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Inhaltsverzeichnis
1.3 Warblogarten mit Beispielen
2.1 die Warblogging-Community
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Ein 29 jähriger Iraker aus Baghdad bleibt während des Golfkrieges 2003 in Baghdad und erlebt so den Krieg hautnah mit. Glücklicherweise behält er seine Erfahrungen, Meinungen, Anmerkungen nicht für sich, sondern publiziert sie in perfektem Englisch auf seinem Weblog, ein Internet-Tagebuch, genannt "Where ist Raed?".
Auf eine sehr persönliche Weise thematisiert er unter dem Pseudonym "Salam Pax" - das Wort für Frieden auf Arabisch und Latein - seinen Alltag, seine Wahrnehmung des Krieges und gerade dies ist ausschlaggebend für seine Popularität.
Er knüpft dort an wo die westliche Kriegsberichterstattung aufhört und seit September 2002 schildert er Aspekte seines Lebens, kritisiert, kommentiert und korrigiert die ausländische Kriegsberichterstattung und das alles in einem lebendigen, spannenden Stil wie etwa seine Antwort auf die Feststellung eines BBC-Reporters, dass wieder Normalität in Baghdad Einzug hält, zeigt:

"Look, what are you supposed to do? Run around in the streets wailing?
War is at the door eeeeeeeeeeeee!" (Pax, OQ 12a)

oder sein Eintrag vom 7.September 2002:
"I’m preparing my emergency lists these days – any suggestions are welcome. At the moment I have:
Candles
Alcohol (maybe red wine?)
Good books
Crunchy munchies.
I think that will get me thru the bombing quite nicely."
(Pax, OQ12a)

Dabei unterstreicht er deutlich, dass er "seine" Meinung vertritt und nicht als die Stimme des irakischen Volkes gesehen werden will: "Ich bin nicht der Sprecher der Iraker. Ich bin einer, aber da sind noch 25 Millionen andere. Was im Netz steht, war und ist meine persönliche Meinung, ich schreibe über mein Leben." (Pax, OQ 14) und weiters führt er als Ziel seines Blogs an:"Ich habe versucht, in meinem Tagebuch möglichst viel zu erklären, Traditionen, unsere Kultur. Warum etwas bei uns ist, wie es ist. " (Pax, OQ14)

Alsbald wird die Blogging-Community und generell die Internet-Gemeinschaft auf sein Einträge aufmerksam und nimmt interessiert daran teil (lesen und darauf verlinken). Allerdings ist die Leserschaft gespalten: die einen, die Salams Erzählungen für real halten - aufgrund den äußerst detaillierten Beschreibungen des Alltags in Baghdad - , stehen den Skeptikern, die Salam Pax für eine Erfindung der Baath-Partei oder der CIA hielten, gegenüber. (Vgl. Katz, OQ 12b)
Als ausländische Medien anfangen über ihn zu berichten und und ihn zum Interview bitten - the Guardian, England und 6 Monate später der Stern, Deutschland, um nur zwei zu nennen - wird das Geheimnis um seine Identität transparenter, bis er sogar von New York Times Reporter Peter Maass als dessen früherer Übersetzer erkannt wurde. Trotzdem bleibt der Baghdad Blogger weiterhin nur unter seinem Pseudonym bekannt. (Vgl. Katz, OQ 12b)

Seinen Weblog führt er weiter wie bisher, da ihm das Publizieren seiner Sichtweise der Situation im Irak weiterhin wichtig ist, denn "Die Zeitungen und das Fernsehen sind des Themas Irak doch jetzt schon müde. Und wenn Themen aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden sind, gibt es sie nicht mehr. (...) Denn wenn sich niemand mehr um uns kümmert und niemand mehr hinschaut, werden wir im Chaos versinken." (Pax, OQ 14)

Über seinen Warblog (u.a. Blog-Beiträge als Inhalt) brachte er ein Buch heraus, dessen erstes Kapitel zum Download OQ 12a+b angeboten wird:

Salam Pax
"Let's get bombed: Schöne Grüße aus Baghdad"
Econ Verlag

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