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Samstag, 14. Oktober 2006
Allgemeine Regeln zum Verfassen von Choice-Fragen
Cornelia.Oberndorfer.Uni-Linz, 16:27h
Es sollen maximal 6 Antwortalternativen (= Distraktoren) in einer „Multiple Choice“-Frage aufgelistet werden, wobei sich 4 Antwortalternativen in der Praxis als sehr brauchbar erwiesen haben.
Die Wahl guter Distraktoren ist das schwierigste Problem bei der Konstruktion von Choice-Fragen. Verwenden Sie besser weniger, dafür aber gut formulierte Distraktoren! Es darf keine "Cero Choice"-Fragen geben, d.h. es muss immer zumindest eine Antwort richtig sein. Es darf keine "Every Choice"-Fragen geben, d.h. es muss immer zumindest eine Antwort falsch sein. Vermeiden Sie ebenfalls Fragenformulierungen gemäß den Regeln: - Antwort a und b, nicht aber c sind wahr! (zu komplex) - Nur Antwort a, sofern c gilt, ist wahr! Diese sind zu komplex und künstlich schwierig gemacht. Der Autor/Prüfer entscheidet, ob die Frage eine "Single" oder "Multiple Choice“- Frage wird, d.h. ob nur eine Antwortalternative richtig ist oder ob es mehrere sind. Es muss aber immer einen Hinweis geben: z.B. "Es können eine oder mehrere Antwortalternativen richtig sein." Formulierungen als unvollständige Sätze sind prägnanter, da sie in der Regel weniger Text umfassen: z.B. „Die Hauptstadt von Brasilien heißt ...“ Packen Sie so viele Wörter wie möglich in den Aufgabenstamm, wenn dadurch die Antwortoptionen möglichst kurz gehalten werden können. Die Antwortalternativen sollten nach Möglichkeit positiv formuliert werden - auf keinen Fall dürfen Aufgabenstamm und Alternativen negativ formuliert werden, da dies zu unnötiger Verwirrung führt! Das Erscheinungsbild der Alternativen sollte möglichst ähnlich aussehen: Warum sollten negative Formulierungen bei MC-Aufgaben vermieden werden? (Ausgangsbeispiel => verbessertes Beispiel) 1. Sie könnten übersehen werden. => Sie werden leicht übersehen. 2. Der Aufgabenstamm wird tendenziell größer. => Sie vergrößern tendenziell den Aufgabenstamm. 3. Die Alternativen sind schwieriger zu konstruieren. => Sie erschweren die Konstruktion der Alternativen. 4. Die Auswertung wird schwieriger. => Sie erschweren die Auswertung. Präsentieren Sie im Aufgabenstamm nur ein einziges klar formuliertes Problem. Faustregel: Ein wissender Prüfling soll die richtige Antwort nennen können, ohne die Alternativen gesehen zu haben. (Quelle: MMag. Wolfgang Jungwirth, Abteilung für Berufs- und Wipaed) ... comment |
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