Statement III - Machtverschiebung durch das Web

Stephanie.Wagner-Berger.uni-sbg, 24. Mai 2012, 11:35

In der letzten Sitzung wurde das Thema "Machtverschiebung im Web" vorgestellt. Hierbei möchte ich nun in diesem Blogeintrag anknüpfen. 

Peter Kruse erläuterte in seinem Vortrag  „Revolutionäre Netze durch kollektive Bewegungen“, dass es möglicherweise zu einer Machtverschiebung kommen wird und zwar vom Anbieter zum Nachfrager. Auch die Internetnutzer sollen diese Veränderung der Machtverhältnisse erkannt haben. Kruse ist der Meinung, dass diese Entwicklung stufenweise auftrat. Beginnend bei dem Zugang zu Informationen, hin zur Selbstdarstellung und schlussendlich endend bei der Macht durch Zusammenschluss.
 
Zu diesem Zeitpunkt ahnte wohl noch niemand, was sich nur ein paar Monate später ereignen würde. Im Dezember 2010 begann der sogenannte „Arabische Frühling“. Die Revolutionen in den arabischen Ländern gaben genau dieser Thematik – Macht durch Zusammenschluss - ein Bild. Auch wenn die Demonstrationen schlussendlich auf der Straße stattfanden, standen im Hintergrund unterstützend soziale Netzwerke wie Twitter, Facebook oder auch Youtube. Diese halfen der Bevölkerung sich zu organisieren und zu mobilisieren. Speziell bei der Revolution in Ägypten (Jänner 2011) spielte das soziale Netzwerk „Facebook“ eine sehr große Rolle und wurde hauptsächlich als Mobilisierungsintrument eingesetzt. Via Twitter und Youtube war es der arabischen Bevölkerung möglich „Amateurvideos“ in das Netz zu stellen, welche somit für die ganze Welt abrufbar waren. Doch nicht nur die neuen Medien unterstützten die Revolutionen – auch die Klassischen spielten eine große Rolle. Das Zusammenspiel von neuen und klassischen Medien machten schlussendlich die Umstürze möglich.
Durch die Kontaktaufnahme via Web (sozialen Netzwerken) kam es zu einem Zusammenschluss beziehungsweise einem Austausch der arabischen Bevölkerung. Die Menschen bestärkten sich gegenseitig und organisierten so diverse Demonstrationen. 

Ein weiteres Beispiel für die wohl sogenannte „Macht“ des Webs ist die Kampagne „Kony 2012“. Die Filmemacher und Gründer der Organisation „Invisible Children“, Jason Russell und Laren Poole, veröffentlichten 2012 einen Film im Web in welchen auf die Zustände in Uganda hingewiesen wird. Innerhalb der ersten 48 Stunden hatten diesen Film mehrere Millionen Menschen gesehen beziehungsweise über soziale Netzwerke wie zum Beispiel Facebook geliked oder auch geteilt. Der Hype um den Film sowie um die gesamte Kampagne „Kony 2012“ war unglaublich. Auch wenn Joseph Kony trotz dieser Kampagne nicht gefasst wurde, wurde das Bewusstsein für diese Zustände in Uganda gefördert.

Einer der Menschen der wohl den Einfluss des Internets und somit auch der sozialen Netzwerke als erster erkannte ist Barack Obama. Dieser nutzte vor und während der Präsidentschaftswahlen 2008 nicht nur Youtube sondern auch Facebook, Myspace und Twitter. Via dieser Netzwerke versorgte Obama seine "Anhänger" mit Nachrichten und Informationen, rief zu Spendensammlungen auf und konnte so auch den Kreis der freiwilligen Wahlhelfer steigern. Da die Neuwahlen in den USA in vollen Gange sind, bleibt Barack Obama seiner Strategie treu und ist auch im Jahr 2012 mehr denn je in den sozialen Netzwerken vertreten. Auf Youtube hat dieser eine eigene Seite eingerichtet, via welcher nicht nur Videos zum Wahlkampf sondern auch zum Status quo der USA angesehen werden können. 

Als Beispiel hier nun eines von vielen Wahlkampfvideos von Barack Obama:

 

 

Diese Video ist nicht nur auf der Youtubeseite von Obama zu finden, sondern kann auch ganz einfach via Youtube gesucht werden. 

 

Quellen:

http://collabor.idv.edu/futureweb12s/stories/38521/

http://www.mgfa.de/html/einsatzunterstuetzung/downloads/meunordafrikadifraouiabel.pdf?PHPSESSID=6bfee1483b5bf3652880482ba316ad38 

http://www.bpb.de/internationales/afrika/arabischer-fruehling/52420/die-rolle-der-neuen-medien

http://blog.zeit.de/netzfilmblog/2012/03/08/joseph-kony-2012-social-media-uganda-film/

http://www.youtube.com/watch?v=TPFtvVHhJt0

http://www.netzwelt.de/news/78876_2-barack-obama-internet-nutzer-gewann.html

http://www.youtube.com/user/barackobamadotcom?feature=results_main

http://www.youtube.com/watch?v=Tb60nFeJsNc

 

 

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