Gemeinsam geht mehr ...
sara.mahlknecht.jku, 6. Oktober 2015, 09:54
Schon allein der Begriff "Netz" beeinhaltet bereits einen interdisziplinären Ansatz. Die Vernetzung ist in erster Linie die Basis für den technologischen Aufbau des Web. Mit einer lineraren Struktur kommt man da nicht weit, verschiedene Knotenpunkte und Objekte - in welcher Form auch immer - und deren Zusammenhänge spielen eine wesentliche Rolle.
Nicht anders ist es in der Soziologie. Die Akteur-Netzwerk-Theorie, die unter anderem der Soziologe Bruno Latour beeinflusst hat, geht von genau einem solchen vernetzten System in der Gesellschaft aus. Mehr noch: Demnach kann die ganze Welt als Netzwerk gesehen werden, das sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt. Kleinere Elemente schließen sich dabei zu Akteuren zusammen, um so in diesem komplexen Netz zu agieren.
Genauso kann man auch die Webwissenschaft sehen. Um als wissenschaftlicher Akteur zu handeln, muss sie sich aus mehreren Elementen zusammenschließen - oder eben vernetzen. In diesem Fall sind die Elemente die verschiedenen Disziplinen, die zwar auch allein das Web bearbeiten können, aber es so nicht als Ganzes erfassen können. Auch andere Disziplinen, wie die Wirtschaft und das Recht, sind geprägt von komplexen und vernetzten Systemen, die jedoch immer ihre eigene Perspektive auf die Dinge haben.
Gemeinsam geht nun mal mehr. Verschiedene Sichtweisen und Ansätze sind zusammen besser in der Lage, ein netzartiges Konstrukt wie das Web zu bearbeiten. Als gemeinsamer Akteur. Es wird deshalb Zeit, die Arroganz der eigenen Disziplin hinter sich zu lassen, um auf interdisziplinäre Weise neue Horizonte zu erschließen...
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