Mobile Business Dokumentation mobile-pocket & Jodel
sabrina.wappel.uni-linz, 27. Jänner 2016, 09:06
mobile-pocket
mobile-pocket ist eine App welche sämtliche originäre Eigenschaften des Mobile Business abdeckt. Hier kurz die Funktionen der App für Android und iOS:
• die„Ur-Funktion“ seine Kundenkarten auf dem Smartphone zu haben
• Vorteile, Rabatte, Specials uvm.
• Newsfeeds
• Karte sichern und synchronisieren mit Facebook und Google+
• Mobil bezahlen
• Code-Sperre/ Passwort sperre
• Touch ID (Apple) – entsperren durch Fingerabdruck
• Auch auf der Apple Watch verfügbar
• Filialfinder (vgl. Q1)
Die Wiener Tech-Firma bluesource arbeitet mit nun mit ihrer App mobile-pocket in einer Kooperation mit dem Lebensmittelhändler Merkur zusammen. Die Idee ist es Beacons, d.h. kleine Funksender in den Geschäften zu platzieren, um auf einer geringen Entfernen dafür zu sorgen, dass Apps je nach Position des Konsumenten Informationen, Aktionen, Rabatte, etc. per Push-Nachricht auf dessen Smartphone senden. Zusätzlich soll sich die Kundenkarte in der Nähe der Kassa von selbst öffnen. (vgl. Q2)
Mehrwert
Neben der Digitalisierung der Brieftasche, woraus sich eine Zeit- und Platzersparnis ergibt, ist ein weiterer Mehrwert von mobile-pocket das mögliche Tracking um die Produktplatzierung in den Geschäfte zu optimieren. Zudem schafft die App einen personalisierten Marketingkanal, in welchem Personen direkt, nach ihren Bedürfnissen und zeitnahe erreicht werden können. Durch die Daten auf der Kundenkarte können Händler zudem besser auf wiederkehrende Nachfragen reagieren, Bsp. der Kunde/die Kundin kauft alle zwei Monate Spülmittel, jede Woche eine Kiste Mineral, etc. Dadurch kann der Logistik- und Koordinationsaufwand optimiert werden. Zudem können diese Daten auch zeigen wo z.B. besonders viele Menschen eine Magen-Darm-Grippe haben, da in diesen Orten besonders viel Cola, Salzstangen, etc. gekauft wird.
Innovation & Erweiterungsmöglichkeit
Die App mobile-pocket verfügt bereits über eine GPS-Funktion, diese ermöglicht mit einer entsprechenden Software, dass ermittelt wird wie viele Kunden sich zurzeit im Geschäft befinden. Andere Kunden sehen so wie viele Menschen sich gerade im Geschäft befinden. Dies ist besonders an Stoßzeiten, Tagen vor den Feiertagen interessant. So weiß man welche Uhrzeiten man als Kunde/Kundin das Geschäft meiden sollte.
Weitere Vorteile sind: die Verfügbarkeit der Produkte in den Regalen und weniger Stress für die Angestellten. Für jene die über keine App verfügen und somit nicht getrackt werden können, sollte alternativ ein Durchgangsmelder für Ein- und Ausgänge eingeführt werden und mit der App abgerufen werden. (vgl. Q5)
Eine weitere Erweiterungsmöglichkeit kann die Verbindung zwischen dem Einkaufswagengriff und der App sein. So können Daten wie z.B. Geschwindigkeit des Einkaufswagens, Art des Fahrverhaltens, Schweißbildung, etc. für die Auswahl von Gutscheinen und Rabatten berücksichtigt werden. Zudem kann die Verbindung zwischen Smartphone und dem Einkaufswagen dazu führen, dass durch das Rollen durch das Geschäft das Smartphone geladen wird. Weiters kann durch das Anbringen des Smartphones am Einkaufswagen eine Map dargestellte werden und seine Suchleiste umso eine erleichterte Produktsuche im Geschäft zu ermöglichen.
Bei mobile-pocket sind viele weitere Erweiterungsmöglichkeiten denkbar. Ähnlich wie einer der Konkurrenten (die KIKO-APP) kann mobile-pocket zusätzlich zu den Angeboten und Rabatten, weitere ähnliche Produkte anzeigen (auch durch Pop-ups). Es wäre denkbar ähnlich zu Geizhals, die Informationsmöglichkeit zu bieten wo es zurzeit den günstigsten Anbieter eines bestimmten Produktes gibt. Eine weitere Option wäre das Scannen von Produkten durch die App, um so weitere Informationen zu erhalten bzw. auch Bewertungen von anderen KundInnen zu sehen. Des Weiteren wäre eine mögliche Option zur Erweiterung eine Wunschliste mit Produkten aus einer Datenbank zu erstellen um immer Up-to-Date zu sein, wo sich diese Produkte in Aktion befinden.
Um langfristig bestehen zu können kann mobile-pocket zu einer Art Social-Media-Plattform mutieren.
