef%C3%A4hrdet-das-internet-die-demokratie
Frankfurter Allgemeine - www.faz.net/aktuell/feuilleton/is-propaganda-in-sozialen-netzwerken-nach-dem-attentat-ein-schokoriegel-13104344.html
Focus Online - www.focus.de/politik/videos/arabischer-fruehling-die-macht-unzensierter-netzvideos_vid_28258.html
Der Standard - derstandard.at/2000001332840/Chinas-Internet-Eigene-Dienste-genau-ueberwacht

Anchor - www.anchor.ch/gesellschaft/nutzen-sie-die-demokratische-mittel-die-sie-haben/
Wie das Internet unsere Demokratie verändert - library.fes.de/pdf-files/akademie/hamburg/08862.pdf

(Auf alle Quellen wurde am 2.11.2014 zugegriffen.)

Ich finde deinen Artikel sehr gut geschrieben.
Ich bin ganz deiner Meinung, dass die Frage ob das Web die Gesellschaft demokratischer macht, nicht ganz einfach zu beantworten ist, da wir gerade in den letzten Wochen durch die Medien alle erfahren konnten, dass auch Terroristen die sozialen Medien missbrauchen. Ich finde es ganz besonders schlimm, dass die sozialen Medien dazu missbraucht werden Jugendliche für den heiligen Krieg anzuwerben. Wie du schon erwähnt hast möchte man sich die Ausmaße und Folgen erst gar nicht vorstellen. An der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart sieht man also auch, dass im Gegensatz zum Arabischen Frühling, das Web 2.0 bzw. die Nutzung auch in die entgegengesetzte Richtung gehen kann. 

Ich denke auch, dass man jedenfalls nicht zu optimistisch sein sollte - die Organisation von menschlichen Gesellschaften ist etwas mit vielen unbekannten Variablen (IS) - noch dazu ist die Aussage, dass das Web mehr Demokratie bewirke sehr global und umfassend und daher - anbetrachts der vielen Kulturen und Religionen - noch einmal vielschichtiger als wie wenn wir jetzt nur Österreich als Beispiel analysieren. 

Ich bin mit dem  Gedanken, dass  das Web bzw. Social Media gute und schlechte Aspekte hat, ganz deiner Meinung. Besonders gut gewählt,  finde ich, ist das Thema IS und die Rekrutierung mittels Social Media. Hiermit verdeutlichst du finde ich gut, dass  wirklich negative Aspekte top aktuell sind!

es ist ja schon fast kitschig, wie wir alle übereinstimmen^^ ;-)

auch ich schließe mich deinem conclusio und den kommentaren an - es gibt, wie meist im akademischen diskurs, keine antwort a bzw. b. jede/r hat seinen/ihren persönlichen zugang zu demokratie und lebt diesen anders aus. das web macht es definitiv leichter am politischen prozess teilzugaben. ob sich das positiv oder negativ auf die demokratie auswirkt? das liegt über meiner gehaltstufe.

als idiologischer utopist glaube ich aber an das gute im internet - zumindest wenn wir daraus etwas gutes machen ;-)

lg, michael

Hallo, du hast einen Punkt angesprochen, denn ich in meinem Blog nicht berücksichtgt habe. Ich bin hier ganz deiner Meinung und finde auch, dass man als einfacher Bürger den Wahrheitsgehalt diverser Darstellungen und Berichterstattungen sehr schwer beurteilen kann. Noch schwieriger wird es, wenn diese auf bekannten Medienportalen zu finden sind. Da geht man natürlich davon aus, dass hier nach Journalisitischen Grundregeln gearbeitet wurde.