EPSU: E-Learning Pädagogik Support
Samstag, 14. Oktober 2006
Formale Vorgaben zur Fragenformulierung
�� Generell gilt: Neue deutsche Rechtschreibung!

�� Zusammensetzung von deutschen und Fremdwörtern - Input–Steuerung (Bindestrich!) - Timer–Aufnahme (Bindestrich!) - Wertpapier–Fonds (Bindestrich!)

�� Ausnahme bei „Fugen-Laut“ - Qualitätsstandard (Fugen-s) - Programmnummernanzeige (Fugen-n) - Fondsverkauf (Fugen-s)

�� Mehrgliedrige Wörter aus dem Englischen - Art Director - Corned Beef - Corporate Bonds - Raiffeisen Euro Transfer

�� Fragetext, der in Antworten fortgesetzt wird, immer mit „�� (Leerzeichen) …“ abschließen

�� Antworten auf derartige Fortsetzungen ohne „…“ beginnen Die Europäische Zentralbank bestimmt …
- die langfristigen Zinssätze.
- den Wechselkurs des Euro gegenüber Fremdwährungen.

�� ganze Sätze bei den Antworten mit „.“ abschließen

�� unvollständige Sätze, Aufzählungen und Wortgruppe mit Kleinbuchstaben bei den Antworten beginnen, falls dies nicht den Rechtschreibregeln widerspricht

�� Abkürzungen: Euro statt EURO, Oö statt OÖ., …

(Quelle: MMag. Wolfgang Jungwirth,
Abteilung für Berufs- und Wipaed)

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Allgemeine Regeln zum Verfassen von Choice-Fragen
�� Es sollen maximal 6 Antwortalternativen (= Distraktoren) in einer „Multiple Choice“-Frage aufgelistet werden, wobei sich 4 Antwortalternativen in der Praxis als sehr brauchbar erwiesen haben.

�� Die Wahl guter Distraktoren ist das schwierigste Problem bei der Konstruktion von Choice-Fragen. Verwenden Sie besser weniger, dafür aber gut formulierte Distraktoren!

�� Es darf keine "Cero Choice"-Fragen geben, d.h. es muss immer zumindest eine Antwort richtig sein.

�� Es darf keine "Every Choice"-Fragen geben, d.h. es muss immer zumindest eine Antwort falsch sein.

�� Vermeiden Sie ebenfalls Fragenformulierungen gemäß den Regeln: - Antwort a und b, nicht aber c sind wahr! (zu komplex) - Nur Antwort a, sofern c gilt, ist wahr! Diese sind zu komplex und künstlich schwierig gemacht.

�� Der Autor/Prüfer entscheidet, ob die Frage eine "Single" oder "Multiple Choice“- Frage wird, d.h. ob nur eine Antwortalternative richtig ist oder ob es mehrere sind. Es muss aber immer einen Hinweis geben: z.B. "Es können eine oder mehrere Antwortalternativen richtig sein."

�� Formulierungen als unvollständige Sätze sind prägnanter, da sie in der Regel weniger Text umfassen: z.B. „Die Hauptstadt von Brasilien heißt ...“

�� Packen Sie so viele Wörter wie möglich in den Aufgabenstamm, wenn dadurch die Antwortoptionen möglichst kurz gehalten werden können.

�� Die Antwortalternativen sollten nach Möglichkeit positiv formuliert werden - auf keinen Fall dürfen Aufgabenstamm und Alternativen negativ formuliert werden, da dies zu unnötiger Verwirrung führt!

�� Das Erscheinungsbild der Alternativen sollte möglichst ähnlich aussehen:

Warum sollten negative Formulierungen bei MC-Aufgaben vermieden werden?
(Ausgangsbeispiel => verbessertes Beispiel)

1. Sie könnten übersehen werden.
=> Sie werden leicht übersehen.
2. Der Aufgabenstamm wird tendenziell größer.
=> Sie vergrößern tendenziell den Aufgabenstamm.
3. Die Alternativen sind schwieriger zu konstruieren.
=> Sie erschweren die Konstruktion der Alternativen.
4. Die Auswertung wird schwieriger.
=> Sie erschweren die Auswertung.

�� Präsentieren Sie im Aufgabenstamm nur ein einziges klar formuliertes Problem. Faustregel: Ein wissender Prüfling soll die richtige Antwort nennen können, ohne die Alternativen gesehen zu haben.

(Quelle: MMag. Wolfgang Jungwirth,
Abteilung für Berufs- und Wipaed)

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Allgemeine Regeln zum Verfassen von Aufgabenstellungen
�� Formulieren Sie den Aufgabenstamm (=die Frage) positiv! Positive Aussagen und Fragen sind einfacher zu verstehen als negative. z.B. "Markieren Sie alle Fische!" statt "Welches Tier ist kein Fisch?" Verwenden Sie negative Formulierungen nur dann, wenn es viele potentiell richtige Alternativen, aber ganz wenige plausible falsche Antworten gibt.

�� Wenn eine negative Formulierung des Aufgabenstamms unvermeidlich ist, dann stellen Sie die Negation unmittelbar heraus! Negative Formulierungen werden oft übersehen, daher muss der Teilnehmer besonders darauf aufmerksam gemacht werden. Auch die Alternativen sollen nach Möglichkeit positiv formuliert sein. Die Negation soll typographisch herausgestellt werden (NICHT nicht nicht).

�� Sorgen Sie dafür, dass die als korrekt bezeichnete Antwort auch tatsächlich die korrekte Antwort ist! Nicht nur die richtige Antwort muss eindeutig richtig sein, sondern auch die falschen Antwortoptionen (= Distraktoren) müssen bei aller Plausibilität dennoch eindeutig falsch sein.

�� Vermeiden Sie Generalisatoren, denn sie sind oft ein unbeabsichtigter Hinweis auf die Antwort! immer, alle, nie, nur, ausschließlich, weder/noch … Hinweis auf falsch möglicherweise, wahrscheinlich, oft … Hinweis auf richtig

�� Die Fragen sollten so formuliert werden, dass ein wissender Prüfling (= Könner) die Aufgabe richtig löst, während ein unwissender Prüfling (= Nichtkönner) die Aufgabenstellung falsch löst.

�� Verzichten Sie bei Testaufgaben auf lehrende Passagen vor der eigentlichen Aufgabenstellung. Für Lern- und Übungsaufgaben kann es durchaus sinnvoll sein, lehrende Passagen der Aufgabe voranzustellen, unter Umständen auch, um die Beantwortbarkeit der Aufgabe zu unterstützen.

�� Aufgabenstamm und alle Alternativen müssen grammatikalisch korrekt sein!

�� Aufgabenkonstrukteure wenden eine gewisse Systematik an, auch wenn sie die richtigen Alternativen „gefühlsmäßig nach Zufall“ bestimmen. Es empfiehlt sich, ein echtes Zufallsverfahren zu verwenden! Bei vergleichbaren Größenangaben, die aufsteigend angeordnet werden, muss folglich zuerst die gewünschte Position der richtigen Antwort und danach die Alternativen entwickelt werden.

(Quelle: MMag. Wolfgang Jungwirth,
Abteilung für Berufs- und Wipaed)

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