Susi's Weblog
Donnerstag, 20. Jänner 2005
RFID - Jedem Bürger sein elektronischer Reisepass
Die aktuelle Stand der Dinge:
Die 25 EU-Staaten einigten sich in den vergangenen Wocheen darauf, dass die europäischen Pässe einen Speicherchip mit digitalisiertem Foto und Fingerabdrücken erhalten sollen. Dieser Speicherchip wird auf der RFID-Technologie basieren, und ein kontaktloses auslesen der Daten des Reisepass-Inhabers möglich machen. Das digitalisierte Foto und der Fingerabdruck, sowie personenbezogene Daten wie Geschlecht, Alter, Größe, Adresse etc. werden unter dem Begriff "biometrische Identifikationsdaten" zusammengefasst.

Ausgangspunkt dieser Entwicklung waren wieder einmal die USA. Im Zeitalter von ständig steigender Terrotbedrohung möchte man sicher sein, so die Argumenation, wen man in die USA einreisen lässt. Aus diesem Grund wurde auch der elektronische Fingerabdruck im Reisedokument eingeführt.
http://www.computerwelt.at/detailArticle.asp?a=87253&n=3

Auf der CEBIT im März 2004 wurden bereits der erste Prototyp des neuen Passes und die dafür notwendigen Lesegeräte präsentiert. Die Technik diese Ausweise mit einem RFID-Chip und dem elektronischen Finperprint auszustatten war zu diesem Zeitpunkt bereits soweit ausgereift, dass es nur noch Probleme gab, wenn mehrere Visa eingeklebt waren. Diese sind ebenfalls RFID-Technik ausgestattet und hier gab es noch Überlagerungen. Jedoch sind diese Probleme sicherlich bereits gelöst.

Die bereits im Umlauf befindlichen roten EU-Pässe könnten mit relativ geringem Aufwand "intelligent" gemacht werden. Es wird lediglich auf einer Seite des Reisedokumentes eine Folie aufgebracht, die diesen RFID-Chip und den Fingerprint enthält.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/45780



Kritikpunkte:

Enorme Kosten - Bsp. USA
Geschätzte Kosten bis zu 8,8 Milliarden US-Dollar und rund 2,4 Milliarden Dollar jährlichen Betriebskosten
Einführung biometrischer Visas mit bis zu 2,9 Milliarden Dollar und jährlichen Visa-Folgekosten von weiteren 1,4 Milliarden Dollar
-> ergibt ein Basisinvestitionsvolumen von zumindest 11,7 Millarden Dollar und jährliche Betriebskosten von 3,8 Millarden US-Dollar

Geringer kriminalpolizeilicher Mehrwert
Die internationalen Standards seien derzeit noch zu unterschiedlich, um von einer sinnvollen länderübergreifenden Datenzusammenführung sprechen zu können. Eine einheitliche Stanardisierung werde jedoch sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen
http://www.computerwelt.at/detailArticle.asp?a=87253&n=4

Was für den einen ein wahrer Segen ist, wie zum Beispiel für den Handel, ist für den anderen, namentlich die Datenschützer, ein wahrgewordener Alptraum. Personenbezogene Daten könnten ohne ausdrückliche Zustimmung und unbemerkt ausgelesen werden. Hierfür wäre es nur nötig, dass sich die betroffene Person in der Nähe eines entsprechenden Lesegerätes befindet.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Reisepass)
Die Reichweite der zur Zeit getesteten Lesegeräte liegt je nach Hersteller zwischen wenigen Zentimetern und bis zu meherern Metern. Diese ungleichen Entwicklungsstandards würden die Furcht vor dieser Technologie nicht gerade beschwichtigen. http://derstandard.at/?url=/?id=1908392


Diesem Kritikpunkt folgend ergibt sich ein weiterer. Was geschieht mit den bei der Grenzkontrolle ausgelesen Daten während und nach dem Vorgang?
http://www.quarks.de/dyn/18314.phtml

Derzeit sei auch die Fehleranfälligkeit dieser Systeme noch zu hoch. Ein vor kurzem veröffentlichter Bericht, wies eine 23%ige Fehlerquote auf. Was würde also mit Personen geschehen, die aufgrund eines Lesefehlers an der Ein- bzw. Ausreise gehindert werden? Sie würden unweigerlich mit echten Kriminellen auf eine Ebene gestellt werden.
http://derstandard.at/?url=/?id=1908392

Abschließend ist zu sagen, dass sich diese technische Entwicklung wohl kaum aufhalten lassen wird. Jedoch sollte nicht überstürzt gehandelt werden. Wichtig ist vor allem, dass diese Systeme mit höchstmöglichen Sicherheitsstandards ausgerüstet sind, um die Aushöhlung der Datenschutzrechte zu vermeiden.

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