Man hat verschiedene Bereiche in der App:
Mobile Brieftasche:
- Die Kundenkarten kann man bereits mittels App digitalisieren, auch mobil zahlen somit fehlt noch die Funktion Dokumente wie e-card, Führerschein, Studentenausweis auf dieser Plattform zu speichern, um schlussendlich seine Brieftasche zu Hause lassen zu können. Ein emotionaler Aspekt kann auch das Abspeichern von Fotos seiner Liebsten, welche man oftmals in der Brieftasche hat, sein.
Persönliches Profil:
- Man kann mittels Daumen rauf/runter bekannt geben welche Produkte man mag bzw. Interesse hat
- Somit bekommt man personalisierter Angebote und Rabatte
- Preisvergleiche als Newsletter
- Man kann sich mit Freunden, Bekannten vernetzen und sehen welche Produkte diese empfehlen Auch Bewertungen von Fremden können nachgelesen werden
- Man bekommt von anderen Teilnehmern zusätzlich Rezepte, Tipps, etc.
Zusätzliche Funktionen:
- Maps für Geschäfte
- Anzeige wie viele Personen befinden sich im Geschäft
- Scannen von Produkten --> Produktinformationen/Preisvergleich
Originarität
Im Fokus bleibt die Tatsache, dass es sich um eine mobile App handelt. Nur durch GPS, das Internet und der Mobilität können die genannten Erweiterungsmöglichkeiten funktionieren. Zudem funktioniert diese App nur wenn diese als Freemium-Modell angeboten wird, da man als Kunde/Kundin für diesen Dienst eine geringe Zahlungsbereitschaft aufweist. Der klare Nutzen erschließt sich für die Unternehmen und deren Datensammlung über ihre Kunden. Weiters bietet die App den Unternehmen einen zusätzlichen Kommunikationskanal zu deren Zielgruppe.
Restriktionen
Diese Erweiterungsmöglichkeiten sind aber auch mit bestimmten Einschränkungen verbunden. Falls diese ähnlichen Produkteempfehlungen via Werbeeinschaltung eingeblendet werden, so können diese mit einem Adblocker blockiert werden. Dies wäre von Nachteil wenn Unternehmen für die Einschaltungen zahlen, diese aber nicht angezeigt werden. Somit wären diese gezwungen sich bei AdBlockWare frei zu kaufen um die Werbung anzeigen zu können. Diese Maßanahme empfinden jedoch viele NutzerInnen als unangebracht, da man deren Entscheidung, keine Werbung zu bekommen, übergeht.
Ein weiterer Punkt der Restriktion ergibt sich durch das Scannen von Produkten aber auch durch die Kundenkarten. Dadurch lassen sich persönliche Kaufpräferenzen der Kundengruppen aufzeigen. Dies hat zur Folge, dass detaillierte Profile erstellt werden können und diese Daten verkauft bzw. weitergegeben werden können. Ein Beispiel kann sein, dass andere Unternehmen sich dieser Daten für deren Marketingzwecke bedienen. Dazu ist eine Zustimmung der NutzerInnen der App notwendig. Zusätzlich muss geklärt werden wie es möglich ist, dass wichtige Dokumente wie Führerschein, e-card, etc. digitalisiert werden. Dies kann sich im Hinblick auf Datensicherheit als schwierig erweisen.
Geschäftsmodell
Grundsätzlich sollte die App als Freemium weiter am Markt bestehen, jedoch sollten die zusätzlichen Funktionen kostenpflichtig angeboten werden (Map, sehen wie viele Personen sich in den Geschäften aufhalten, etc.). Durch die eingeführten Profile und den anderen Maßnahmen und die damit verbundene erhöhte Datensammlung der KundInnen, wird ein höheres Interesse von anderen werbetreibenden Unternehmen herrschen und somit können diese Daten zu Marketingzwecken verkauft werden. Zudem können durch bezahlte Anzeigen oder Produktschaltungen zusätzliche Erlöse generiert werden.
Mobile-Strategie
Durch das Schaffen von ständig neuen Features kann der Customer Lifetime Value verlängert werden. Die Gefahr welchen andere Apps oftmals ausgesetzt sind, dass sie nach einer kurzen Dauer wieder verschwinden, ist bei mobile-pocket nur mäßig gegeben. Durch die zahlreichen Features, der möglichen Social Media Funktion, der Kooperation mit Smartwatch-Herstellern, uvw. Möglichkeiten, kann der Lebenszeitwert von Kunden erhöht werden.
Wie vorhin erwähnt werden auch Beacons von mobile-pocket bereits eingesetzt, hierbei können die Einsatzmöglichkeiten ständig erweitert werden.
