Privat! - Kontrollierte Freiheit in einer vernetzten Welt
Montag, 26. Januar 2004
Die Cypherpunks
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kryptographie im Wesentlichen zur geheimen und exklusiven Aufgabe der Regierung. Tatsächlich hielt man diese Systeme, die auf dem Einsatz von Computern basieren , in den USA für so wirkungsvoll und so bedeutsam für die innere Sicherheit, dass sie als Waffe eingestuft wurden und ihr Export von der Regierung verboten wurde. Aber mit der Verbreitung des PC hat sich alles geändert. Plötzlich kam die Idee auf dass Kryptographie nicht nur verwendet werden könnte und sollte, um Staatsgeheimnisse zu schützen, sondern auch private, persönliche Daten, die auf Computern gespeichert und zwischen ihnen ausgetauscht wurden. Im Jahre 1991 schuf ein Software-Ingenieur namens Philip Zimmermann ein funktionierendes Verschlüsselungsprogramm, das er „Pretty Good Privacy nannte und im Netz frei verfügbar machte. Als PGP sich auch in anderen Teilen der Welt zu verbreiten begann, sah sich Zimmermann einer jahrelangen, massiven Strafverfolgung seitens der US-Behörden ausgesetzt, die verhindern wollten, dass Kryptographie an die Öffentlichkeit gerät, weil sie den Missbrauch durch staatsfeindliche Elemente befürchteten. Erst als die öffentliche Unterstützung für Zimmermann überhand nahm, wurde der Fall eingestellt.
Zimmermann wurde zum Modell für eine neue Generation von Aktivisten, die den Computer dazu nutzt, die Privatsphäre zu schützen. 1992 begann eine Gruppe von Mathematikern, Computerwissenschaftlern und Informatikern, hauptsächlich aus der Gegend um San Francisco, darüber zu diskutieren, wie man die persönliche Privacy in Zeiten des Computers verteidigen könnte. Sie widmeten ihre Arbeit der Erstellung und Verbreitung der bestmöglichen Kryptographie- zum allgemeinen Gebrauch. Diese Gruppe nannte sich schließlich: „Cypherpunks“.
Die Philosophie der Cypherpunks ist extrem: Sie glauben, dass Kryptographie und anonyme Transaktionen schlussendlich die Vorstellung eines Nationalstaates untergraben werden und sollen. Die Gruppe ist relativ klein, aber was sie bewirkt hat, ist beeindruckend. Ihre erfolgreichen Bemühungen Kryptographie über den ganzen Erdball zu verbreiten, spielte eine tragende Rolle in der Entscheidung der US- Regierung 1999, die Exportbeschränkungen auf Kryptographie aufzuweichen. Die Cypherpunks haben weitergearbeitet und eine Vielzahl von Technologien entwickelt, die Firmen nun benutzen, um ihre Privacy im Netz zu schützen.

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