Online Journ@lismus
Mittwoch, 14. Januar 2004
"Der Standard" im Internet
www.derstandard.at

Der Standard war der erste deutschsprachige Vertreter im WWW. Die österreichische Tageszeitung startete bereits am 02. Februar 1995 ihr Online Angebot.
Drei Standardarchivare und ein Webprogrammierer begannen aus Eigeninitiative die aktuellen Nachrichten, Kommentare und einige interne Informationen ins Netz zu stellen. Die Leser hatten auch die Möglichkeit in einem Leserforum ihre Meinung zum Standard zu schreiben. Die Website war noch sehr einfach aufgebaut. Auf das Logo der Zeitung folgte ein kurzer Willkommensgruß und danach vier Zeilen zum Anklicken, hinter denen sich die Artikel verbargen. Die Online Version wurde ein mal täglich aktualisiert. 190.000 Leser griffen im ersten Jahr auf die Standard Seiten zu. Im Jahr 2000 waren es 3,2 Mio. Nutzer die auf den Online-Standard zugriffen. Durch den Erfolg ermutigt, folgte die Gründung eines Online-Nachrichten Teams unter der Leitung von Gerlinde Hinterleitner. Allerdings konnte diese Online-Redaktion nicht kostendeckend geführt werden. Als es zu einer Finanzkrise kam sollte dieses Team wieder aufgelöst und die Internetaktivitäten eingestellt werden. Doch die Wichtigkeit der Internetpräsenz des Standards konnte nachgewiesen werden und so schichtete man die Kosten für die Online-Redaktion in das Marketingbudget um. Der Fortbestand der Online-Ausgabe war gesichert. Mittlerweile umfasst die Redaktion 20 Online-Redakteurinnen und 50 Mitarbeiter im gesamten Online-Team.
Mitte des Jahres 2000 wurden die Internetaktivitäten des Standard in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert. Bis zu 15 Online-Journalisten arbeiten gleichzeitig in einem Großraumbüro. Einige Journalisten gehen mit Laptop, Digicam und Handy hinaus auf die Straße und recherchieren eigenständig. Die Aktualisierung der Nachrichten erfolgt mehrmals täglich.
1997 wurde die Werbung in der Internetausgabe ausgeweitet. Die ersten Kunden waren die CA, die EA General und Apple.
1998 ging der Standard eine Kooperation mit dem Österreichischen Bundesverlag ein. Beide gründeten einen virtuellen Buchshop, indem die Bücher die der Standard rezensierte, sofort portofrei bestellt werden konnten. Mit vertiefenden Links, Spielen Archivrecherche, Software zum downloaden, interaktiven Services wurde die Online Ausgabe erweitert.
1999 wurde ein Nutzerprofil erstellt. Es zeigte sich dass mehr als 70% der Nutzer zwischen 20-40 Jahre alt waren. 83% dieser Leser haben Matura oder einen Hochschulabschluss. 42% arbeiten als Unternehmer oder leitende Angestellte. Der Zugriff dauerte ca. 10 Minuten, dabei sah sich der Nutzer 6-7 Seiten an. 73% der Leser waren männlich, und nur 27% Frauen. Um das weibliche Publikum für den Standard zu gewinnen stellten die Herausgeber am 8.3.2000 eine eigene Ausgabe für Frauen www.diestandard.at ins Netz. Sie ist die einzige tagesaktuelle Frauenseite und wird von Frauen für Frauen gemacht. Sie unterscheidet sich von den Themen der Frauenzeitschriften und richtet sich vor allem an Karrierefrauen.

Weitere Infos zum Standard und generell zum Thema "Zeitung in der Welt von Multimedia" finden sie hier

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