Auch gesellschaftlich hat der Stadtmarketingverein große Auswirkungen nach sich gezogen. So wurde zwar nach anfänglichen Akzeptanzschwierigkeiten und Verwechslungen (eine politische Partei in Haag trägt den Namen „Für Haag“; der Stadtmarketingverein „Wir Haager“) der Stadtmarketingverein aber als eine wesentliche und notwendige Institution verstanden, die in erster Linie für die Bürger und die heimische Wirtschaft da ist und somit Daseinsberechtigung hat. Spreche ich hier von Akzeptanzschwierigkeiten, dann meine ich hier die Schwierigkeit der Bevölkerung beim Umstellen bzw. Einstellen auf neue Wege.

Gesellschaftlich und kulturell ist die Identifikation der Bürger mit ihrer Gemeinde immer stärker gewachsen, was – wie es in jedem gut geführten Unternehmen sein sollte – zu zufriedenen Mitarbeitern (=Bewohnern) führte.

Positiv zu erwähnen ist auf alle Fälle, dass es auch in den verschiedenen politischen Fraktionen zu keinen wirklichen Schwierigkeiten gekommen ist, da der Verein in seiner Konzeption der Überparteilichkeit akzeptiert wurde und daher frei von jeder politischen Diskussion ist. Die in dem Verein vertretenen politischen Gruppierungen haben es geschafft – und das ist ein wesentlicher Punkt für eine erfolgreiche Arbeit – eigene politische Interessen und Gesichtspunkte hinten anzustellen und grundsätzlich das Ziel, die Gemeinde und ihre Wirtschaft attraktiver zu machen, zur ersten Priorität gemacht.


In diesem Zusammenhang ist auch zu sagen, dass Haag den „Österreichischen Stadtmarketing-Preis“ gewonnen hat. Hier ein kurzer Bericht und eine Beschreibung dazu:

„Erstmalig wurde durch den Dachverband des Stadtmarketing Austria ein österreichweiter Stadtmarketing Preis ausgeschrieben. Ausgezeichnet wurden erfolgreiche Stadtentwicklungsprojekte mit integrativen und nachhaltigen Ansprüchen. Ein besonderes Kriterium waren auch Initiativen zur Belebung von Orts- und Stadtzentren. Die Nachfrage am Stadtmarketing Preis war enorm, denn insgesamt reichten 170 Städte ihre Bewerbungsunterlagen ein. Im Saal der Wirtschaftskammer Salzburg fand die Preisverleihung in Anwesenheit zahlreicher österreichischer Bürgermeister und Citymanager statt. Insgesamt wurden drei Kategorien, in Abhängigkeit der Einwohnerzahl, vergeben. Stadt Haag konnte in der Kategorie unter 10.000 Einwohner den grandiosen zweiten Platz knapp hinter Oberwart und ex aequo mit Kremsmünster belegen. Diese hohe Auszeichnung wurde in Salzburg von Citymanager Mag. Christian Mitterlehner und Stadtrat Anni Kastner übernommen. Insgesamt reichten in dieser Kategorie 75 Städte ihre Projekte ein, wodurch die Leistungen des Vereins „Wir Haager!“ unterstrichen wurden. Die Vielzahl und Qualität der in Haag umgesetzten Projekte begeisterte die internationale Jury. Unter anderem waren dies die Kunstmeile, Einkaufsgutschein, Wirtschaftsführer und natürlich auch das Adventdorf und der Haager Theatersommer.

Österreichs Stadtkerne stehen vor großen Herausforderungen, denn der Standortwettbewerb um Kunden und Investoren verstärkt sich. Die schlechter werdenden Rahmenbedingungen für den innerörtlichen Handel gefährden europaweit die Vitalität und die Funktion von Stadtzentren. Um diesen Entwicklungen entgegen zu steuern gründeten sich auch in Österreich zahlreiche Stadt- und Citymarketingvereine.

Durch den ersten österreichischen Stadtmarketing Preis soll es auch gelingen, das Bewußtsein für die Ortszentren bei den Kunden aber ganz besonders auch bei den verantwortlichen Politiker zu stärken.“


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