Statement Digital Connection vs. Digital Divide

Veronika.Zettl.Uni-Sbg, 8. Oktober 2012, 23:07

 

Wie bereits einem fleißigen Leser, Alex Schimming, aufgefallen ist, ist die Namensgebung meines Blogs nicht zufällig. In modernen Gesellschaften ist die Ungleichverteilung von Ressourcen innerhalb der Bevölkerung ein konstitutives Merkmal (vgl. Marr 2005: 5). Eine gewisse Ungleichheit ist funktional, also grundlegende Voraussetzung für den sozialen Wandel und damit für gesellschaftliche Entwicklung insgesamt. Eine absolute Ressourcengleichheit ist damit nicht erstrebenswert. Jedoch ist dringend darauf zu achten, dass das Gefälle zwischen denen, die im Besitz vieler Ressourcen sind, und denjenigen mit nur sehr wenigen Ressourcen, nicht zu groß wird, die Schere nicht zu weit auseinander klafft, um das soziale Gleichgewicht zu halten (vgl. ebd. 2005: 5).

In der gegenwärtigen Informationsgesellschaft wird Information als Ware begriffen, die dank der Infrastruktur des Internets als weltweit fließende Ressource betrachtet werden kann. Da Information an sich nicht erschöpflich ist und mit Hilfe des Internets grundsätzlich jedem gleich und frei zur Verfügung steht, könnte man Information und Internet als soziale Ressource, die keine Kluft, keine Ungleichverteilung schafft, verstanden werden. Doch obgleich Information keine endliche Ware ist und die Infrastruktur des Internets eine weltumspannende Vernetzung und damit den weltweiten Fluss von Information ermöglicht, können nur diejenigen von der Ressource profitieren, die Zugang zu ihr haben. Jedoch zeigen sich sowohl bei der Anbindung als auch bei der Verwendung des Internets einige Benachteiligungen. Sei es inländlichen Gegenden, die - aus wirtschaftlichen Gründen - nicht an das Breitbandnetz angeschlossen sind, formal niedrige Bildung oder einfach nur das Alter - der Zugang zum Internet und damit zu Information ist nicht so gleich verteilt, wie er auf den ersten Blick erscheinen mag. Es zeigt sich ein sogenannter "Digital Divide", eine digitale Kluft. Und selbst wenn man diese Kluft im oben genannten Sinn als funktional begreifen mag, als Treiber für wirtschaftliche Entwicklungen beispielsweise, darf sie nicht zu groß, muss einer drastischen Ungleichverteilung entgegen gewirkt werden.

Meines Erachtens ist die Basis für dieses Gleichgewicht flächen- und schichtendeckende Bildung und Aufklärung, Hilfe und Anleitung. Jede Mitbürgerin und jeder Mitbürger, egal welchen Alters, welcher Schicht, mit welchem Bildungsgrad und egal welcher Herkunft, sollte an die Infrastruktur angebunden und in der Lage sein, sich im Internet Zugang zu den persönlich relevanten Informationen zu verschaffen. In diesem Sinne soll dieser freie, jedem zugängliche Blog, der partizipatives Lernen in und mit dem Internet im Allgemeinen und mit Social Media im Speziellen behandelt, zum Schließen dieser Kluft beitragen, zumindest symbolisch:

Mit dem Ziel der Digital Connection.

 

Why Open Education Matters - danke an Blinktower!

 


 

Literatur:

Marr, Mirko (2005): Internetzugang und politische Informiertheit: Zur digitalen Spaltung der Gesellschaft. Konstanz: UVK Verlag.

 

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Aktuell und informativ

Alex.Schimming.uni-sbg, 11. Oktober 2012, 15:28

Eine gut gemachte Einführung in die Thematik des Digital Divide in Verbindung mit "Lernen 2.0". In einem Post gehe ich kurz auf eine weiter gefasste Definition von Digital Divide ein und werfe die Frage auf, welche Anstösse das Web 2.0 im Bezug auf Lernen nun wirklich zur Schließung der digitalen Kluft leisten kann.

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