Um langfristig bestehen zu können müssen auch Werbeeinschaltungen getätigt werden bzw. erhöht werden. Dazu zählt man bei mobile-pocket auf:
- Earned Media = Mund-zu-Mund-Propaganda, Blogbeiträge
- Paid Media = Inseratenschaltung, Werbespots, Radiospots, Beiträge in Fachzeitschriften
- Owned Media = Push-Benachrichtigungen bei Updates innerhalb der App, Verwendung von Social Media Plattformen (Facebook, Twitter)
JODEL – Der anonyme Campus Talk
Mittlerweile gibt es immer mehr Social-Media-Plattformen welche sich auf die Grundfunktion von Facebook reduzieren wollen – eine einfache Studenten-Plattform zu sein. Jodel ist ein App, welche auf die Anonymität seiner User setzt. Es sollen Themen besprochen werden wie Uni, Partys, Aktuelles uvm., dabei soll man ungeniert und jodeln können. Es sind zum einen Nachrichtenfeeds, welche über 240 Zeichen verfügen, als auch Fotos welche geteilt werden können. Die App funktioniert ohne Profil, als Jodler bekommt man jene Jodel angezeigt welche in einem Umkreis von 10km liegen. Dazu nutzt die App die GPS-Daten des Users. Zusätzlich kann man mit dem Posten, Kommentieren und Upvoten Karma sammeln, bei fünf Downvotes von anderen kann es zur Löschung eines Jodels kommen.
Die erfolgreichsten Jodel werden im ÖH Courier, als auch von den Machern von Jodel auf Instagram und Facebook geteilt. Der anonyme Gruppenchat ist über Google Play und über den App Store gratis verfügbar. (vgl. Q3) Ziel des Unternehmens ist es eine mobile Version von Reddit, ein „Social-News-Aggregator, zu werden. (vgl. Q4)
Mehrwert & Erweiterungsmöglichkeiten
Der Mehrwert der sich bei Jodel ergibt, ist ein aktuelles Messinstrument im Sinne eines Stimmungsbarometer der Orte bzw. Unis und Schulen. Es zeigt eine ungefilterte Wahrheit einer bestimmten Zielgruppe, welche relevant ist für zahlreiche Unternehmen ist. Jodel kann als Monitoring-Werkzeug hergenommen werden um aktuelle Trends und Wünsche zu eruieren, aber auch um bestimmte Unterhaltungen zu leiten z.B. auf die Frage:"Wo gibt es in Linz die beste Pizza?" und ein Pizzaunternehmen macht an dieser Stelle auf sein Lokal aufmerksam.
Eine Erweiterung für Jodel kann das Anlegen von anonymen Profilen sein. Ein Vorteil wäre, dass bestimmte Posts auch zugeordnet werden können und man mit bestimmten „Jodlern“ sich auch mittels Privatnachrichten unterhalten kann.
Diese möglichen Innovationen der App sind auch mit Restriktionen verbunden. Durch Profile ist es möglich eine Datensammlung zu generieren. Damit ist gemeint, Nutzer erstellen zwar ihre Profile unter einem Pseudonym aber mit ihren „echten“ Vorlieben und Interessen für bestimmt Dinge, ihrem Alter, Herkunft, etc. Dadurch werden diese für die Werbeindustrie interessant.
Restriktionen Jodel
Aber auch hier müssen die NutzerInnen mit der Datensammlung einverstanden sein. Dies sehe ich problematisch, da Jodel mit der Anonymität wirbt und sich dahingehend von anderen Messenger-Apps unterscheiden möchte. Auch das Einbinden von Unternehmen in der App kann in dieser Form nicht erfolgen, da man als Nutzer solcher anonymen Apps keine Werbeinschaltungen wünscht. Die Reaktionen darauf können bis hin zur Deinstallation der App ausarten.
Ein weiterer Punkt welcher sich bei Jodel als problematisch darstellt ist die Schnelllebigkeit von Messenger bzw. sozialen Plattformen. Jodel muss es schaffen die kritische Masse zu erreichen und vor allem diese zu halten. Dies wiederrum sehe ich persönliche nur dann, wenn man auch Profile oder ähnliches einführt.
(Q1) http://www.mobile-pocket.com/ (zuletzt aufgerufen am 18.11.2015)
(Q2) https://www.trendingtopics.at/mobile-pocket-indoo-rs-und-foodnotify-3-start-ups-die-den-lebensmittelhandel-smarter-machen-wollen/ (zuletzt aufgerufen am 18.11.2015)
(Q3) http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/jodel-smartphone-app-bringt-den-trash-talk-auf-den-campus-a-1029008.html (zuletzt aufgerufen am 18.11.2015)
(Q4) https://www.trendingtopics.at/jodel-ist-wirklich-frei-schnauze-app-laesst-nutzer-anonym-im-umkreis-von-10-kilometern-posten/ (zuletzt aufgerufen am 18.11.2015)
(Q5) https://www.luedeke-elektronic.de/products/Elektronik-Module/Lichtschranken/Mini-IR-Lichtschrankensystem-inkl-Netzgeraet-und-Spiegel-PEM7D.html (zuletzt aufegrufen am 09.12.2015)
Mobile Pocket hab ich selbst auch verwendet!
david.altreiter.uni-linz, 29. März 2016, 13:35
Damals war es ganz neu und ich hab alle meine Kundenkarten dort eingetragen. Shops wie Billa zum Beispiel hat das aber nie akzeptiert und man musste doch die physische Billa-Card verwenden.