Privat! - Kontrollierte Freiheit in einer vernetzten Welt
Montag, 26. Januar 2004
Der Wert des Privaten
Privatheit und deren Verletzungen sind im Moment ein umstrittenes Thema. Seit dem
11. September 2001 sind vor allem Politiker der Meinung, dass man solche terroristischen Anschläge durch intensivere und verfeinerte Datenerfassung und Beobachtung von Bürgern und Bürgerinnen vermeiden könnte. Doch auch durch die Sendung „Big Brother“ wurde dieses Thema ein viel umstrittenes, weil solche Sendungen das Konzept des Schutzes des Privaten geradezu absurd werden lassen.

Viele stelle sich plötzlich die Frage, warum wir eigentlich der Meinung seien, das Private sei schützenswert. Was ist es an der Privatheit, was wir schätzen? Warum halten wir eine Gesellschaft ohne strukturelle Trennlinien zwischen privaten und öffentlichen Räumen oder Dimensionen des Lebens für so unattraktiv?

Von Privatheit oder Privatem sprechen wir in ganz unterschiedlichen Kontexten: Religion ist Privatsache, ebenso wie bestimmte Daten über mich, etwa medizinische.
Sieht man jedoch genauer hin, so kann man feststellen, dass es bei allen Formen von Privatheit darum geht, dass eine Person dann, wenn sie Privatheit beansprucht, gleichzeitig Kontrolle beansprucht- Kontrolle über den Zugang zu persönlichen Daten, wie auch den zur eigenen Wohnung oder auch die Kontrolle über das eigene Leben und damit Entscheidungsfreiheit.
Der gleiche gemeinsame Nenner all dieser Formen von Privatheit wäre also der der Zugangskontrolle.
Es scheint sinnvoll, die Komplexität des Privaten so zu verstehen, dass man es hier mit drei verschiedenen Dimensionen zu tun hat. Geht es um Daten über eine Person, dann sprechen wir von informationeller Privatheit. Geht es um meine privaten Entscheidungen und Handlungen, ist dezisionaler Privatheit die Rede. Steht die Privatheit in meiner Wohnung zur Debatte, dann sprechen wir von lokaler Privatheit.
Trotz der Unterschiedlichkeit der drei Dimensionen des Privaten lässt sich in gemeinsamer Nenner ausmachen, wenn man fragt, was diese Privatheit jeweils schützen soll. Die Privatheit schützt die individuelle Freiheit und Autonomie von Personen. Wir wollen diesen Schutz, weil wir anders unser Leben nicht so frei und selbstbestimmt leben können, wie wir das wollen.
Denn nur wenn man weiß, warum man eigentlich Privatheit für wichtig hält, kann man klarerweise auch kritisieren, wenn diese verletzt wird.

... comment

Online for 7728 days
Last update: 2004.01.26, 16:54
status
You're not logged in ... login
menu
... home
... topics
... galleries

... ::collabor:: home
search
 
calendar
Januar 2004
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
27
28
29
30
31
 
 
 
 
recent updates
Ich hoffe, dass ich mit...
Ich hoffe, dass ich mit dieser Arbeit einen Einblick...
by lisa.riede.salzburg (2004.01.26, 16:54)
Literaturverzeichnis
www.heise.de (newsticker), 18. Jänner 2004 www.intern.de,...
by lisa.riede.salzburg (2004.01.26, 16:09)
Allgegenwart und Verschwinden...
Mit der weiter zunehmenden Miniaturisierung der Computertechnologie...
by lisa.riede.salzburg (2004.01.26, 16:05)
Die Anfänge von...
Was ist eigentlich P3P? Weil sie Kinder und Jugendliche...
by lisa.riede.salzburg (2004.01.26, 16:01)
Umfrage der Business...
Die Business Week veröffentlichte das Ergebnis...
by lisa.riede.salzburg (2004.01.26, 15:58)

xml version of this page

made with antville