Bei der Recherche was man denn nun eigentlich unter dem Begriff Weblog versteht, ist mir aufgefallen, dass ein Weblog zwar eine Kommunikationsmöglichkeit im Internet darstellt, die Nutzung/der Zweck aber sehr verschieden ist.

Zum einen betätigen sich Menschen als Laien-Journalisten (wobei das die Frage aufwirft, „was ist Journalismus?“), berichten z.B. über ihre Erlebnisse vom 11.September, etc.

Andererseits findet man aber auch Einträge, die Tagebuchcharakter (lauter seelische Exhibitionisten?? Und das bei der Debatte um den „gläsernen Menschen“ ?!?) besitzen
- zu finden auf http://www.20six.de!

Ich finde es einerseits nicht schlecht, wenn das Nutzungverständnis von Weblogs so weit gefasst ist (wenn man Lebenshilfe als Funktion von Journalismus sieht, kann so manche Mitteilung durchaus sinnvoll sein),andererseits gleichen manche Blogs eher Chats oder schlicht und einfach Telefon/Email-Gesprächen.

Außerdem wird es dann unendlich aufwendig eine für einen selbst wirklich relevante Information in der Fülle von Weblogs zu finden (jeder Verfasser möchte schließlich, dass sein Text auch gelesen wird).

Ein sehr umfassender Artikel („Blogosphere: the emerging Media Ecosystem“ von
John Hiler unter http://www.microcontentnews.com/articles/blogosphere.htm ) spricht unter anderem von Weblogs als „grassroots reporting“.

Wenn man Blogs euphorisch als Graswurzel-Journalismus sieht, der jedem Menschen die Möglichkeit zu publizieren gibt, darf man dabei aber nicht außer Acht lassen, dass generell der Zugang zum Internet noch nicht allen möglich ist. (global gesehen – digital devide, und dabei wird oft von „weltweiter“ Vernetzung gesprochen!! )

Klar, noch nie war es so einfach seine Meinung „weltweit“ öffentlich zu publizieren – wenn man in einem reichen Land lebt!