DTP
herta.belegu.uni-linz, 21. April 2013, 12:47
"(2000) Desktop Publishing - "Schreibtischpublizieren“. Euphemismus für den Verlust von Setzer, Lektor und Layouter und/oder Fachautor im Presse- und Verlagswesen. Inhalt, Satz und Layout werden stattdessen durch eine einzige Person erledigt – mit entsprechend grausamenen Resultaten für das Aussehen und/oder den fachlichen Inhalt und/oder die didaktische Verwendbarkeit einer Publikation. Im schlimmsten Fall greift ein Computerprogramm „korrigierend“ ein, was bei der Verwendung von WordPerfect zum Einsatz von Fünfwortsätzen führt, weil die Grammatikprüfung Sätze wie diesen nicht durchblickt und als „zu lang“ anmeckert, oder es entwickelt sich eine Rechtschreibreform, die Komposita als unerwünscht brandmarkt, weil (oder schimmert da nur wieder meine Anti-MS- Paranoia durch?) die Rechtschreibkontrolle von Windword, der Trotz ihrer Vorliebe für renitent an den oberen Seitenrand fluppende Grafiken und ihrer Mängel in der Behandlung langer, insbesondere wissenschaftlicher, Texte von den Autoren der RSR bevorzugten Textverarbeitung, nicht mit ihnen umgehen kann (oder gibt es noch einen anderen Grund für diese vorsätzlich herbeigeführte Sprachverarmung?"
"Eingeführt wurde das heute bekannte DTP 1985 von den Firmen Apple, Adobe, Aldus und Linotype, die damit Gutenbergs Erfindung (Satz und Druck) zum ersten Mal seit über 500 Jahren revolutionierten. Die ersten Programme, die genutzt wurden, waren Ventura Publisher und PageMaker, die Firma Quark sprang 1987 mit QuarkXPress auf den Zug auf.
Seit einiger Zeit wird das DTP durch den Einsatz von so genannten Redaktionssystemen revolutioniert. Immer häufiger setzen vor allem größere Verlage und Unternehmen solche Systeme zur Erstellung von Printmedien, Webinhalten oder technischer Dokumentation ein. Mit Hilfe der Redaktionssysteme lässt sich der Ablauf beim DTP stark automatisieren. Redaktionssysteme wurden schon im Fotosatz entwickelt und seitdem kontinuierlich weiter gepflegt. Systeme, die den Kunden in den Produktionsprozess einbeziehen, werden auch als Customer Publishing bezeichnet.
Ein wesentlicher Vorteil des DTPs: Von einem Autor auf dem PC verfasste und als reiner Text ohne jede Formatierung abgespeicherte Werke oder Artikel brauchen nicht mehr vom „Setzer“ noch einmal völlig neu komplett erfasst zu werden, sondern können als Textdatei direkt in die speziellen Layout-Programme, wie zum Beispiel Quark XPress oder InDesign, eingelesen und darin entsprechend den typografischen Verlagsvorgaben formatiert werden. Die Rechtschreibprüfung dieser Programme übernimmt auch einen Großteil des „mechanischen“ Korrekturlesens, die „letzte Instanz“ bleibt allerdings nach wie vor der Mensch."
(Lexikon Martinvogel: http://lexikon.martinvogel.de/dtp.html, Zugriff, 17.04.2013)
(Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Desktop-Publishing, Zugriff, 21.04.2013)
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