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Donnerstag, 4. Dezember 2003
1. Einführung

Das Internet spielt als relativ neues Kommunikationsmedium eine immer größere Rolle im weltweiten Austausch von digitalen Informationen. Immer häufiger läuft der gesamte Kommunikationsprozess zwischen zwei und mehreren Individuen gänzlich über Anwendungen des Internet ab. Das Internet bietet seinen Anwendern sehr vielfältige Möglichkeiten Kommunikation zu betreiben. Von einem einfachen Austausch von elektronischen Nachrichten (E-Mail) bis hin zu komplexeren Konferenzsystemen (Mailing Lists, Newsgroups) und virtuellen ,,Plauderecken" (Chatrooms), ist im weltweiten Netz alles möglich. 

Das Internet hat, wie jedes Land auf der Welt, seine eigene Sprache und Kultur. Wenn die ethischen Normen und Verhaltenscodes verschiedenster Gesellschaften aufeinanderprallen, muss es eine informelle, grenzüberschreitende Form der Regelung geben, damit die Gemeinschaft nicht durch ungelöste Konflikte auseinander bricht. Ein einziger Kommentar, der uns vielleicht witzig erscheint, kann Menschen auf der anderen Seite der Welt verstimmen. Ein großes Problem in der Internetkommunikation besteht darin, dass nur schriftlich kommuniziert wird und die nonverbale Kommunikation, die ja ein wesentliches Element jeder Kommunikation ist, nicht berücksichtigt werden kann. Um seine Stimmungen auch im Netz besser auszudrücken, wurden sogenannte Smileys (Emoticons) geschaffen, die die Körpersprache zumindest teilweise ersetzen. :-)

Gerade die Vielfältigkeit der Kommunikationsmöglichkeiten und die Tatsache, dass es keine geographische Begrenzung für sie gibt, macht es sehr wichtig, die strukturgebenden Regeln der Internet-Kommunikation zu kennen und zu verstehen.

Diese Regeln wurden 1994 von Arlene H. Rinaldi, Florida Atlantic University schriftlich in der Netiquette (zusammengesetzt aus den Worten Net und Etiquette) festgesetzt. Die Netiquette bezeichnet die mehr oder weniger genau definierten Verhaltensregeln für den Umgang zwischen Menschen im Internet. Was Knigge für die Etikette darstellt, ist die Netiquette für das Internet. Sie ist kein Gesetzbuch und damit nicht bindend, sondern sie wird als eine schriftliche Zusammenfassung der gesellschaftlichen Umgangsformen und Regeln, die allgemein bei der Benutzung von Computernetzwerken zu beachten sind, gesehen. Nur auf diese Weise lässt sich die zwischenmenschliche Kommunikation optimieren und die gewünschten Ziele (Unterhaltung, Verständigung,...) erreichen.

Die Netiquette lässt sich in viele verschiedene Bereiche unterteilen (zB Newsgroups, Chatrooms, E-mails,...), auf die ich in den nächsten Kapiteln noch genauer eingehen werde.

Jeder Nutzer des Internet sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein, die durch den Zugang zu einer sehr großen Anzahl von Diensten, Netzknoten, Systemen und Menschen entsteht. Jeder ist voll und ganz für jede Aktion verantwortlich, die er im Netz durchführt.

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