......................................
Inhaltsverzeichnis
2.2 das Glaubwürdigkeitsproblem
3.1 die Beziehungsformen - Symbiose, Ergänzung oder Konkurrenz?
......................................

Mit dem Irakkrieg 2003 kam neuer Schwung in die Warblogs. Dann wurde der Irakkrieg - offiziell - für beendet erklärt. Welche Konsequenzen hatte diese Entwicklung für die Warblogs?

In den Medien hat das Thema "Irakkrieg" anscheinend an Größe verloren. Die Berichterstattung des Irakkonfikts in den Mainstream-Medien verkam zur kontinuierlichen Berieselung, ähnlich anderen Konfikten wie etwa jene in Nord-Irland oder im Baskenland, beziehungsweise verschwanden die Themen vollkommen.
"For many mainstream media sites, the special Iraq sections expired soon after the main hostilities ended in late April." (Glaser, OQ 10)

Bei vielen Warblogs gab es eine ähnliche Entwicklung:
Sowie das Thema Irakkrieg aus dem öffentlichen Diskurs verschwand, verging auch bei den meisten Blog-Lesern das Interesse daran. Daher sind die Zeiten mancher großer Warblogs längst vorbei.
Berichtete Michelle Catalano, die Gründerin des Warblogs "Command Post", in einem Interview mit der Netzzeitung Ende März 2003 noch euphorisch von großem Traffic auf ihrem Warblog - "Am ersten Tag hatten wir schon 7000 Hits. Inzwischen sind wir bei 100.000 Besuchern täglich. Die Zahlen steigen weiter." (Catalano, OQ 2), so sah die Lage Mitte Mai 2003 vollkommen anders aus.
Mark Glaser schreibt dazu in seinem Artikel in der Online Journalism Review:
"... he [Blogger Sean-Paul Kelley] says the traffic for his site, and other war blogs, such as the Command Post, are down considerably since the war ended." (Glaser, OQ 10)

Laut Glaser begannen viele unabhängige Blogs als Hobbies und werden nur solange weitergeführt wie das Interesse daran bei den Bloggern vorhanden ist. Gleichzeitig steht es ihnen frei, jederzeit das Thema zu wechseln oder viel länger als die Mainstream-Medien den Focus auf den Irak zu richten.
"The recurring theme is that the independent war blogs might have less traffic than during the height of combat, but they've always been driven by personal interest and not raw traffic numbers, as the media sites are." (Glaser, OQ 10)

Die Intention mancher Blogs ist es, den Krieg gegen den Terror im Allgemeinen zu behandeln, daher wird die Aufmerksamkeit einfach auf einen anderen Ort gelenkt - von Afghanistan über Irak nach Syrien oder Israel. (Vgl. Glaser, OQ 10)
Als Beispiel für eine solche Veränderung des Interesses gibt Glaser den Warblog "No War Blog" an, der Beiträge gegen jegliche Kriegshandlung - zuvor Irak, später Syrien - enthält: "But the motto on the main page now reads: 'Stand Down: The Left-Right Blog Opposing an Invasion of Syria.' The word 'Iraq'; is scratched out, with 'Syria' in its place." (Glaser, OQ 10) mit dem Grund: "The idea is that there will be more wars to protest against, and the issue of American involvement in Iraq and other countries will live on." (Glaser, OQ 10)

Glaser ist der Meinung, dass "In the end, the war blogs that have the most staying power may be those with a more long-term view." (Glaser, OQ 10) und gibt dazu als Beispiel die Site Iraqwar.info an, die sich von einer nachrichtenbringenden zu einer geschichtsschreibenden Site gewandelt hat. (Vgl. Glaser, OQ 10)

......................................
Inhaltsverzeichnis
2.2 das Glaubwürdigkeitsproblem
3.1 die Beziehungsformen - Symbiose, Ergänzung oder Konkurrenz?
......................................