EPSU: E-Learning Pädagogik Support
Dienstag, 17. Oktober 2006
Online-Tests I: Geschlossene Fragen

Bei den geschlossenen Fragetypen sind die Antworten bereits vom Testadministrator vorgegeben.
Die Testperson wählt dann nur noch aus dem Angebot die gewünschten Antwort(en) aus.

Diese Fragen sind einerseits einfach darstellbar (häufig in Form von Mehrfach-Auswahl-Fragen), die Antworten (da genau definiert und vorgegeben) gut und objektiv zu messen. Die Bewertung ist somit (relativ) einfach vorzunehmen.

Die Erstellung der Fragen gestaltet sich aber sehr aufwändig, da viele Regeln bei der inhaltlichen Fragekonstruktion zu beachten sind.
Beispielsweise sollen Frage und Antwort(en):

  1. Keine ungewollten Lösungshinweise («cues») beinhalten,
  2. angemessen bezüglich der Zielgruppe sein,
  3. sprachlich klar formuliert sein,
  4. eine eindeutig beste Lösung haben,
  5. ein in sich geschlossenes Ganzes bilden,
  6. und auf ein klar umschriebenes Problem fokussieren.
Die Verarbeitung (Korrektur) ist hingegen stark erleichtert, da genau definierte Antworten
eingehen und keine inhaltliche Überprüfung mehr vorgenommen werden muss.

Vorteile:
Die Testperson benötigt relativ wenig Zeit zur Beantwortung. Aus diesem Grund können viele Fragen gestellt werden. Das erfragte Wissensgebiet ist grösser.
Die Bewertung ist konsistent (reliabel), da auch nach wiederholter Bewertung die gleiche Antwort immer dasselbe Resultat ergibt (falls der Inhalt der Fragen genügend klar und der Zielgruppe angemessen ist).

Nachteile:
Falls nicht eine grosse Sorgfalt und Evaluation in der Herstellung der Fragen aufgewendet wird, wird nur das unterste Lernziel (Wissen) geprüft.

1. Richtig/Falsch-Auswahl (True-False)

Der Testperson wird eine Aussage vorgelegt. Für jede Aussage muss sie entscheiden, ob sie richtig oder falsch ist. Als Variante kommen noch die Bewertung von kausalen Verknüpfungen
von zwei Aussagen in Frage.
Hier muss die Testperson entscheiden, ob die Aussagen richtig und ob sie zudem noch richtig verknüpft sind.

2. Mehrfach-Auswahl (Multiple Choice)

Der Testperson wird eine Frage mit einer Auswahl an Antworten (in der Regel 5) präsentiert.
Diese muss dann angeben, welche der Antworten zutreffen (im Normalfall ist es eine). Ist es genau
eine Antwort, die zutrifft, wird dieser Typ auch Einfach-Auswahl (Single Choice) oder Best-Antwort-Typ genannt.

Die Fragen können so formuliert sein, dass aus den Antworten einerseits diejenige auszuwählen ist, die nicht zutrifft (negative Einfachwahl) oder andererseits diejenige zu wählen ist, die am besten zutrifft (positive Einfachwahl).

Die Testperson muss je nach Fragestellung als Lösung mehrere, alle oder gar keine auswählen (im letzteren Fall würde das Auslassen der Frage die volle Bewertung ergeben, daher ist diese Option nicht empfehlenswert).
Es lässt sich sagen, dass mit diesem Fragetyp besser höhere kognitive Ziele geprüft
werden können als mit den Richtig/Falsch-Fragen.

3. Zuordnung (Matching)

Dieser Typ könnte auch der Mehrfach-Auswahl zugeordnet werden. Er wird hier als separater Typ aufgeführt, da er normalerweise in zwei Spalten dargestellt wird. Der Testperson werden in der einen Spalte die Vorgaben oder Fragen präsentiert.
In der anderen Spalte werden mögliche Antworten aufgelistet.
Nun muss sie den Fragen die richtigen Antworten zuordnen. Es sind im Normalfall mehr Antworten als Fragen/Aussagen vorhanden. Und eine Antwort kann mehr als einmal verwendet werden.
Dieser Typ ist angenehmer in der Erstellung, da keine Wahlantworten konstruiert werden müssen. Er ermöglicht auch die Prüfung eines umfangreicheren Wissensgebiets.

4. Hot Spot, Hot Objekt

Gerade in Verbindung mit multimedialen oder interaktiven Elementen im Internet sind Erweiterungen der oben genannten geschlossenen Fragen möglich.
So zum Beispiel kann bei der Richtig/Falsch-Frage oder bei der Mehrfach-Auswahl direkt mit der Maus auf eine (Antwort-)Grafik geklickt werden. Dies nennt man auch «Hot Object».
Oder in einer Grafik oder einer dreidimensionalen Umgebung kann zur Antwort auf einen Bereich geklickt werden («Hot Spot»).
Dies erfordert eine recht lange Zeit in der Herstellung der Inhalte, kann aber der Abwechslung und dem besseren Verständnis der Fragen dienen.

Quelle (dl: 16.10.06)

... comment

 
Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Mittwoch, 18. Oktober 2006, 17:45
Danke ...
... für Ihre gewissenhafte Zuarbeit!

Ich habe mir erlaubt, rein in formaler Hinsicht, in Ihren Beitrag einzugreifen, da ich sehe, dass Sie nicht nur am Inhalt, sondern auch an der Form Ihrer Beiträge interessiert sind. Ein Aufzählung zu Beginn Ihres Beitrages habe ich in eine "nummerierte Liste" (ol bedeutet ordered list) verwandelt.

Überschriften

kann man z.B. mit dem "h"-Tag einfach formatieren. Die Typografie wird dann den Regeln des Style-Sheets entsprechend, automatisch verändert.

... link  

 
Daniela.Ther.Uni-Linz, Sonntag, 22. Oktober 2006, 18:20
Vielen Dank für Ihren Tipp...
und für Ihr Lob!

... link  


... comment

Online for 6654 days
Last update: 2007.07.03, 10:58
status
You're not logged in ... login
menu
... home
... topics
... galleries

... ::collabor:: home
search
 
calendar
Oktober 2006
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 7 
 8 
 9 
10
12
13
15
16
18
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 
 
recent updates
Selbstgesteuertes / Fremdgesteuertes...
In der Lerntheorie gibt es zwei total gegensätzliche...
by verena.eichhorn.Uni-Linz (2007.07.03, 10:58)
Grafik Tabletts - gute...
In Anlehnung an den Einsatz des Grafik Tabletts in...
by verena.eichhorn.Uni-Linz (2007.06.24, 22:17)
Interface Design
Klassische Gestaltpsychologie 1. Gestaltgesetze Die...
by Markus.Haslinglehner.Uni-Linz (2007.05.18, 13:31)
Lerntypen
Grundsätzlich muss erwähnt werden, dass Lernende...
by Markus.Haslinglehner.Uni-Linz (2007.05.06, 14:40)
Sieben Multimedia-Gestaltungsprinzipien...
Da ich mich gerade mit den Gestaltungsprinzipien nach...
by Markus.Haslinglehner.Uni-Linz (2007.05.06, 14:38)

xml version of this page

made with antville